Expandierender Tourismus auf begrenztem Raum und Nachhaltigkeit – geht das? Seit dem Regierungswechsel vor zwei Jahren versucht im Inselstaat diesen Spagat. Ibrahim Mohamed Solih ist seit Ende 2019 Präsident seines Heimatlandes und gehört der Maledivischen Demokratischen Partei an. Bereits mit seiner ersten Kabinettssitzung machte der erfahrene Politiker von sich reden, da er diese unter Wasser abhielt. Medienwirksam wies er direkt zu Beginn seiner fünfjährigen Amtszeit darauf hin, dass Inseln-Archipele wie die Malediven der wachsenden Gefahr des steigenden Meeresspiegels ausgesetzt sind.
Neben den vielen Artenschutzprogrammen beschäftigt die Verantwortlichen der umweltgerechte Umgang mit dem stetig wachsenden Abfall. Ein Einheimischer produziert pro Tag durchschnittlich 3 Kilogramm, ein Tourist hingegen 5 Kilogramm Müll. Das Lagerungskonzept auf Thilafushi, der Müllinsel der Malediven, soll zukünftig der Vergangenheit angehören. Sukzessive werden die Altlasten abgetragen. Auf dem dann geschaffenen Raum entsteht nach Plänen der Regierung von Präsident Ibrahim Mohamed Solih eine Müllverbrennungsanlage mit neuster Technologie. Aus Abfall soll Energie gewonnen werden, erzeugt in einem Kreislaufsystem.
Vorreiter in Sachen Umweltschutz ist ein unermüdlicher Samariter, der sich täglich für eine abfallfreie Umwelt auf den Malediven einsetzt. Hassan Ahmed, mit Spitznamen ‚Beybe‘ genannt, gründete vor 13 Jahren die Organisation „Save the Beach Maldives“ und steht ihr seither als Präsident vor. Neben der Aufklärungsarbeit organisiert ‚Bebey‘ regelmäßig Säuberungsaktionen, damit nicht nur die Strände, sondern auch der Ozean bzw. die Riffe frei von Müll bleiben.
Nachhaltiger als mancher vermutet
Der Inselstaat der Malediven ist bereits nachhaltiger als gedacht, ungeachtet dessen, dass Touristen einen internationalen Flug antreten müssen, um dieses wunderschöne Inselparadies zu bereisen. Aber schwarz-weiß Denken steht hier nicht im Fokus. Vielmehr soll beleuchtet werden, wie sich die Menschen vor Ort für die Umwelt engagieren. Und da können die Einwohner der Malediven, die Dhivehi, einiges vorzeigen.
Ein deutlicher Beitrag ist der Verzicht auf fossile Brennstoffe, so dass weder Wärme noch Schadstoffe die Luft belasten. Sukzessive investierten die 156 Resorts in eine klimaneutrale Energieversorgung. Damit tragen sie erheblich zur Reduktion von Treibhausgasen sowie des sauren Regens bei und beeinflussen damit den Erhalt unserer Ozonschicht positiv.
Einige Resorts heben Nachhaltigkeit bereits auf den nächsten Level: Sie produzieren bis zu 70% der benötigten Energie durch Photovoltaik, eigens entwickelte Wasserfiltersysteme sorgen für einen stabilen, sauberen Wasserkreislauf und Abfall wird bis zu 90% auf der Insel recycelt. Auf Plastikflaschen wird gänzlich verzichtet und Klimaanlagen werden über intelligente Systeme gesteuert. Auf Wunsch unternimmt der resorteigene Nachhaltigkeitsmanager mit den Gästen Nachhaltigkeitstouren durch die Anlage – natürlich zu Fuss, mit dem Fahrrad oder dem E-Buggy.
Kein Malediven-Urlaub ohne Fisch auf dem Teller. Wo bekommt man ihn frischer, als direkt vor der Haustür. Dabei hat sich die maledivische Fischereiindustrie auf traditionelle Fischereimethoden festgelegt. Von Generation zu Generation wurde das Wissen und Know-how weitergegeben und noch heute wird es angewendet. Beim Fischimport spielen die Malediven ebenfalls eine Vorreiterrolle. So wird Import von Thunfisch abgelehnt, der von ausländischen und industriellen Fischereiflotten gefangen wurde.
Dhivehi agieren sich umweltbewusst und nachhaltig
Aber nicht nur die Resorts, Hotels und Guest Houses arbeiten nachhaltig. Immer mehr Locals wird bewusst, dass ‚ihre Malediven‘ in Gefahr sind und setzen sich für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein. So entstanden Projekte wie etwa das „Coral Line Project“. Hier werden aus einfachen Nylonseilen Halterungen für Babykorallen gefertigt. In ein bis drei Jahre sind die Korallen gesund gewachsen und überlebensfähig. Ein weiteres Projekt ist das „Parley for the Oceans“, hier werden Sneaker aus Recyclingmaterial produziert.
Um all die Bemühungen zu unterstützen, ist jeder Urlauber gut beraten, sich umweltbewusst zu verhalten. Beispielsweise kann beim Verlassen der Unterkunft das Licht ausgeschaltet, die Klimaanlage heruntergeregelt und ungenutzt Stromfresser reduziert werden. Das mehrmalige Nutzen der Handtücher zählt überdies zu den ressourcenschonenden Maßnahmen wie auch der Verzicht Plastikflaschen auf der Trauminsel. Prinzipiell sollten wiederverwendbare Trinkflaschen genutzt werden. Alles das sind kleine Schritte, die dem Ökosystem – nicht nur auf den Malediven – zu Gute kommen.
Hinweis: Unsere Redaktion hat den weltweit größten Trinkflaschen-Test durchgeführt. Bei Interesse einfach mal schauen. Trinkflaschen-Test.
Plastikmüll muss deutlich reduziert und verwendetes Plastik wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt werden. Daher setzt sich unsere Redaktion, insbesondere Herausgeber Andreas Conrad, für die Vermeidung von Plastik ein. Zudem ist er mit weiteren Unternehmen und Persönlichkeiten aus der Sternegastronomie als Advokat in der Vereinigung „Prevented Ocean Plastic“ aktiv. Wer etwas darüber erfahren möchte, kann sich die Reportage Nachhaltigkeit schützt die Weltmeere anschauen oder die Webseite Prevented Ocean Plastic besuchen.
Die TTM – Travel Trade Maldives ist die führende Messe und Konferenzveranstaltung, welche Partner zusammenführt, die sich den Malediven verschrieben haben. Über 300 Aussteller bzw. Konferenzteilnehmer wie etwa Fluggesellschaften, Luxushotels & -resorts, Restaurants, Reisevermittler oder PR-Agenturen treffen sich auf Malé regelmäßig zum Branchen Come-Together. Denn mit einem jährlichen Umsatz von 3,4 Milliarden US Dollar sind die Malediven ein lohnendes Reiseziel, so dass auch Hoteldirektoren, Resident Manager oder sonstige Tourismusexperten den Termin in ihrem Kalender fest eintragen.
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