Riesling – auf dem Weingut Guntrum im rheinhessischen Nierstein versteht man es bestens, mit der deutschen Edelsorte umzugehen. Großartig beherrschen Lagenweine wie der Nierstein Oelberg Riesling trocken den oft gerühmten Dialog von Süße und Säure, überzeugen gar mit einer Komplexität, wie sie nur mit Herz und Leidenschaft entstehen kann.
Weingut Guntrum
Wird das Weingut Guntrum als Traditionsweingut bezeichnet, geschieht das zurecht. Die Familie blickt auf eine Geschichte zurück, die seit 1648, dem denkwürdigen Ende des Dreißigjährigen Krieges, mit Wein in Verbindung steht. Nicht nur politische und territoriale Veränderungen prägen die wechselvolle Historie von Familie und Weingut, es sind auch familiäre Höhen und Tiefen, die ständige Begleiter durch die Zeiten waren.
Inzwischen ist mit Stephanie und Konstantin Guntrum die 11. Generation für die Geschicke des Familienbetriebs verantwortlich. Und beide sehen ihr Tun nicht nur als Fortführung eines angestammten Erbes, sondern als Investition in die Zukunft; nachhaltig, naturverbunden und qualitätsorientiert.
Nierstein und seine einzigartige Lagen
Bereits Karl der Große urbanisierte Ende des 8. Jahrhunderts die Landschaft des linken Rheinufers im Bereich Nierstein. Er ließ Wälder roden und Weinberge anlegen. Damit leistete er dem Weinbau weiter Vorschub, der seinen Anfang hier jedoch 20 v. Chr. nahm. Deutschlands ältester Weinberg – Niersteiner Glöck – liegt an einer ehemaligen Kaiserpfalz Karls des Großen. Im Jahr 742 wurde er erstmals urkundlich erwähnt, belegt durch eine Urkunde, in der die Schenkung der Marienkirche von Karls Onkel, Karlmann, an das Bistum Würzburg niedergeschrieben ist.
Wie auch die kleine Einzellage Niersteiner Glöck ist der Niersteiner Oelberg Teil des berühmten „Roten Hangs“, dessen Weine sich eines internationalen Renommees rühmen. Das Terroir, welches heute eine derart komplexe Rieslingaromatik hervorbringt, wurde vor 280 Millionen Jahren mit dem Einbruch des Rheingrabens geschaffen. Damals herrschte hier ein wüstenartiges Klima, das maßgeblich verantwortlich für die Rotfärbung der Ablagerungsubstanzen durch Roteisenstein ist. Schlussendlich gab dieses rote Gestein dem Hang seinen Namen. Jahrmillionen alte Sedimente mit fossilen Einschlüssen und magmatischen Strukturen nähren die alten Reben am „Roten Hang“. Das Zusammenspiel des Bodens mit dem gemäßigten Klima am Rheinufer trägt Sorge für Rieslinge mit exotischen Fruchtaromen, die von einer lebhaften mineralischen Säure begleitet werden.
Oberhalb der Gemeinde Nierstein erstreckt sich also jene Lage mit biblischem Bezug. Der Niersteiner Oelberg umfasst eine Rebfläche von 48 Hektar, wobei das Gelände der 15 Parzellen zwischen seichten Neigungen und extremen Steilhängen wechselt. Auf einer Seehöhe von 90 bis 150 Metern gedeihen hier die teils alten Reben in Süd- bis Süd-Süd-Ost-Ausrichtung. In eher kühlen Nächten profitieren die Reben vom skelettreichen, wärmespeichernden Boden. Per se entwickeln sich auf dem Niersteiner Oelberg kleinbeerige Trauben mit feingliedrigen Aromen.
Intensiviert wird dies durch die naturnahe Bewirtschaftung der Weinberge von Familie Guntrum. Konsequent wird eine Ertragsreduzierung in Handarbeit zur Qualitätssteigerung betrieben. Ebenfalls werden Laubarbeiten und Selektion von Hand durchgeführt. Im Keller wird auf dem Weingut Guntrum ebenfalls mit Bedacht gearbeitet. So werden die Trauben schonend gepresst, bevor man sie im Stahltank ausgebaut.
Der Riesling vom Niersteiner Oelberg
Beschreibung: 2018 Nierstein Oelberg Riesling trocken
Rebsorte: Riesling
Farbe: helles Gelb
Nase: Zitrusfrüchte, Quitte, grüner Apfel
Gaumen: Pfirsich, filigrane Mineralik, Apfelquitte
Flascheninhalt: 750 ml
Alkoholgehalt: 13 % vol
Für echte Riesling-Connaisseure trumpft das Weingut Guntrum mit Großen Gewächsen auf. Ihr 2016 Nierstein Orbel Riesling GG sowie der 2015 Nierstein Pettenthal Riesling GG wurden bereits von einschlägigen Weinkritikern mit Lorbeeren überschüttet. Ein weiterer besonderer Tropfen ist der Pinot Noir Réserve 2017.
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