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Brot – es gibt wohl kaum ein Lebensmittel, welches mit so viel Emotionalität verbunden ist. Brotbacken ist die ureigenste Form, unsere Heimatküche auf den Tisch zu bringen. Der Duft von frisch gebackenem Brot weckt Gefühle von Geborgenheit und Familie, es ist die Verheißung einer geselligen Mahlzeit mit Gleichgesinnten. Leider machen Industrialisierung und Masse nicht Halt vor dem Bäckerhandwerk. Nur einige wenige Bäcker finden sich noch landesweit, die ihr Brot handwerklich herstellen. Vielleicht ist auch dieser Umstand ein Grund, dass Brotbacken heute so populär ist.

Schüttelbrot hat eine uralte Tradition. Auf dem Handwerkerfest in Seefeld/Tirol kann man dabei noch zuschauen
Schüttelbrot, diese regionale Spezialität wird von der Bäckerei Profanter im Eisacktal noch von Hand hergestellt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Heimatbrote vom Brotdoc

Zumindest war die Ökonomisierung des Brotbackens der ausschlaggebende Grund, der den westfälischen Landarzt Dr. med. Björn Hollensteiner an den Backofen führte. Heimatbrote, wie er sie aus seiner Kindheit kannte, waren längst aus den Regalen verschwunden. Und wenn er dennoch solch ein Brot fand, war lediglich der Name identisch. Dem Brot fehlte der typische Geschmack, überdies war es weniger verträglich. Woran das liegt, ist inzwischen hinlänglich bekannt.

Das Frühstücksbrot aus dem Backbuch „Heimatbrote“ gehört zu unseren Lieblingen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Aus der Neugier wurde Leidenschaft. Björn Hollensteiner arbeitete sich tief in die Materie Brot ein und versucht mit seinem Buch, die gleiche Begeisterung für alte Brotsorten bei den Lesern zu wecken. Vorweg sei gesagt: Brotbacken ist nichts für Eilige. Daher sollte der Abschnitt über die Theorie aufmerksam gelesen werden. Und beim Herstellen des eigenen Brots wird man sich ertappen, immer wieder einmal zu den Basics zurückzublättern. 

Heimatbrote aus dem eigenen Backofen

Anfänger erzielen mit dem Buch „Heimatbrote“ bereits sehr gute Ergebnisse. Nach einer kurzen Beschreibung des jeweiligen Brots, listet Brotdoc Hollensteiner die benötigten Utensilien auf. Darauf folgt eine tabellarische Auflistung der Zutaten samt einer kurzen, prägnanten Beschreibung der Zubereitung. Zudem gibt er jeweils die Uhrzeiten an, wann der Sauerteig angesetzt werden soll oder Vorteig und Brühstück hergestellt werden müssten. Gleiches gilt für den Backtag. Teiglinge formen, Ofen vorheizen, backen – jeder Schritt wird zeitlich genau erfasst. So steht dem Backerfolg nichts im Wege und die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Beim Aussehen der Brötchen sind durchaus eigene Interpretationen zugelassen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Mit der Zeit passt man die Herstellung des selbstgebackenen Brots an den persönlichen Zeitplan an. Auf jeder Seite gibt es Neues zu erfahren, beispielsweise über Mehlsorten, Malzextrakt oder was es mit dem fermentierten Röstroggen auf sich hat. Der Brotdoc befähigt die neuen Brotbackkünstler verschiedene Falt- und Knettechniken anzuwenden, damit einmal mehr die Typizität eines jeden Traditionsbrots herausgearbeitet wird. Ob Paderborner, Berliner Landbrot oder knackige Schusterjungs, mit dem Buch „Heimatbrote“ entdeckt man die Leidenschaft für gutes Brot.

Heimatbrote vom Brotdoc Björn Hollensteiner: die Zubereitung ist sehr gut beschrieben, ohne aus dem Brotbacken eine Wissenschaft zu machen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Titel: Der Brotdoc – Heimatbrote
Verlag: Christian Verlag GmbH, München
ISBN: 978-3-95961-528-0
Erscheinungsjahr: 2022
Autor: Dr. med. Björn Hollensteiner

Süße Brote von Lutz Geißler

Gerade haben wir Heimatbrote gebacken und nun machen wir mit Lutz Geißler eine Reise zur süßen Seite des Brots. Reise trifft unser Tun ganz gut, denn Lutz Geißler stellt süße Brote aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen oder auch aus der Türkei vor. Ein griechisches Zitat eröffnet sein Buch „Süße Brote backen“: „Eile backt das Brot, aber sie backt es schlecht“. Daher gilt auch hier unsere Empfehlung, erst sorgfältig lesen und anschließend beginnen. Insbesondere die Bedienungsanleitung für die Rezepte sollte verinnerlicht werden, damit das Unterfangen wirklich gelingt. Umfangreich bebildert sind die verschiedenen Knet- und Falttechniken hinterlegt. Stuten formen oder Zöpfe flechten, alles ist Step by Step zu erkennen.

Das Rezept für den Butterzopf findet man auf Seite 79 im Buch „Süße Brote backen“ / © Redaktion FrontRowSociety.net

Süße Brote backen

Die Vielfalt süßer Brote wird im Buch gut herausgearbeitet. Süßes Hefegebäck wird auf der ganzen Welt gebacken, doch so ganz ohne Sauerteig es nicht. Geißlers Rezepte sind sehr präzise. Oft reicht eine Seite nicht aus, doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Explizit listet er die Zutaten auf, gibt Mengen, Temperaturen und Zeiten an sowie die Reihenfolge, in welcher die Zutaten miteinander verarbeitet werden sollen. Am Ende der Rezepte ist Platz für persönliche Notizen. Wer sich an die Rezepturen hält, wird zu Weihnachten für liebe Menschen den perfekten Panettone auf den Gabentisch stellen können.

Köstlich, fluffig und zart - die Panettone Speziale
Panettone – köstlich, fluffig und zart / © Redaktion FrontRowSociety.net

Der Geologe Lutz Geißler backt seit Jahren erfolgreich Brot und wurde mit seinem Plötzblog in der Szene berühmt. Wer sich ein Buch von ihm zur Hand nimmt, wird schnell feststellen: ein richtig gutes Brot zu backen, braucht Zeit im doppelten Sinn. Alles wird nicht gleich beim ersten Mal gelingen, doch Übung macht den Meister. 

„Süße Brot backen“ ist eine süße Reise durch die Welt des Brots / © Redaktion FrontRowSociety.net

Titel: Süße Brot backen
Verlag: Eugen Ulmer KG, Stuttgart
ISBN: 978-3-8186-1651-9
Erscheinungsjahr: 2022
Autor: Lutz Geißler

Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.

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