Kurz bevor der Advent beginnt, erscheint ein Kochbuch zweier Mönche in Zusammenarbeit mit dem Küchenchef des Kapuzinerklosters der Bischofsstadt Münster. Mit der „Klosterküche“ möchten sie eine Lanze für einen einfachen Lebensstil brechen. Denn in ihrem Leben liegt der Fokus nicht auf dem Habenwollen, sondern es ist die Dankbarkeit, die ihr Hier und Jetzt bestimmt. Dankbarkeit empfinden sie unter anderem für ihren Klostergarten, der sie zu jeder Jahreszeit mit essbaren Schätzen versorgt.
Saisonale Küche im Zeichen des Franz von Assisi
Die Kapuzinermönche führen ihr Leben in Bescheidenheit. Ganz bewusst haben sie sich wie einst Franz von Assisi dafür entschieden. Seine Art zu leben wurde für sie zum Vorbild. Doch wie passt persönlicher Verzicht im Dienst der Bedürftigen in unsere heutige Zeit? Das Thema scheint aktueller denn je zu sein. Gerade junge Menschen entschließen sich, mit weniger Ballast durchs Leben zu reisen. Bewusst zu leben, bedeutet mit allen Sinnen das Dasein zu gestalten und im Teilen Freude zu finden.
Nachhaltigkeit und Einfachheit sind zwei Säulen des klösterlichen Lebens in Münster. Mit dem Kochbuch „Klosterküche“ möchte man anhand des klösterlichen Speiseplans samt Rezepturen zeigen, dass eine einfache Küche nichts mit Verzicht zu tun hat, sondern mit Bewusstsein. Daher wird im Klostergarten auf Pestizide verzichtet. Fleißige Helfer sind Bienenvölker, nützliche Insekten sowie die Münsteraner Vogelpopulation, für die reichlich Nistplätze geschaffen werden.
Wenn Küchenchef Thomas Ahlers für die Kapuzinermönche in Münster eine Mahlzeit zubereitet, greift er in erster Linie auf saisonale Produkte aus dem Klostergarten zurück oder nutzt das Angebot lokaler Erzeuger. Schließlich geht es um die Stärkung der Region sowie um einen sanften ökologischen Fußabdruck. Doch da der Mensch nicht vom Brot allein lebt und zu viel Bescheidenheit nicht satt macht, bringt Thomas Ahlers schmackhafte, genial einfache Gerichte auf die Teller der Mönche.
Klosterküche einfach lecker
Anhand des Kochbuchs durchläuft man den Reigen der Jahreszeiten mit einer ordentlichen Portion westfälischer Küche. Und spätestens beim Durchblättern wird auffallen, dass eine simpel handhabbare Zubereitung von Speisen Lust macht, sich selbst an den Herd zu stellen. Im Frühling gibt es beispielsweise ein Krüstchen. Im Münsterland genießt das Krüstchen einen ähnlichen Kultstatus wie das Wiener Schnitzel in Österreich. Neudeutsch könnte man von einem Schnitzel-Burger sprechen. Denn auf einer Scheibe Brot liegt ein Kalbsschnitzel, welches wie ein Wiener Schnitzel im Fett ausgebacken wird. Auf dieses Kalbschnitzel kommt eine gute Portion krosser Bratkartoffeln und on top ein Spiegelei mit etwas grüner, appetitlichen Garnitur.
In der kalten Jahreszeit wartet knackiges Wintergemüse auf die Brüder. Das Rosenkohlrisotto von Seite 140 zählt zur Kategorie schmackhafte Sattmacher. Für all die Gerichte nutzt Küchenchef Thomas Ahlers das alte Wissen um die Pflanzen, die im Klostergarten gedeihen. Ein kleines Lexikon mit Pflanzenporträts befindet sich im Anhang des Buches.
Von A wie Apfelgebäck bis W wie Weihnachtspunsch kommen Genießer mit dem Kochbuch „Klosterküche“ auf ihre Kosten. Das Sympathische an diesem Kochbuch ist die Unkompliziertheit. Weder die Zubereitung, noch das fertige Gericht benötigen Allüren, um großartig zu sein. Wir freuen uns schon auf klassische Buchweizenpfannekuchen, Herrencreme, Pfefferpotthast, aber auch auf westfälisches Kimchi sowie den New York Cheesecake.
Titel: Klosterküche – saisonal, unkompliziert und vielfältig
Verlag: LV.Buch im Landwirtschaftsverlag GmbH, Münster
ISBN: 978-3-7843-5731-7
Erscheinungsjahr: 2022
Autoren: Thomas Ahlers, Bernd Beermann, Thomas Dienberg
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