Die smarte Destillerie Hope on Hopkins, inmitten des Salt River Distrikts von Kapstadt gelegen, ist schon etwas Besonderes. Denn zwei sympathische Menschen führen die Destillerie mit Herz und Leidenschaft. Das Ergebnis sind Gins, genauso authentisch wie die beiden selbst.
Lucy Beard und Leigh Lisk hingen vor drei Jahren ihre Anwaltsroben an den Nagel und tauschten ihre schicken Büros gegen ein ehemaliges Lagerhaus mit Renovierungsbedarf. Ihrem Enthusiasmus verdanken wir heute fantastische Gins.
Die beiden hätten für ihr Gin-Labor keinen besseren Platz wählen können. Im Stadtteil Salt River schlägt nicht nur das industrielle Herz von Kapstadt, auch angesagte Bars und Restaurants haben sich in einstigen Industriebauten angesiedelt. Diese präsentieren sich neugierig und trendig, shabby-chic im Industriedesign. Es ist die geradezu ideale Nachbarschaft, Ideen in einem kreativen Radius zu verwirklichen.
Ein Blick hinter die Kulissen
Bei unserem Besuch herrscht geschäftiges Treiben. Mehrere Paletten verschiedener Gins werden für den Transport vorbereitet. Leigh erzählt uns, dass inzwischen 3500 Flaschen pro Monat die Destillerie verlassen.
Der südafrikanische Markt ist bereits erobert, Belgien avancierte zum Hauptimporteur von Hope on Hopkins Gin. Jedoch darf sich der Gin-Genießer aus Deutschland, UK, USA und Japan ebenfalls freuen, ein Erzeugnis aus Kapstadts ersten offiziell lizensierten Pot Stills in seinem Heimatland zu erwerben.
Außerdem vertraut uns Leigh an, dass Lucys Experimentierfreude und die daraus resultierenden einzigartige Rezepturen diesem Erfolg zugrunde liegen. Sie habe ein untrügliches Gespür für das perfekte Zusammenspiel einzelner Ingredienzien, sowie ein phänomenales Gedächtnis für Geruch und Geschmack.
Lucy absolvierte Kurse an einer Akademie, um die nötigen Kenntnisse in Sachen Destillation zu erlangen und schloss diese natürlich erfolgreich ab. Jedoch ist sie im Prinzip eine Autodidaktin, die sich auf ihren Instinkt verlässt.
Drei eigene Hope on Hopkins Gins entstehen in den Pot Stills, ein klassischer London Dry Gin, der Salt River Gin sowie der mediterrane Gin, infundiert mit grünen Oliven.
In Südafrika findet man in jeder Bar, auch in jedem Hotel oder Restaurant von Format, Produkte aus dem Hause Hope on Hopkins. So entstammt der Musgrave 11 und Musgrave Pink Gin – mit Rosenwasser versetzt – dem Ideenreichtum von Lucy und Leigh. Südafrikanisch inspirierte Gins, wie der Southern Gross Gin oder der eher fruchtige Citrus Clemengold Gin, sind ebenfalls Geschöpfe Lucys Kreativität.
Einer der Partner der beiden Alchimisten liegt lediglich einen Steinwurf von der Destillerie entfernt: Luke Dale Robertson mit seinem stylischen Restaurant The Test Kitchen, dass zu den 50 besten Restaurants der Welt zählt. Von Lucy und Leigh bezieht er den – nur für sein Restaurant – kreierten Gin.
Um einen großartigen Gin herzustellen, bedarf es nicht nur harmonischer Rezepturen sondern auch handwerkliches Geschick und fundiertes Wissen. Bei Hope on Hopkins verlässt man sich da auf die traditionelle Batch-Destillation. Bei diesem diskontinuierlichen Verfahren durchlaufen kleine, definierte Flüssigkeitsmengen quasi mehrere Destillationsschritte hintereinander.
Die weitere Trennung von flüchtigen Stoffen erfolgt dabei in der Kolonne, einem senkrechten Kupferrohr mit einem gläsernen Füllkörper. Das genaue Wechselspiel zwischen Verdampfen und Kondensieren führt schlussendlich zum gewünschten Erfolg.
Ihre Pot Stills benannten die beiden liebevoll nach ihren Großmüttern: Mildred, Mouma und Maude. Wird der Verkostungsraum betreten, sind die drei Großmütter allgegenwärtig und zeigen sich von ihrer glänzenden Seite.
Probieren geht über Studieren
Jeden Samstag laden Lucy und Leigh Interessierte ein, sich einem Gin-Tasting zu stellen. Im minimalistisch ausgestatteten Verkostungsraum dominiert der übergroße Tisch. So kommt man schnell mit anderen Gin-Fanatikern ins Gespräch, tauscht sich über Nosing und Sensorik aus und erlebt zwischen 12 und 17 Uhr eine botanische Reise.
Die Hauptzutat für Gin – Wacholderbeeren – beziehen Lucy und Leigh aus der Toskana und aus Mazedonien. Die Wacholderbeeren dieser Region sind besonders reich an ätherischen Ölen, um dem Gin seinen typischen, kräftigen Geschmack zu geben.
Aber gern unterstützen sie die Bauern vor Ort. Aus südafrikanischer Malzgerste entsteht der Basisbrand, auch der Traubengeist – ebenfalls als Basis genutzt – entstammt dem Western Cape und Koriander wird lokal vom Kap bezogen.
Die zur Verwendung kommenden Zitronen und Orangen werden am Cederberg nach biologischen Richtlinien angebaut. Für den Salt River Gin wird Fynbos benötigt, der ebenfalls am Cederberg seine Kinderstube hat.
Spezielle Kräuter bezieht das Hope on Hopkins-Team aus der Weinbauregion Franschhoek und die Oliven für ihren mediterranen Gin erstehen sie auf dem Oranjezicht City Farm Market.
Während des Tastings sind die geneigten Gin-Entdecker eingeladen, an den sonnengetrockneten Orangenscheiben und verschiedenen Kräutern ihren olfaktorischen Sinn zu schärfen. Die vielfältige Bandbreite des Fynbos sorgt da schon mal mit den unterschiedlichsten Düften für Verwirrung, manche dieser endemischen Gewächse bestechen mit einem intensiven Petroleumduft.
Im alchimistischen Laboratorium der Hope on Hopkins Destillerie in Kapstadt geht das Experimentieren weiter. Giant Gin oder Whisky, lokalen Tequila oder Wodka zu performen, das steht auf dem Plan der beiden Inhaber.
Die Inhaber sind leidenschaftliche Gin-Macher. Erzählt Leigh über sein Business, beginnen seine Augen zu leuchten. Ihrem hohen Anspruch an Qualität bleiben die beiden bei jedem Newcomer ihres Sortiments treu. Ist doch die kompromisslose Qualität eine Säule ihres Erfolges.
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