„Komm, wir gehen heute ins Museum!“
„Komm, wir gehen heute ins Museum!“ Dieser Satz lockte in der Vergangenheit nur Wenige hinter dem Ofen hervor. Wenn das Ziel jedoch die Mobilausstellung PS.SPEICHER in Einbeck heißt, wird jeder Kulturbanause zum bekehrten Entdecker der Geschichte der Mobilität. Den letzten Zweiflern, die in sich weder für Zweiräder noch für Drei- und Vierräder Begeisterung verspüren, wird auf einer unvergleichliche Zeitreise visuell, haptisch und interaktiv Technik, die uns bewegt, nahe gebracht.
Kulturstiftung Kornhaus – Menschen in Bewegung
Alexander Kloss, Leiter des Ressort Marketing und Vertrieb des PS.SPEICHER ist mit Leib und Seele Einbecker. Wir hatten das große Vergnügen, von ihm durch die unglaublich spannende Ausstellung begleitet zu werden. Der ehemalige Banker, erzählte uns von seinem Glück, nicht nur Teil des PS.SPEICHER-Teams zu sein, sondern in seiner Position auch aktiver Mitgestalter und Weiterentwickler. Er ist stolz auf die Dinge, welche seit der Gründung der gemeinnützigen Kulturstiftung Kornhaus im Jahre 2009 rund um dieses außergewöhnliche Projekt angestoßen wurden.
„Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“, Victor Hugo
Offiziell heißt es, Ende 2009 sei der Grundstein für diese bewegte Exposition gelegt wurden. Aber eigentlich begann alles schon in den 1950er Jahren mit dem Kauf eines Motorrads, einer 100ccm Victoria, gebaut 1938. Nicht ahnend, dass der Erwerb dieser Maschine einmal der Schlüssel für ein innovatives und zukunftsweisendes Konzept der Museenlandschaft werden würde, erfüllte sich Karl-Heinz Rehkopf nach und nach seine Jugendträume, so dass irgendwann eine stattliche Sammlung betagter, wertvoller Fahrzeuge entstanden war. Und diese Sammlung ist seit dem 23. Juli 2014 für Jedermann in einem interaktiven Rahmen zugänglich.
Der erfolgreiche Unternehmer Karl-Heinz Rehkopf ist Stammvater, Stifter und Projektentwickler zu gleich. So brachte er in die Kulturstiftung Kornhaus neben seinen, in die Jahre gekommenen Fortbewegungsmitteln und sein Kapital, auch seine Ideen sowie sein unternehmerisches Know-how ein.
Vom Kornspeicher zum PS.SPEICHER
Ein umfangreiches Arsenal an Prachtexemplaren mit Rädern suchte ein Zuhause und fand es in einem längst ungenutzten Kornspeicher in Einbeck. Um eine wirkungsvolle Präsentation dieser Exponate zu erreichen, bedurfte es mehr als ein paar Stunden der Planung. So mussten bauliche Hürden genommen, Vorschriften des Denkmalschutzes beachtet werden und die Einbindung der Stadt und ihrer Bürger in das rollende Projekt wurde zur Herzensangelegenheit.
Dabei war und ist es den Vordenkern der Stiftung ein besonderes Anliegen, keine Museumsinsel zu schaffen, vielmehr einen Mehrwert für die Stadt und die Region. Alexander Kloss betonte in unserem Gespräch, wie wichtig ihm und seinen Mitstreitern gute Nachbarschaft ist. Seit 16 Jahren ist er Mitglied im Stadtrat seiner Heimatgemeinde und hat so enormen Einfluss, deren Bild zu prägen.
Mit dem Um- und Ausbau des ehemaligen Kornspeichers zu dem PS.SPEICHER hat Einbeck ein überaus attraktives touristisches Highlight gewonnen, aber auch einen Entwicklungsmotor. Vom PS.SPEICHER ausgehend, zieht der roter PS.Pfad durch die quirlige Fachwerkstadt, die lebens- und liebenswert gleichermaßen ist. Der Kauf einer Eintrittskarte in den PS.SPEICHER berechtigt zum Eintritt ins Heimatmuseum. Dem roten Pfad folgend gibt es viel Sehenswertes und Überraschendes zu entdecken, ein Stück Kultur und Geschichte unseres Landes. (Hier geht es zur ausführlichen FrontRowSociety.net-Reportage über die Destination Einbeck)
PS.SPEICHER Einbeck – ein Museum für Jedermann
Dass der PS.SPEICHER ein Museum für Jedermann ist, meint damit nicht nur die Motorenthusiasten.
Die detailverliebten Entwickler haben bei der Umsetzung ihrer Ideen an wirklich alles gedacht. So ist der PS.SPEICHER barrierefrei, Rollstühle können ausgeliehen werden, extra große Schließfächer für Helm und Lederjacke wurden installiert und für die jüngeren Besucher gibt es überall Möglichkeiten zur Interaktion.
Die Lehrwerkstatt bietet Jugendliche die Chance, einmal in die Vielfalt eines technischen Berufs hinein zu schnuppern, zu experimentieren und ihr Wissensspektrum abseits der Schulbank zu erweitern. Eine Ausstellung, die Menschen mit unterschiedlichen Interessen und jeden Alters innerhalb ihrer alten und neuen Mauern vereint.
In jeden Neuen steckt auch etwas Altes. Also konnte gar kein besserer Platz als das historische Kornhaus gefunden werden, um die historischen Zwei-, Drei- und Vierräder aufzustellen. So wurde einem von Verfall und Vergessen bedrohten Gebäudeensemble mit moderner Technik und epochal bedeutsamen Fahrzeugen neues Leben eingehaucht.
Neuer Inhalt, jedoch das Vergangene unvergessen – dem alten Kornspeicher mit seiner ursprünglichen Funktion wurde innerhalb der Ausstellung ebenfalls ein anschauliches Denkmal gesetzt.
Willkommen Luxus & Lifestyle Magazin FrontRowSociety.net
Ein herzliches Willkommen bescherte uns Alexander Kloss nicht nur persönlich, es war in großen Lettern an der elektronischen Tafel zu lesen. Angemeldete Gruppen werden so vor dem Besuch der Ausstellung überrascht. Eine schöne Geste.
Hat man sich in der großzügigen Lobby eingefunden, sich orientiert und vielleicht im Erdgeschoss schon einen kurzweiligen Rundgang durch die wechselnden Sonderausstellungen gewagt, betritt man nun voller Vorfreude den Aufzug. Dieser entpuppt sich als ein bis zu 54 Personen beförderndes Wohnzimmer.
Im Sessel sitzend geht es mit diesem Lift nur in eine Richtung, nach oben. Mit einem Film und Erklärungen zum Aufbau der Ausstellung wird man auf das Kommende eingestimmt. In der fünften Etage öffnen sich die Türen und los geht die wilde Fahrt durch den Fortschritt der Vehikel auf unterschiedlich vielen Rädern.
Zum Staunen und Entdecken
Mit jedem Schritt geht man von Meilenstein zu Meilenstein in der Entwicklung der Mobilität. Möchte man mehr über ein bestimmtes Exponat, dessen Epoche mit entsprechendem historischen Hintergrund erfahren, so bedient man einfach einen zahlreichen Touch-Sreen-Monitore und klickt sich durchs Menu. Der persönliche Wissensdurst bestimmt, wie lang man einer Stelle verweilen möchte.
Konzipiert ist Darbietung der Rehkopf-Sammlung von oben nach unten. Beginnend im Saal 1 in der fünften Etage beschäftigt hier das Thema „Der Motor kommt auf die Straße“ mit den Fahrzeugen von 1812 bis 1914 die Schaulustigen. Paradestück auf dieser Etage ist sicherlich der Benz Patent Motorwagen, Modell Victoria No.99.
Motorräder für Jedermann
Schreiten die Besucher über das Treppenhaus einen Stock tiefer zum nächsten Zeitabschnitt, können sie hier Motorräder für Jedermann aus der Zeit von 1914 bis 1929 entdecken. Dabei geht es keineswegs nur geradeaus an den Ausstellungsstücken vorbei. Man muss sich schon einen Rundblick verschaffen, denn der Pioniergeist dieser Zeit lässt die motorisierten Räder sprichwörtlich von der Decke fallen. Wie fuhr es sich damals in den Zwanziger Jahren auf einer belebten Strasse? Einfach in den Oldtimer steigen und losfahren. Dieser Fahrsimulator ist eine Entdeckungsreise der besonderen Art innenhalb der Ausstellung.
Volksfahrzeuge und die Motorisierung des Wiederaufbaus
Setzt man den Weg fort, führt die Treppe hinab zu den Volksfahrzeugen von 1930 bis 1945 sowie zu der Zeit des Wiederaufbaus und dessen Motorisierung von 1945 bis 1955. Die in Saal 3 anschaulich in Szene gesetzten Motorräder werben nacheinander und übereinander um Aufmerksamkeit.
Die Vielfalt der damaligen Motorradhersteller lässt die Besucher erahnen, mit welcher Sehnsucht sich die Menschen den Traum vom Fahren erfüllen wollten.
Der Zweite Weltkrieg mit seiner zerstörerischen Kraft und natürlich seinen Militärfahrzeugen wird thematisch eindrucksvoll sowohl mit verschiedenen Ausstellungstücken, als auch medial behandelt.
Nutzfahrzeuge und Kleinstwagen der Nachkriegszeit
In Saal 4 nimmt anschließend der Wiederaufbau weiteren Raum ein. Nutzfahrzeuge und Kleinstwagen der Nachkriegszeit erzählen die Geschichte vom Tatendrang des Wiederaufbaus. So erschließt sich den Besuchern erneut, das die Entwicklung der Mobilität einer Epoche, doch immer ein Spiegel der jeweiligen Zeit ist. Die Bedürfnisse der Menschen nahmen Ingenieure als Triebfeder, sich neuen Herausforderungen zustellen. Kein geringeres Gefährt als die Vespa steht für den Lebensstil der 1950er Jahre. Der Vespa „Königin“ gebührt der Ehrenplatz in Saal 4.
Und die stilechte Milchbar mit dem Motorrollerkarussell zaubert bei den Besuchern ein Schmunzeln ins Gesicht. Sonntags, wenn die Milchbar geöffnet ist, sollte nicht versäumt werden, hier einen Milch-Shake zu probieren.
Anschaulich, abwechslungsreich und niemals langweilig
Inzwischen ist man im zweiten Stock angekommen. Im Saal 5 findet die Motorisierung in Ost und West von 1950 bis 1961 eine Plattform und im Saal sechs wird eindrucksvoll die Freizeitgesellschaft der 1960er und 1970er Jahre in Szene gesetzt.
„Anschaulich, abwechslungsreich und niemals langweilig!“, so lautete der Anspruch von Karl-Heinz Rehkopf bei der Planung des Projekts PS.SPEICHER. Und mehr als gelungen ist die Umsetzung dieser Prämisse. Motorräder stehen in hölzernen Transportkisten.
Manche dieser Kisten enthalten keine Exponate, aber Ecken zum Verstecken. Bewegung durch Muskelkraft ist hier gefordert. Die jüngeren Besucher – oder Junggebliebene – krabbeln einfach in solch eine Kiste, hören mobile Geschichten vom Sandmännchen, schauen sich einen kurzen Film an oder lösen Rätsel. Ein Museum, in welchen angefasst werden darf, dass einlädt mitzumachen und aktiv dabei zu sein.
Und in Saal 6 empfängt die staunenden Entdecker ein Campingplatz. Hereinspaziert und willkommen in der Freizeitgesellschaft. Aber nicht nur Wohnwagen und Campingbusse sind hier Zeitzeugen, auch die Mokicks der Halbstarken von Damals.
Stärker-Schneller-Sicherer
Im ersten Geschoss angekommen präsentieren sich die Kraftfahrzeuge der Jahre 1970 bis 2010 – Stärker-Schneller-Sicherer. Motorräder werden schneller, sportlicher, kraftvoller. Dazu sehen Besucher, wie sich die Bekleidung nicht nur Sicherheitsaspekten, sondern auch der Mode anpasste.
Und wer einen solchen Feuerstuhl gefahren ist, musste neben sein Fahrkünsten auch seine technischen Fertigkeiten weiterentwickeln. Schrauben war angesagt, auch hier im PS.SPEICHER darf geschraubt werden, heute mit Zukunftstechnologie. Ich bau mir ein Motorrad wie es mir gefällt.
Das einzig Beständige ist die Veränderung – so geht es weiter zu Saal 8, welcher die Gäste des Museums mit auf eine Reise in die Zukunft nimmt.
Entwicklung ist Fortschritt, die Entwicklung der Mobilität war schon immer eng mit Sehnsüchten und Träumen der Menschheit verknüpft.
So ist doch die einzigartige Sammlung von Karl-Heinz Rehkopf durch den PS.SPEICHER zu einem Tribut an all die Visionäre ihrer Zeit geworden, die weder Rückschläge noch Skepsis der Gesellschaft davon abhielten, die Unwirklichkeit zur Realität werden zu lassen.
Am Ende wartet der Genuss
Man beendet seinen Rundgang durch die Geschichte der (Auto)Mobiltät an seinem Ausgangsort. Hier sei noch anzumerken, dass Menschen mit Handicap am Ende der jeweiligen Ausstellungsetage abgeholt und zur nächsten gebracht werden.
Das Gesehene und Erlebte muss jetzt erst einmal „ankommen“. Der beste Platz hierfür ist sicherlich die GENUSSWERKSTATT. Im Werkstattbuch ist für jeden Geschmack etwas passendes dabei, ob Burger, Steaks, Salate oder innovative Getränke.
Küchenchef Malte Gunzert ist der Mann der ersten Stunde. So oblag ihm die Mitentwicklung des Grundkonzepts GENUSSWERKSTATT. Umgesetzt wird dieses Konzept heute mit Hannes Langholz als Sous-Chef und einem fünfzehnköpfigen Team. Sie müssen sich mit ihrem Know-how nicht verstecken. Weder geschmacklich noch visuell. Jeder Neugierige ist dazu eingeladen, vor der Theke stehend der Küchenbrigade über die Schulter zu schauen. Vielleicht entdeckt mancher Hobbykoch, wie ein Dry Aged Steak richtig angebraten wird.
Das Werkstattbuch – die Speisekarte – bietet handfeste Schmankel, die unserem Zeitgeist entsprechen. Und da Stillstand für Einbecker nicht in Frage kommt, verändert und entwickelt sich das Werkstattbuch, beispielsweise mit der wechselnden Werkstattempehlung.
Die Desingsprache ist an der des FREIgeist Hotel Einbeck und des PS.SPEICHERS orientiert. Unkomplizierte, lässige Wohlfühlatmosphäre mit Liebe zum Detail gepaart mit Spitzenservice und kulinarischer Extraklasse. Und nicht nur für die Besucher des PS.SPEICHER ist die GENUSSWERKSTATT der „place to be“, wenn der Hunger kommt, auch für die Gäste des FREIgeist Hotel Einbeck und für all jene, die Lust auf Schnörkelloses vom Grill haben.
Ein kleiner Verdauungsspaziergang führte uns zu dem futuristisch anmutenden Shop im direkten Anschluss an die Lobby. In dieser Fundgrube können viele schöne Andeenken an diesen einmaligen Besuch erworben werden.
Eigentlich ist der PS.SPEICHER mehr als ein Museum. Nach dem Genuss eines schmackhaften Burgers, kann die Lust auf den Rennsport im Fahrsimulator ausgelebt werden. Oder vielleicht doch lieber vor dem Burger.
Ein Gang über das Gelände offenbart noch mehr Sehenswertes, beispielsweise Motorräder in aufgeschnittenen Frachtcontainern oder Oldtimer-Busse, die als Shuttle eingesetzt werden, um Interessierte zu dem PS.Depot LKw + Bus zu bringen.
Unverheiratete Paare erleben im PS.Speicher ihren Höhenflug
Für noch unverheiratete Paare hält der PS.SPEICHER ein besonderes Bonbon bereit: Das Trauzimmer über den Dächern von Einbeck. Hell, freundlich mit bewegter Atmosphäre warten hier die Gäste des Brautpaares auf den bewegenden Moment des „Ja-Worts“.
Der anschießende Sektempfang auf dem Dach des PS.SPEICHER ist der fulminante Auftakt zu einer ausgelassenen Hochzeitsfeier, vielleicht oder ganz sicher in der flexibel gestaltbaren PS.Halle.
Je nach Anzahl der Gäste, ob festliches Bankett, Tagung, Ausstellung, Konzert, jedem Rahmen kann die PS.Halle gerecht werden. Mit der gastronomischen Vielfalt und dem Service der GENUSSWERKSTATT werden die Festlichkeiten auch zum kulinarischen Höhepunkt.
Einbeck ist Stadt der kurzen Wege
Einbeck ist Stadt der kurzen Wege. Das Areal PS.SPEICHER wirkt wie aus einem Guss. In direkter Nachbarschaft ist das FREIgeist Hotel Einbeck beheimatet. Die beste Möglichkeit, den Ausflug im PS.SPEICHER mit einer Übernachtung in diesem unkonventionellen Hotel auf die Umgebung zu erweitern oder vielleicht die Hochzeitsnacht hier zu verbringen. (Hier geht es zur ausführlichen FrontRowSociety.net-Reportage über das FREIgeist Hotel Einbeck)
Ein Kleinod in Südniedersachsen verbirgt hinter seiner mittelalterlichen Fassade Querdenker mit innovativen Visionen. Menschen mit Heimatliebe, die neue Wege beschreiten und jeden aus ihrer Mitte mitnehmen. 60 Mitarbeiter beschäftigt der PS.SPEICHER, haupt- und ehrenamtlich.
Jeder ist ein Rädchen, welches dieses Projekt in Bewegung hält. Ob als Guide, der den Besuchern den Inhalt der Ausstellung nahe bringt oder als Restaurateur der historischen Neuankömmling, Einbecker für die der PS.SPEICHER inzwischen ein Teil ihrer Heimat geworden ist, verwirklichen sich hier.
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