In den Tälern Südtirols, genauer gesagt im Ahrntal, befindet sich in einem kleinen Ort namens Cadipietra das Amonti & Lunaris – A&L Wellnessresort der Familie Steger. Dieses Resort vereint beide nebeneinander liegenden Häuser und beherbergt unter dem Dach des Lunaris das Gourmet-Restaurant „Lunaris 1964“, das nördlichste Restaurant für Feinschmecker in Italien.
Die Protagonisten des guten Geschmacks
Verantwortlich für die kulinarischen Reisen ist Chefkoch Matthias Kirchler, der bereits im Alter von neun Jahren seinen Eltern in der Küche auf deren Almhütte half. Nach der Hotelfachschule in Bruneck sammelte er seine ersten Berufserfahrungen in Südtirol und Österreich. Bis zum Jahr 2018 war er unterwegs und beschloss dann, als Küchenchef in sein Tal zurückzukehren. Im Hotel Lunaris des A&L Wellnessresorts übernahm er die Position des Chef de Cuisine. Und im darauffolgenden Jahr – 2019 – eröffnete er das Gourmet-Restaurant „Lunaris 1964“ in einem Flügel des Hotels Lunaris. In diesem kleinen, eher privaten Restaurant stehen nur einige wenige Tische, die Platz für maximal acht Gäste bieten.
Im Jahr 2020 wird Ludwig Lanthaler, Maître und Sommelier, Teil des Teams im Gourmet-Restaurant „Lunaris 1964“. Ludwig ist die Seele des Restaurants. Dank seiner Erfahrungen in den wichtigsten Restaurants und Hotels in Bruneck sowie im Ausland kann er im Lunaris Wellnessresort gemeinsam mit seinem Freund Matthias dessen Traum verwirklichen. Denn Matthias Kirchler verfolgt ehrgeizig sein Ziel, das „Lunaris 1964“ zu einem der renommiertesten Restaurants Südtirols zu machen.
Zwischen den Tischen bewegt sich Ludwig Lanthaler mit Eleganz und Präzision. Das ist genau jener Moment, in welchem wir verstehen, warum wir im „Lunaris 1964“ das Gefühl haben, wir würden Zuschauer eines Theaterstück sein.
Das Theaterstück beginnt
Um 18:45 Uhr wird das Licht im Raum gedimmt. Lediglich die Lampen über den Tischen erhellen dezent das Restaurant. Ludwig erklärt jedem Gast das 12-gängige Degustationsmenü und erzählt dabei über die Philosophie von Küchenchef Matthias. Was wir dann erleben, ist eine unglaubliche kulinarische Erfahrung. Jedes Gericht ist eine Verschmelzung von Techniken aus der ganzen Welt mit lokalen Produkten aus dem Ahrntal bzw. Südtirol. Sowohl Küchenchef Matthias als auch Sommelier Ludwig wählen persönlich die lokalen Produzenten aus, auf die sie sich verlassen können. Einer dieser Hersteller ist beispielsweise Goasroscht, der Lieferant für erstklassigen Ziegenkäse.
Dank der guten Zusammenarbeit von Küchenchef Matthias und seiner Brigade mit Sommelier Ludwig gab es bald die ersten Auszeichnungen und Anerkennungen. Im Jahr 2021 wurden sie mit den 3 Hauben von Gault Millau, 3 Löffel von Schlemmeratlas und 3 Gabeln von Falstaff ausgezeichnet.
Die Wände des Restaurants sind mit einigen historischen Fotografien dekoriert. Ludwig erklärt, dass diese den Niederlinderhof zeigen, das Geburtshaus von Johann Steger, den Ort wo alles begann. Einst war das Ahrntal ein armer Landstrich. Hier lebten nur ein paar Hochgebirgsbauern. Sie waren gezwungen, in der Schweiz zu arbeiten, um ihre Familien ernähren zu können. Im Jahr 1964 baute die Familie direkt neben ihrem Stammsitz, dem Niederlinderhof, den Linderhof und empfing im gleichen Sommer die ersten Touristen. Im Laufe der Jahre konnte Familie Steger das alte Bauernhaus umfassend erneuern. So entstand dann 2018 das Amonti & Lunaris – A&L Wellnessresort.
Doch wir wollen uns nicht zu sehr ablenken lassen. In der Zwischenzeit geht Ludwigs Inszenierung weiter. Gekonnt lässt er jedes Gericht mit einer sorgfältigen Auswahl an Weinen begleiten. Damit perfektioniert er das Menü des jungen Küchenchefs.
Zum Brot werden Butter und Schinken von lokalen Erzeugern gereicht. Denn im Gourmet-Restaurant „Lunaris 1964“ vertritt man die Philosophie, dass „einfache“ Produkte das Verständnis für die heimatverbundene Philosophie veranschaulichen.
Nach dem hausgebackenen Brot wird der Käse serviert, der in einem Bunker reifte. Während des Ersten Weltkriegs wurden hierin Lebensmittel vergraben. Heute ist der Bunker ein echtes Wahrzeichen und gleichzeitig Bezugsquelle von Käsespezialitäten für viele Restaurants, auch für das „Lunaris 1964“.
Solche Gerichte erzählen von der Wichtigkeit des Kochens. Hier im Gourmet-Restaurant „Lunaris 1964“ wird der Käse mit Stickstoff serviert. Dieser ermöglicht die Kristallisation des geschmolzenen Käses, der langsam über die gefüllten Nudeln fließt. Auf diese Art wird ein Raviolo mit Entenfüllung mit in Stickstoff kristallisierter Butter serviert. Hiermit soll der Käse auf zwei Arten gezeigt werden, zuerst gefroren und dann geschmolzen.
Epilog
Im Epilog des Schauspiels erzeugt eine Matrjoschka-Puppe mit Feuer im Inneren einen letzten Spezialeffekt. Das Dessert im Gourmet-Restaurant „Lunaris 1964“ besteht aus vielen kleinen Süßigkeiten. Es sind Naschereien, die uns in die Kindheit zurückversetzen, wie beispielsweise ein Kuchen in Form von Legosteinen, Marshmallows, Canapés und andere Leckereien. Gleichzeitig ist das die Ankunft von Küchenchef Matthias. Er stellt sich jedem Gast vor und verbeugt sich gemeinsam mit Ludwig wie Schauspieler vor ihrem Publikum.
Jeder Gast setzt sich mit der Überzeugung an den Tisch, dass er „isst“. Stattdessen schaut er sich ein Theaterstück an, dessen Ambiente mit der Nibelungensage vergleichbar ist. Das Holz, die sanfte Beleuchtung, das Eis, die warme Atmosphäre, das Feuer und jedes einzelne Gericht aus der Küche ermöglichen es dem Gast, das „Lunaris 1964“ hautnah zu erleben. Und hier schließt sich der Kreis vom Prolog und dem Epilog meiner Erzählung: das „Lunaris1964“ ist kein herkömmliches Restaurant. Vielmehr ist es ein Restaurant, in welchem das kulinarische Erlebnis Spuren in uns hinterlässt.
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