„König der europäischen Flüsse“ nannte der französische Kaiser Napoleon Bonaparte die Donau einst. Wer sich in Wien auf die 1.200 Meilen lange Reise mit dem Flusskreuzfahrtschiff AMADEUS Star begibt, kann diese Einschätzung schon nach wenigen Tagen nachvollziehen, denn das schwimmende Luxus-Hotel durchquert auf seiner Reise in Richtung Schwarzes Meer nicht nur sechs verschiedene Länder, sondern auch ganz unterschiedliche Landschaften. Durch die Reise mit dem komfortablen Schiff hat man sein schwimmendes Hotelzimmer immer mit dabei, kann auch in der Nacht – quasi im Schlaf – weite Strecken zurücklegen und am Tag das sich wandelnde Flusspanorama vom Sonnendeck aus genießen.
Zum Auftakt: Wien
Die 10-tägige Reise nach Bukarest beginnt in der österreichischen Hauptstadt Wien. Statt vom Flughafen gleich zum Schiff zu fahren, sollte man einen oder zwei Tage einplanen, um diese interessante Stadt zu entdecken. Selbst wer nur wenig Zeit mitbringt, kann über die Wiener Ringstraße flanieren, die 1857 an Stelle der damals abgerissenen Stadtmauern entstand. Auf beiden Seiten der Straße stehen Prunkbauten vom Rathaus über Kirchen bis hin zu den Villen der damaligen High Society. Manche der Gebäude kann man besichtigen – die Architektur von anderen nur von außen betrachten.
Belvedere – die erste Adresse für Kunstliebhaber
Kunstliebhaber können den ganzen Tag im Belvedere verbringen. Das ehemalige Sommerschloss von Prinz Eugen ist eine aus zwei Palästen bestehende Anlage – verbunden durch eine Gartenanlage. Das Obere Belvedere war damals nur zu Repräsentationszwecken gebaut. Das Gebäude in barocker Architektur beinhaltet heute die weltweit größte Sammlung von Gemälden von Gustav Klimt. Unter anderem ist „Der Kuss“, eines seiner bedeutendsten Werke, zu sehen. Doch nicht nur die Ausstellung ist sehenswert, auch die reich mit Fresken und Stuck verzierten Gebäude sind eindrucksvoll. Im unterhalb gelegenen ehemaligen Wohnschloss sind wechselnde Ausstellungen – zurzeit unter anderem Einblicke in die sakrale Kunst, zu sehen.
Eine kurze Taxifahrt weiter ist mit dem „Belvedere 21“ eine moderne Dependance entstanden, in der zeitgenössische Kunst gezeigt wird. Viele Anregungen für den Wien-Besuch bietet die ivie-App, in der unter anderem Audio-Stadtrundgänge angeboten werden. Bei Bedarf kann man in der App ein Cityticket für öffentliche Verkehrsmittel und separat auch für die Fahrt vom Flughafen aktivieren. Am Abend geht es dann auf das Schiff zum Anleger Wien Nussdorf, ein gutes Stück vom Stadtzentrum entfernt.
Willkommen an Bord
Kapitän Costel Constantin und sein Team begrüßen die ankommenden Gäste in der Panorama Lounge. Mit Blick auf die Donau genießen die Gäste dort einen Willkommenscocktail. Kreuzfahrtdirektorin Alina erklärt, worauf es bei einer Flusskreuzfahrt mit AMADEUS Star ankommt – und schon wird zur Musik des Amadeus Duo auf eine gute Reise angestoßen. Die Gäste sind zum Teil weit angereist. Eine ganze Gruppe kommt aus Australien, andere aus Norwegen und auch aus Deutschland sind viele Gäste dabei.
Das Konzept Flusskreuzfahrt
Wie bei den meisten Flusskreuzfahrtschiffen stehen auch bei dieser Reise drei Elemente im Mittelpunkt. Das Panorama-Restaurant als kulinarisches Zentrum der Reise, die Panorama-Lounge als Treffpunkt und das Sonnendeck für alle, die das Panorama bei schönem Wetter gerne an der frischen Luft genießen möchten. Natürlich hat das Schiff auch einen kleinen Fitness-Raum, eine Lounge mit Kaffeestation im Heck und auf dem offenen Deck Schach und Shuffle-Board.
Ziel der Reise ist für die meisten Gäste die Entdeckung der vielen interessanten Städte an den Ufern der Donau. Das geht individuell, mit den an Bord angebotenen Ausflügen und neuerdings auch mit den kostenfrei angebotenen Fahrrädern und E-Bikes.
Bratislava – die Hauptstadt der Slowakei
Von Wien aus sind es nur 64 Flusskilometer bis nach Bratislava. Einen ersten Eindruck von der Hauptstadt der Slowakei bietet die an Bord angebotene Stadtrundfahrt. Reiseführerin Dr. Eva Rymšlnová begleitet den deutschsprachigen Ausflug mit Sachkenntnis und trockenem Humor. Bei der Fahrt durch das exklusive Diplomatenviertel frotzelt sie, dass in jedem der Häuser zwei Erwachsene, zwei Hunde und drei Mercedes lebten. Dann geht es zur Burg von Bratislava, die man vom Aussichtspunkt vorher schon bewundern konnte. Die rechteckige Burg mit ihren markanten Ecktürmen liegt oberhalb der Donau. Sie wurde durch einen Brand zerstört und im 20. Jahrhundert nach den ursprünglichen Plänen wieder aufgebaut.
Die Altstadt und ihre Spezialitäten
Auch die Altstadt von Bratislava mit ihren Villen, Jugendstilhäusern und Kirchen ist sehenswert. Bei der Führung weist Eva Rymšlnová auch auf eine besondere Spezialität hin: Pressburger Kipferl, die nach alter Tradition ohne chemische Zutaten und handgemacht sein müssen. Auch die Füllung ist Tradition. Hier kommen nur Walnüsse oder Mohn in Frage. Nach dem Ausflug – und einer kleinen Pause auf dem gleich im Stadtzentrum an der Pier liegenden AMADEUS Star kann man sich weitere Sehenswürdigkeiten in Eigenregie anschauen.
Die Blaue Kirche mit ihren schwimmbadblauen Kacheln gehört genauso dazu wie das Michaeltor als letztes der alten Stadttore aus dem 13. Jahrhundert und die Reste der Stadtmauer. Eine moderne Sehenswürdigkeit sind die geschickt ins Stadtbild integrierten Skulpturen. Die bekannteste, Čumil genannt, zeigt einen in einem Kanalschacht steckenden Arbeiter. Seinen Kopf zu berühren, soll Glück bringen.
Zeit für individuelle Entdeckungen
Wer gut zu Fuß ist, kann zum abendlichen Sonnenuntergang einen Spaziergang zum Slavin machen. Der Soldatenfriedhof mit seiner 40 Meter hohen Granitsäule ist in den Abendstunden ein beliebter Treffpunkt. Und auch der Burgberg eignet sich, um die Sonne langsam versinken zu sehen. Wer abends noch durch die Stadt geht, sieht in dem einen oder anderen Schaufenster mit slavischen Ornamenten verzierte Ostereier. Nach einer alten Tradition werden diese das ganze Jahr angeboten – in Bratislava ist also in gewisser Weise immer Ostern.
Kulinarik wird großgeschrieben
Die meisten Gäste lassen sich das Abendessen auf dem Schiff nicht entgehen. Neben dem Frühstück, das als Buffet angeboten wird, sind das Mittags- und Abendmenü die interessantesten Mahlzeiten. Zur Mittagszeit gibt es an Bord der AMADEUS Star vier Gänge im Restaurant – oder ein leichtes und schnelles Menü in der Lounge. Das besteht meist aus Teilen des Restaurant-Angebots – und einem vor den Augen der Gäste zubereiteten Nudelgericht. Am Abend ist nur das Restaurant geöffnet. Hier wählen die Gäste ihr 4-Gänge-Menü aus zwei – beim Hauptgang drei – Alternativen. Die Getränke bei den Mahlzeiten sind bereits im Reisepreis inkludiert – alle anderen, auch aus der gut sortierten Weinkarte, werden einzeln berechnet. Nach nicht einmal 48 Stunden auf dem Fluss hat man schon sehr viel gesehen und erlebt.
Wer die komplette Geschichte der Flussreise erfahren möchte, empfehlen wir die beiden folgenden Artikel zu lesen. „Mit dem Flussschiff in den Osten Europas“ sowie „Mit dem Flussschiff durch das Eiserne Tor„
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