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Es wird gerade gekocht, deshalb darf man jetzt nicht stören in der blitzenden Küche von Monika Schuster und Anka Köhler. In einem der lebenswertesten Münchner Stadtteile Neuhausen-Nymphenburg haben sie nach langer Suche in einer ehemaligen Metzgerei den idealen Platz für ihre „Die Einmacherei“ gefunden. „Hier können wir das machen, was wir machen wollen – und wenn wir was machen, dann machen wir es gescheit“, meint die zielstrebige Moni Schuster und schaut auf ihre emsige Partnerin, die eben mit einem großen Löffel vor einem dampfenden Kochtopf steht.

Zwei Küchenmeisterinnen mit feinem Geschmack: Moni Schuster (li) und Anka Köhler
Zwei Küchenmeisterinnen mit feinem Geschmack: Moni Schuster (li.) und Anka Köhler (re.) / © FrontRowSociety.net, Foto: Barbara Kagerer

Zwei Küchenmeisterinnen fürs Eingemachte

Schon vor über 30 Jahren kreuzten sich die Wege der Augsburgerin Anka und der im Ries geborenen Moni, die beide durch eine „harte Schule“ gingen. Erstere war bereits Konditorin als sie im Landgasthof Hartl in Klingen ihre Ausbildung zur Köchin abschloss. Die andere Hotelfachfrau am Tegernsee, bis sie im nobel-gediegenen Restaurant des Hotel Eisenhut in Rothenburg ob der Tauber strenge, aber für sie erkenntnisreiche Lehrjahre absolvierte. Schließlich bekam sie während ihrer Mission beim Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann den „letzten Schliff“. Bei der Prüfung zum Küchenmeister 1996 begegneten sich beide wieder und arbeiten seither als „Leihköchinnen“ für private Veranstaltungen, als Food-Stylistinnen und Kochbuch-Autorinnen zusammen.

So entsteht eine Rinderroulade, ...
So entstehen die Rinderrouladen, …Fleisch von verantwortungsvollen Bauern..  / © FrontRowSociety.net, Foto: Barbara Kagerer
… und handgebunden; fertig sind die schmackhaftes Rouladen
… handgebunden und fertig sind die schmackhaftes Rouladen / © FrontRowSociety.net Foto: Barbara Kagerer

Die Einmacherei – Erstklassige Zutaten

So kamen sie 2012 auf die Idee, hochwertiges „Fast-Food“ zu entwickeln, „eine Ansage gegen die Dose“. In ihrer „Die Einmacherei“ bieten sie köstliche Gerichte für Menschen an, die gerne gut essen, aber wenig Zeit zum Kochen haben. Hergestellt auf dem Niveau eines ausgezeichneten Restaurants,  brauchen die fertig zubereiteten Speisen zu Hause nur erwärmt zu werden. Auf die Schnelle versorgt, geben Hobby-Köche vielleicht noch eine Prise von diesem und jenem dazu, haben dadurch ein gutes Gefühl vom Selberkochen und eigener Kreativität. Eine feine und gleichzeitig natürliche Ernährung für Jedermann, das ist das große Anliegen der beiden autarken Powerfrauen.

Deshalb verwenden sie als Zutaten ausschließlich frische und regionale Produkte, nie haben sie es anders gehandhabt. Große Säcke mit dicken Gemüsezwiebeln, beste Olivenöle und andere Basics stehen in den Regalen auf dem Weg zur Küche. Da sich die Grundprodukte, vor allem auch der verarbeiteten Fleischsorten und des Wildbrets aufgrund klimatischer und saisonaler Gegebenheiten immer wieder anders darstellen, muss auch immer wieder nuanciert abgeschmeckt werden. Das geschieht während des Kochens mehrfach. „Wir haben unsere Rezeptur, kaufen dementsprechend ein, bereiten alles vor und dann wird alles sofort verkocht“, meint Anka Köhler und betont, dass durch diese Arbeitsweise nichts weggeworfen werden muss. Kochend heiß abgefüllt kommt alles in hübsche Einmachgläser und nach dem Abkühlen direkt in den Verkauf.

Die Kürbissuppe wird angesetzt
Die Kürbissuppe wird angesetzt …  / © FrontRowSociety.net, Foto: Barbara Kagerer
... und kurze Zeit später ist die Kürbissuppe verzehrbereit ...
… und kurze Zeit später ist die Kürbissuppe verzehrbereit … / © FrontRowSociety.net, Foto: Barbara Kagerer
und steht für die Gourmets bereit, die diese in vielerlei Variationen einsetzen können. Vielleicht mit gebratenem Lachs und Balik Pearls von Caviar House & Prunier / © Redaktion FrontRowSociety.net

Handwerkliches Können und feiner Geschmack

Es scheint, dass ihre ganze positive Einstellung,  „der Luxus miteinander arbeiten zu dürfen“, auch in den Gläsern steckt. „Wir verstehen uns blind. Jede weiß, was die andere tut, wir arbeiten im Gegensatz zu mancher Restaurantküche in der Stille und ohne jeglichen Firlefanz“, schwärmt Moni Schuster und erzählt von ihrer beider uneingeschränkten Ergänzung. Durch ihre langjährige Erfahrung wissen sie, was die Kunden wünschen und benötigen für neue Kreationen zwei bis drei Wochen Vorlauf, um beispielsweise kulinarische Raritäten wie die Geschmorten Rinderbacken „Kopfsache“ auszuarbeiten.

Je nach Saison und Anlass entwickeln sie gemeinsam Rezepte für kräftige Brühen, feine Suppen und Saucen, vollmundige Hauptgänge und verlockende Desserts. „Goldener Herbst“ (Kürbissuppe), „Vive la France“ (Bretonische Fischsuppe), „Sternrose“ (Kalbsrahmgulasch), „Garküche“ (Scharfe-Kokos-Curry-Sauce), „Maurermarmelade“ (Hausgemachte Leberwurst) „Olivenzweig“ für Lammgulasch und „Auszeit“ für den Schoko-Kaffee-Kuchen, so lauten die fantasievollen Namen, die farblich wie ein Mosaik „je nach Gang“ eingeteilt auf die dezent gestalteten Schildchen gedruckt sind. Suppen können auch als Saucen verwendet werden, Tipps dazu stehen gleichfalls auf den Etiketten. Und selbstverständlich ist alles genauestens deklariert.

Feine Suppen und Saucen im Glas
Feine Suppen und Saucen im Glas / © FrontRowSociety.net, Foto: Barbara Kagerer
Die Inhaltsstoffe werden auf den Etiketten genauestens deklariert
Die Inhaltsstoffe werden auf den Etiketten genauestens deklariert / © FrontRowSociety.net, Foto: Barbara Kagerer

Die Portionen sind jeweils für einen „guten Esser“ pro Glas berechnet, bei den Suppen kommen je zwei Teller heraus. Geöffnet ist der Laden nur freitags und samstags. Unter der Woche sind die beiden Damen konzentriert in ihrer Küchenwelt versunken und wollen sich bei der frischen Herstellung der kleinen Chargen nicht unterbrechen lassen. Denn der Anspruch ist hoch bei dieser umfangreichen Palette des „Eingekochten“ wie auch bei der kleinen Auswahl an hausgemachten Marmeladen. Die gibt es nur dann, wenn beispielsweise die Wachauer Marille als „Frucht perfekt ist“.

Die ehemalige Metzgerei besitzt einen eigenwilligen Charme
Die ehemalige Metzgerei besitzt einen eigenwilligen Charme  / © FrontRowSociety.net, Foto: Barbara Kagerer

Eigenwilliger Charme

„Die Einmacherei“ strahlt im Ambiente der ehemaligen Metzgerei einen eigenwilligen Charme aus. Vor den glänzenden weißen Kacheln dient der vormalige Zerlegetisch als Verkaufstheke, der hölzerne Hackstock trägt eine metallene Stechschürze und über dem Weißwurstkessel sind die mit Emblem handgestempelten Papiertüten zur Verpackung und die bunten Etiketten attraktiv inszeniert.

An der Seite stehen die geräumigen Kühlschränke mit der Auswahl der sichtbaren Einmachgläser. Die Anleitung zum Kochen der tischfertig vorbereiteten Gerichte haben die beiden tatkräftigen Küchenmeisterinnen sicherheitshalber noch auf ein längliches Moodboard geschrieben. Übrigens: alle Produkte werden gut verpackt unkompliziert deutschlandweit versandt.

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