Sölden punktet mit vielen Superlativen, einfach weil es die Natur dem Ötztlal vorgibt. Und pünktlich zur Wintersaison, wenn der Ski-Zirkus beginnt, wächst Sölden über sich hinaus.
Doch das Image des Ski-Sports hat in den vergangenen Jahren mit steigendem Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umweltschutz gelitten. Allerdings ist das noch lange kein Grund, seine Spuren nicht mehr im Schnee zu ziehen. Dazu lohnt sich ein Blick in die Seele der Ötztaler, die ihre Verbundenheit zur Heimat in deren Schutz ausdrücken.
Sölden hat wesentlich mehr zu bieten als endlose Pistenkilometer. Besonders im Sommer lockt das Ötztal mit Aktivitäten, die sich im Einklang mit der Natur gestalten lassen. Dazu gehören auch Wanderungen mitten durchs Skigebiet.
Der geneigte Wintersportler darf sich in den Sommermonaten eingeladen fühlen, das Tal in einem völlig anderem Antlitz zu erleben. Dabei wird er feststellen, dass sich entlang der Hänge ein grünes Band mit einer für diese Höhe typische alpine Flora zieht.
Naturpark Ötztal
Das Ötztal, erschaffen aus Naturgewalten, beeindruckt mit einer mächtigen Kulisse. Das längste Seitental des Tiroler Inntals erstreckt sich über 70 Kilometer bis zum Timmelsjoch, dem Übergang nach Südtirol ins Passeiertal.
Die verträumten Orte reihen sich wie Perlen an einer Schnur von 700 Metern Seehöhe bis auf 2.000 Meter und bieten inmitten des 510 Quadratkilometer umfassenden Nationalparks stillen Wandergenuss, atemberaubende Bergtouren sowie jede Menge angesagte Outdoor-Aktivitäten.
Im gesamten Alpenraum findet sich kein weiteres Tal, dass diese Dichte an 3.000er-Gipfeln aufweisen kann. Außerdem durchziehen den drittgrößten Naturpark Österreichs zirka 100 Kilometer Wanderwege sowie Naturlehrpfade, auf denen neben dem spektakulären Panorama 850 Pflanzenarten sowie 1.000 Tierarten auszumachen sind.
All jene Fakten können bei einem Besuch im Naturpark Haus in Längenfeld in Erfahrung gebracht werden. Jedem Gast des Ötztals sei die informative Ausstellung direkt zu Beginn des Urlaubs ans Herz gelegt. Die ganze Vielfalt der umliegenden Bergwelt wird hierin aufgezeigt. Und so manche Initialzündung zur Gestaltung der Ferienaktivitäten beginnt im Naturpark Haus.
Denn hier befindet sich die Schnittstelle zwischen Tourismus und Wissenschaft. Das sich auf fünf Säulen stützende Konzept vereint Naturschutz, Regionalentwicklung, Bildung, Erhalt und Forschung unter seinem Dach. Informationen rufen sich Besucher über intuitiv bedienbare Monitore ab und entdecken Wissenswertes über die Destination im authentisch modernen Zirbenholzambiente.
Ausgangspunkt
Gerade während eines aktiven Urlaubs sollte auf Komfort nicht verzichtet werden. Dazu bietet sich idealerweise das erste Haus in Sölden an. Das 5 Sterne Hotel Das Central ist in all den Jahren für die meisten Sommer- und Wintergäste ein Ort zum Wiederkehren geworden.
Nach einem Tag voller physischer Betätigungen ist die Wasserwelt Venezia der richtige Ort für die Regeneration. Dampfbad, Sauna oder erholsame Beauty-Treatments warten im Luxushotel Das Central. Für kulinarische Grüße der Extraklasse im Hotelrestaurant sowie in der, mit drei Hauben von Gault-Millau bedachten Ötztaler Stube sorgt Küchenchef Michael Kofler mit seinem Team.
Vom Hotel Das Central aus lässt sich bequem eine Tour auf dem Radweg entlang der Arche antreten. Neben Bikes für die vielseitigen Downhill-Trails, können in zahlreichen Shops Mountainbikes mit und ohne E-Motor geliehen werden. Für uns war Bike-Lehrer Max in seinen jugendlichen Alter das erste Mal aufs E-Bike gestiegen, um mit uns einen Teil des Ötztaler Radwegs zu fahren.
Radeln als beliebter Freizeitsport
Der Ötztal-Radweg führt von Sölden über eine Strecke von 50 Kilometern bis Haiming ins Apfelparadies. Insgesamt verläuft er über fünf Talstufen mit unterschiedlichem Gelände. Dabei lohnt es sich, zwischenzeitlich den Weg zu verlassen, um abseits das Panorama und die wilde Schönheit der Ötztaler Bergwelt zu bestaunen.
Von Sölden aus führt der Radweg teils an der belebten Straße entlang, doch meist geht es über gutbefestigte Waldwege. Muss die Straße einmal überquert werden, so sind beide Seiten des Radwegs durch Brücken oder Tunnel verbunden. Die zahlreichen Hinweisschilder geben Auskunft über seinen Verlauf, so dass man sich vollkommen dem Fahrtwind hingeben kann.
Von der Längenfelder Hängebrücke aus kann das Tal aus der Vogelperspektive betrachtet werden. Allerdings ist sie für Radfahrer tabu, hier muss der Drahtesel einmal geschoben werden. Doch der Ausblick bis zum Aqua Dome und noch weiter lässt uns innehalten, um den weiten Blick zu genießen.
Über Waldwege, die schon etwas Geschick erfordern, geht es hinter der Hängebrücke weiter. Und sogleich findet sich ein Rastplatz, diesmal an der 1771 erbauten Mariahilfkapelle in Brand. Beschaulichkeit und Aussicht sind nahezu unübertrefflich.
Hier fährt man auf der stillen Seite Söldens, jener fast unberührten Bergkette, die bereits zu den Stubaier Alpen gehört. Der deutsche Alpenverein bietet Wanderungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade an.
Ob zu versteckten Almen, Wanderungen von Hütte zu Hütte teils über jahrtausendalte Gletscher oder man begibt sich auf Spurensuche, um die alten Schmugglerrouten zu entdecken oder geologische sowie historische Geheimnisse auszukundschaften.
Wandern, ein zeitloses Vergnügen
Bewegung in der Natur, Atmen von herben Waldaromen, das unendliche Grün der Nadelwälder oder ganzjährig weiß schimmernde Gipfel vor Augen, so erträumt sich wohl jeder das Alpenparadies. Und von dieser romantischen Vorstellung ist das Ötztal nicht weit entfernt. Während auf der Seite der Stubaier Alpen die Ursprünglichkeit und Stille Wanderer umgibt, bewegt man sich auf der Seite der Ötztaler Alpen mitten durchs Skigebiet.
Hin und wieder kreuzen Downhill-Biker den Weg, denen man verstohlen nachschaut, um ihre waghalsigen Künste zu bewundern. Auch auf dieser Seite ist die Natur intakt. Zwischen den Abfahrten begrünt typische Alpenflora die Berge und selbst über der Baumgrenze findet man Moose, Flechten sowie eine unglaubliche Artenvielfalt an Kleinstlebenwesen. Beispielsweise ist die Gletscheroberflächen Heimat der Bärtierchen, die lediglich 0,2 bis 0,5 mm groß werden. Leben in Hülle und Fülle.
Auch mit Naturgewalten kann das Ötztal aufwarten. Zu jenen zählt der Stuibenfall. Der Einstieg beginnt oberhalb des Ötzi-Dorfs bei Umhausen. Mit seinen 159 Metern ist er der höchste Wasserfall Tirols. Über eine 80 Meter lange Hängebrücke und 700 Stufen führt der Weg hinauf nach Niederthai zur Klippe, wo sich der Horlachbach ins Tal ergießt.
Vor dem Aufstieg ist auch ein Besuch im Ötzi-Dorf, dem Nachbau einer prähistorischen Siedlung, anzuraten. In der anschaulichen Outdoor-Ausstellung kann das Leben vor unserer Zeitrechnung hautnah erlebt werden. Außerdem gibt die originalgetreue Nachbildung der Fundstelle des Ötzi Auskunft über die Siedlungsgeschichte des Alpenraums.
Ein weiteres Superlativ der Natur befindet sich unweit von Oetz, das Genusswanderer unbedingt auf ihrer To-Do-Liste haben sollten. Der Piburger See trägt bereits seit 1929 als wärmster Badesee Tirols das Siegel eines Naturdenkmals.
Ein Rundweg führt um den idyllischen See, der jedes Klischee eines aplinen Bergsees erfüllt. Es ist ein wahrer Kraftplatz voller Mystik. Gemächlich ziehen Ruderboote über die stille Wasseroberfläche oder Schwimmer genießen das bis 25 Grad Celsius warme Wasser.
Im Ötztal zeigt die Natur eine ihrer schönsten Seiten. Orte volle Magie, die unsere Seele streicheln, aber auch unser Sein in Relation von Ewigkeit und Vergänglichkeit rücken lässt.
Entertainment am Berg
Adrenalin und Nervenkitzel werden im Alpenstaat meist mit Wintersport in Bezug gebracht. Doch auch im Sommer darf ultimativen Outdoorvergnügen gefrönt werden. Sozusagen am Eingang des Ötztals befindet sich die Area 47. Auf einer Fläche von 6,5 Hektar testen im Sommer Enthusiasten hier ihre Grenzen bei 30 Trendsportarten aus.
Am anderen Ende des Tals, an der Mautstelle des Timmelsjochs, betreiben die Gebrüder Schreiber das Top Mountain Motorcycle Museum. In Hochgurgl setzen die beiden Sammler ihre Fundstücke im höchstgelegenen Motorradmuseum Europas eindrucksvoll in Szene. Freunde des Motorsport finden auf 3.000 Quadratmetern 230 Exponate; es ist eine Zeitreise durch die Geschichte der Zweiräder mit angeschlossener Erlebnisgastronomie.
Auch Helden werden im Ötztal lebendig. Und das nicht nur auf dem Ötztaler Sagenweg, wo überlebensgroße, plastische Figuren Drachen und das wilde Mandl aufleben lassen. Auf dem Gaislachkogl steht ein monumentaler Bau, der den Kinohelden James Bond in einer interaktiven Performance ein Denkmal setzt. Söldens Gletscherstraße und insbesondere das Gourmet-Restaurant ice Q dienten als Kulisse für Spectre, den 24. Film der James-Bond-Reihe.
Auf über 3.000 Metern Höhe entwickelte sich mit der 007 Elements Erlebniswelt ein eigener futuristischer Kosmos, hautnah am Superhelden Ihrer Majestät. Videoinstallationen, Requisiten – analog und digital – sowie heroische Akustik begleiten die Besucher im Kontext mit den schroffen Felsen des Gaislachkogl. Die im Permafrost verbaute Inszenierung des Special Agent 007 ist ein würdiges Ensemble für jene imaginäre Figur, die bereits Generationen begleitet.
Im Ötztal, dem Tal der Superlative, zeigt sich der Mensch als Gestalter und Bewahrer. Tradition und Innovation gehen eine Symbiose ein, die dem Leben im Tal jene Urbanität beschert, die sich moderne Reisende wünschen, jedoch der Ursprünglichkeit der Natur Raum lässt, authentisch zu sein.
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