Im schönen Rheingau haben Familienbetriebe eine lange Tradition. Auch das Wein- und Sektgut Barth zählt zu jenen Betrieben, die von Generation zu Generation innerhalb der Familie weitergeführt werden. Inzwischen steht die Enkelin des Gründers Johann Barth an der Spitze des Weinguts.
Gemeinsam mit Ehemann Mark widmet sich Christine Barth voller Enthusiasmus der Wein- und Sektbereitung. Dabei ist der nach traditioneller Methode hergestellte Sekt ihre besondere Leidenschaft.
Familie und Weinbau
Das Streben nach mehr liegt Familie Barth wohl im Blut. Johann Barth markierte 1948 mit der Gründung des Weinguts Hans Barth die Startlinie des heutigen, modernen Weinbaubetriebes. Immer wieder sah sich Familie Barth den Herausforderungen der Zeit gewachsen. Stillstand war nie ein Thema, sondern Innovation und Wachstum.
Jedes Mal, wenn äußere Umstände Veränderungen erforderten, sah man dies als Aufforderung sich weiterzuentwickeln. So entschied sich Johann Barth 1956 Wein in Flaschen statt Fässer abzufüllen und zu vermarkten. Kurzerhand wurde der Rübenkeller zum Weinkeller ausgebaut. Diesem Meilenstein in punkto Qualitätsstreben folgte nur wenige Jahre später eine Revolution: Johann Barth stellte ab 1960 sukzessive auf eine temperaturkontrollierte Gärung in speziellen Tanks um.
Anfang der 1970er Jahre wurde Sohn Norbert Barth nach seiner Ausbildung zum Winzer aktiver Teil des Unternehmens. 1978 kam es aufgrund einer veränderten Steuergesetzgebung zur Entscheidung, aus den Rieslingtrauben erste Sekte auf dem Hof herzustellen. Und seit der Vergrößerung des Betriebsgeländes Anfang der 1990er Jahre findet die komplette Versektung im eigenen Hause statt. Dieser Handlungsfreiheit ist es zu verdanken, dass Barth-Sekte als Referenzerzeugnisse deutscher Winzersekte gelten.
Mit dem Übergang von der CHARTA in den VDP Rheingau oder dem Experimentieren unterschiedlicher Ausbaumethoden untermauerte Norbert Barth weiter seinen Anspruch auf Spitzenpositionen innerhalb der deutschen Winzerszene. Tochter Christine unterstützt den elterlichen Betreib seit 2009. Mit ihr kam frischer Wind aus Geisenheim. Beispielsweise verfolgt man mit der Hochschule Forschungsprojekte, verjüngte das Firmenlogo und stellte auf biologischen Weinbau um.
Alles für den perfekten Sekt
Das Wein- und Sektgut Barth verfügt über 19,5 Hektar Rebfläche. Hauptsächlich wächst hier Riesling, wie im gesamten Rheingau üblich. Durch den Zukauf von exponierten Lagen reifen die Trauben von Christine und Mark Barth in namhaften Lagen um Hattenheim. In Hattenheim, dem Standort des Wein- und Sektguts, gedeihen die Reben in Parzellen der Lagen Hassel, Schützenhaus und Wisselbrunnen. Hier bringen die Löss-Lehm Böden körperreiche Weine hervor.
Im benachbarten Oestrich sind es Doosberg und Lenchen sowie Schönhell, Hendelberg und Jungfer im Ortsteil Hallgarten. Sind diese Flecken Erde auch noch so nah beieinander, könnten die Bodenstrukturen nicht differenzierter sein. Aus diesem Grund baut Mark Barth nicht nur die Weine lagentypisch aus, sondern auch seine Sekte. Als einziges Sektgut veredelt Mark Barth Wein aus VDP zertifizierten Ersten Gewächsen. Vielleicht ist er damit auf dem Weg, deutschem Sekt das Renommee wiederzugeben, welches er noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte.
Darüberhinaus wird im Weinberg biologisch mit Einflüssen aus der Biodynamik gearbeitet. Es ist ein weiteres Indiz für das Herausarbeiten der Typizität des Terroirs. Durch die Biodiversität gibt Mark Barth einer weinbergspezifische Flora und Fauna Raum, die den Einsatz von künstlichen Spritzmitteln obsolet macht.
Der Riesling Extra Brut
Der Riesling Extra Brut ist ein echter Rheingauer Klassiker. Seine Trauben wuchsen auf Löss-Lehm heran, was den Grundwein bereits fruchtig und körperreich ausstattete. Übers ganze Jahr investiert man bei Barth viel Zeit und Kraft in die Arbeit im Weinberg. Die vollreifen Trauben werden von Hand gelesen und selektioniert. Im Anschluss erfolgt die schonende Ganztraubenpressung, um den Gehalt an Gerbstoffen möglichst gering zu halten.
Nachdem der Grundwein mit einem Mostgewicht von mindestens 63° Oechsle durchgegoren ist, erfolgt die Abfüllung in Flaschen zur zweiten Gärung. Im Hause Barth entsteht jeder Sekt in traditioneller Flaschengärung, wobei die vorgeschriebenen neun Monate Hefelager dem jungen Paar bei weitem nicht genügen. Mit Hefe und Zucker versehen ruht der Riesling Extra Brut 24 Monate in Flaschen für die zweite Gärung. Jeden Morgen und jeden Abend folgt Mark Barth einem Ritual und rüttelt die Flaschen von Hand.
Nach dem Degorgieren werden die Flaschen mit Dorsage aufgefüllt, die für den Extra Brut zwischen 0 und 6 g/l Restzucker enthält. Mit Korken und Agraffe versehen, wartet dann der Riesling Extra Brut auf seinen Einsatz.
Es ist ein Vergnügen, diesen hellgelb glänzenden Sekt einfach aus einer Laune heraus zu trinken. Jedoch ist er mit seinem niedrigen Zuckergehalt von 5,7 g/l ein formidabler Speisebegleiter. Seine Frische sowie rassige Säure fügen sich wunderbar zu Fisch, insbesondere zu Lachs und auch zu Gemüse- bzw. Spargelgerichten.
Beschreibung: Riesling Extra Brut des Wein- und Sektguts Barth
Rebsorte: Riesling
Farbe: helles gelb
Nase: Ananas, Pfirsich,
Gaumen: floral, knackig frisch, feine Perlage, angenehme Säurestruktur
Flascheninhalt: 750 ml
Alkoholgehalt: 12,5 % Vol.
Als Nachbar ist das Wein- und Sektgut alljährlich beim Rheingau Gourmet & Weinfestival im Hotel Kronenschlösschen vertreten. Der Lagensekt Hattenheimer Schützenhaus Riesling Brut Natur 2013 begleitete ein Menü von Sternekoch Dominik Käppeler im Duett mit den besten deutschen Sekten.
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