Gründonnerstag ist der Tag, an welchem 6 Spitzen-Rieslinge der VDP.Weingüter Dr. Bürklin-Wolf, Gut Hermannsberg und Künstler online verkostet werden. Jeder, der ein exklusives Weinpaket erwirbt, darf sich auf folgende Positionen freuen:
Weingut Dr. Bürklin-Wolf, Pfalz
2018 Ungeheuer Riesling G.C.
2016 Gaisböhl Riesling G.C.
Weingut Gut Hermannsberg, Nahe
2018 HERMANNSBERG Riesling GG | VDP.GROSSE LAGE
2015 KUPFERGRUBE Riesling GG | VDP.GROSSE LAGE
Weingut Künstler, Rheingau
2019 HÖLLE Riesling GG | VDP.GROSSE LAGE
2019 BERG ROTTLAND Riesling GG | VDP.GROSSE LAGE
Spitzen-Rieslinge in der online Verkostung
Riesling – diese deutsche Edelsorte lässt die Charakteristik eines Weinbaugebiets oder noch expliziter, die einer Lage besonders zum Vorschein treten. In seiner Geschichte erlebte die Rebsorte immer wieder Höhen und Tiefen. Einen besonderen Glanzpunkt der Rieslingverehrung stellt sicherlich die Jahrhundertwende um 1900 dar, als deutsche Riesling höher bepreist waren als französische Rotweine.
Die drei Protagonisten des Abends, Steffen Brahner, Geschäftsführer des Weinguts Dr. Bürklin-Wolf, Karsten Peter, Kellermeister des Weinguts Gut Hermannsberg sowie Gunter Künstler, Inhaber des Weinguts Künstler wollen in dieser speziellen Verkostung die Unterschiede der einzelnen Anbaugebiete sowie deren Toplagen herausarbeiten, die ihre Großen Gewächse zu spiegeln vermögen
Im gewohnt professionellen Format – vom Weingut Künstler organisiert – führt Weinkritiker Stuart Pigott unterhaltsam durch die Verkostung. Man darf sich bei dieser Online-Probe auch auf die Jahrgangstiefe freuen, die sicherlich eine interessanten Spannungsbogen zu bieten hat.
Drei Anbaugebiete mit drei VDP.Weingütern
Jedes drei Weinbaugebiete wird durch unterschiedliche Bodenstrukturen und klimatische Bedingungen bestimmt, die jeweils prägend für den Charakter eines Weins sind. Es ist immer spannend, feine Nuancen des typischen Terroirs herauszufiltern. Dafür braucht man keinen detektivischen Spürsinn, sondern Freunde an Dingen, die Genuss und Lebensfreude bringen, wie ein guter Riesling.
Weinbaugebiet Nahe
Das Weinbaugebiet Nahe ist erst seit 1971 ein eigenständig geführtes Anbaugebiet. Namengebend ist ein linker Nebenfluss des Rheins, die Nahe. Kaum ein anderes Weinbaugebiet wird von derart facettenreichen Böden geprägt. Bis zu 180 Bodenvarianten weist das gerade einmal gut 4.000 Quadratmeter umfassende Weinbaugebiet auf. Es ist also buchstäblich prädestiniert für den Terroirausbau, was sich auch im Anbau der Rebsorten niederschlägt. Weiße Rebsorten dominieren die Weingärten, zu 30 Prozent sind die Rebfläche mit Riesling bestockt.
Gut Hermannsberg
Reist man in der Geschichte des Guts Hermannsberg zurück und betrachtet diese im Kontext mit seiner heutigen Philosophie, kann der Wandel im deutschen Weinbau greifbar nachvollzogen werden. Als königlich-preussische Domäne Anfang des letzten Jahrhunderts gegründet, wurde es Ende letzten Jahrhunderts nach seinem Imageverlust aufgrund der Weinkrise der 1980er Jahre privatisiert.
Die folgende radikale Modernisierung steht für den Umbuchung. Als Gründungsmitglied des VDP klassifizierte man die zuvor der Natur abgerungenen Flächen neu. Dennoch ist man sich seiner Historie bewusst und nutzt im Keller bewährte Methoden, hochwertige Rieslinge hervorzubringen. Die spontane Gärung mit natürlichen Hefen im großen Holzfass sowie das lange Fasslager auf der Vollhefe verleiht den Weinen des Guts Hermannsberg jene Komplexität, die alljährlich von bekannten Weinkritikern mit höchsten Lorbeeren bedacht wird.
Weinbaugebiet Rheingau
Der Rheingau macht seit Jahrhunderten in Sachen Riesling von sich Reden. Knapp 80 Prozent der Rebflächen sind mit Rieslingreben bepflanzt, die Weine von internationalem Format hervorbringen. Die Winzer im Rheingau profitieren von einer geografischen Besonderheit. Bis Rüdesheim verläuft der Rhein ausschließlich Richtung Westen. Dies hat zur Folge, dass die Weinberge überwiegend nach Süden ausgerichtet sind und somit die intensive Sonneneinstrahlung voll ausschöpfen können.
Weingut Künstler
Monika und Gunther Künstler führen seit 1992 das auf stattliche 55 Hektar Rebfläche angewachsene Weingut, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1648 reichen. Seit der Neugründung im Jahr 1965 erzeugt Familie Künstler Weine mit großer Sorgfalt und Hingabe. Seit jeher steht die Qualität im Zentrum ihres Handelns. Das beginnt beim aufwändig betriebenen Rebschnitt sowie ertragsreduzierten Arbeiten. Die Weinberge werden schonend sowie naturnah ohne den Einsatz von Herbiziden bewirtschaftet.
Für die Weinbereitung verwendet man ausschließlich vollreifes Traubenmaterial, das auf den lebendigen Weinbergen der Familie Künstler gedeiht. Kombiniert mit modernster Kellertechnologie und fundiertem Wissen entstehen aussagekräftige Weine mit einem hohen Reifepotential.
Weinbaugebiet Pfalz
Das Weinbaugebiet Pfalz ist das zweitgrößte in Deutschland. Auch hier dominieren weiße Rebsorten – allen voran Riesling – die Flächen. Milde Temperaturen bei zirka 1.800 Sonnenstunden pro Jahr lassen ein fast mediterranes Klima entstehen, das ideal für den Anbau frühaustreibender Sorten ist. Analog zu anderen deutschen Anbaugebieten etablierten die Römer auch in der Pfalz den Weinbau. Die lange Geschichte verbindet für die Winzer der Region gepflegte Traditionen und eine hohe Expertise im Weinbau.
Weingut Dr. Bürklin-Wolf
Das Weingut Dr. Bürklin-Wolf ist als eines der größten und bedeutendsten Weingüter der Pfalz quasi ein Global-Player. Seine Spuren lassen sich bis ins Jahr 1597 zurück verfolgen, so dass man nicht nur auf eine lange Tradition zurückblicken, sondern daraus auch wertschöpfen kann. Als VDP Mitglied sind die Lagen des Weinguts nach französischem Vorbild klassifiziert.
Zudem bewirtschaftet Bettina Bürklin- von Guradze, die 1990 das Familienerbe antrat, seit 2005 ihre Weinberge nach den Lehren der Biodynamie. Beispielsweise erfolgt die Düngung mit Mist und Kompost, die Bearbeitung des Bodens erfolgt mittels einer Pferdestärke. Zur Schädlingsbekämpfung nutzt man keine chemischen Substanzen, sondern setzt auf den Erfolg von Pheromonfallen. Mit dieser Philosophie entstehen eindrucksvolle Riesling, deren einzigartiges Terroir kommenden Generationen erhalten bleibt.
Sechs Spitzenlagen mit sechs Top-Rieslinge
Man darf sich freuen, an dieser Weinreise teilzuhaben. Vereinen sich doch 3 Größen des deutschen Weinbaus in jenem Verkostungsreigen. Eine Rebsorte zeigt die Vielschichtig des Terroirs unserer Heimat; Rieslinge, die sich auf Augenhöhe mit erstklassigen internationalen Weinen befinden.
2018 HERMANNSBERG Riesling GG | VDP.GROSSE LAGE
Der erste Wein Riesling wird von uns mittels des Vinaera pro elektrisch passgenau belüftet. Dadurch entfaltet sich die Kraft und Eleganz der Monopollage Hermannsberg. Hier bestimmt Schieferton den Untergrund. Die Weinberge weisen Neigungen bis 40 Prozent auf und sind nach Süden ausgerichtet. Dieser puristische Riesling zeigt neben floralen, auch Pfirsich- und Zitrusnoten. Zu den Aromen von weißen Früchten gesellt sich eine fast minzige Frische sowie die Fülle eines stabilen Säuregerüsts.
2015 KUPFERGRUBE Riesling GG | VDP.GROSSE LAGE
Wer in der Historie von hochkarätigen Rieslingen stöbert, stößt unweigerlich auf den Namen Schlossböckelsheimer Kupfergrube. An der einstigen Schürfstelle einer alten Kupfermine entstand hier 1914 ein terrassierter Versuchsweinberg, an dessen heutiger Form mit viel Schweiß gebaut wurde. Das Gestein der dunklen Vulkanverwitterungsböden geben ihm Riesling seine unverwechselbare rauchige Aromatik gepaart mit Wildkräutern und Grapefruit. Eine alles ausfüllende Mineralik verleiht diesem Riesling seine Einzigartigkeit, die bei jedem Schluck präsent ist.
2019 BERG ROTTLAND Riesling GG | VDP.GROSSE LAGE
Mit dem dritten Wein sind wir im Rheingau angekommen und verkosten einen Riesling der vollständig nach Süden ausgerichteten Lage Rüdesheimer Berg Rottland. Viel Sonnenlicht sowie wärmespeichernde Mauern schaffen ideale Bedingungen für die Rieslingreben, die auf den skelettreichen Grauschieferböden vollreife, aromatische Trauben gedeihen zu lassen. Seine enorme Mineralität verdankt dieser Riesling dem Schieferuntergrund. Und dennoch erweist sich die Balance aus Säure und Fruchtaromatik als harmonisch elegant.
2019 HÖLLE Riesling GG | VDP.GROSSE LAGE
Direkt am Ufer des Mains erstreckt sich die Lage Hochheimer Hölle. Exponiert nach Süden ausgerichtet, können sich in dieser Lage die zirka 50 Jahre alten Reben die wärmenden Sonnenstrahlen zu nutze machen. Zudem fungieren die schweren Böden aus Löss, Lösslehm und Tonmergel als Wärmespeicher. So kraftvoll wie der Boden, ist auch der Wein. Dennoch duftet er blumig sowie leicht nach Pfirsich, Aprikosen und Grapefruit. Und immer bleibt er elegant, mit seiner feinen Mineralität, lebendigen Säure und intensiven Fruchtaromatik.
2016 Gaisböhl Riesling G.C.
Die Weinreise führt uns weiter Richtung Süden in die Pfalz. In Wachenheim an der Weinstraße erwartet uns ein Riesling aus der Top-Lage Ruppertsberger Gaisböhl. Die Spitzenlage umfasst 7,6 Hektar und befindet sich ausschließlich im Besitz der Familie Bürklin. Ein Riesling dieser Lage verfügt über einen gewaltigen Körper, welcher den Terrassenschotterablagerungen mit Tonflötzen geschuldet ist. Prägnant paaren sich zu seinen floralen Aromen Noten von Mirabellen und Kräutern. Die präzise Frucht von reifen Pfirsichen gibt dem Wein jugendliche Frische, die wiederum in einer reifen Säurestruktur eingebettet ist.
2018 Ungeheuer Riesling G.C.
Die Grand Cru Lage Forster Ungeheuer verfügt über vulkanisches Basaltgestein mit dichten Ton- und Sandschichten. Geschützt durch die Erhebungen des Haardtgebirges erwärmt sich der Boden recht zügig. Zudem sorgt jener Untergrund für eine optimale Wasserversorgung der Reben und fördert die Aufnahme von Mineralien. Die Bodeneigenschaften zeigen sich in einer ausgeprägten, kräftigen Mineralität und einem festen Säuregerüst. Zu seinen rauchigen Noten lassen sich Pfirsich sowie Grapefruit erkennen. Die Fruchtaromen von reifen Äpfeln und Aprikosen verbinden sich mit der perfekt ausbalancierten Säure zu einem Wein voller Rasse und Schmelz.
In einer Situation, in der uns die Natur zeigt, dass sie doch nicht beherrschbar ist, sind Gedanken an unsere Zukunft und was wir unseren Kindern hinterlassen drängender denn je. Zuweilen wird Menschen mit Visionen und Mut eine gewisse Extravaganz nachgesagt, ohne die es jedoch weder Erneuerung noch Umdenken gäbe. Sind wir also stolz auf die Teams der drei Weingüter unserer Heimat, die Nachhaltigkeit und Genuss Hand in Hand gehen lassen.
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