Die alte Messestadt ist immer eine Reise wert – Kunst, Kultur, Bildung, Handel und natürlich gehobene Hotellerie und Gastronomie machen die Stadt mit ihrer bewegten Geschichte zu einem charmanten Reiseziel. Echte Fleischfans werden sich in einem ganz besonderen Restaurant wohlfühlen – dem Steaktrain.
Steaktrain Leipzig – dieser Name hat uns neugierig gemacht: Was verbirgt sich hinter jener einprägsamen Bezeichnung? Die Antwort: Eine sicherlich einzigartige Location mit einem schmackhaften kulinarischen Konzept gilt es im Untergeschoss des Seaside Park Hotels Leipzig zu entdecken.
Nostalgie pur
Nach dem Durchschreiten der Eingangstür von der Nikolaistraße aus, werden Gäste von dem übergroßen Bild einer alten Dampflok begrüßt. Steigt man die Stufen weiter hinab, wird man bereits eingestimmt, in wenigen Augenblicken einen Bahnhof bzw. einen Zug zu betreten.
Im Restaurant angekommen, wird der Gast ins Staunen versetzt. Die an den legendären Orient-Express adaptierte Architektur wurde mit nostalgischem Interieur und originalen Artefakten ausgestattet. In dem dezent illuminierten Restaurant ist das Flair der gehobenen Reisekultur sofort greifbar.
Michael Lehmann, geschäftsführender Direktor des Park Hotels Leipzig, erinnert sich noch lebhaft an die Umbauarbeiten im Jahr 2002 unter der Leitung von Künstler und Designer Hendrik Fischgesell.
Das ehrwürdige Gebäude des Park Hotels in Leipzig stammt aus dem Jahr 1913 – im gleichen Jahr wurde auch das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig eröffnet – und erfuhr so manche Renovierungsmaßnahme.
Während der Generalsanierung von 1993 bis 1995 funktionierte man den alten Kohlenkeller zu einem Restaurant und Frühstücksbereich um. Durch die Nähe zum Leipziger Hauptbahnhof nahm die Idee Gestalt an, Gäste in einem nachgebauten Speisewagen dinieren zu lassen.
Damals noch unter dem Namen Restaurant Orient-Express offerierten die Gastgeber eine international ausgerichtete Küche. Das Interieur entstammte zum Teil der Wagons des Orient-Express, wie beispielsweise die Lampen, andere Möbelstücke oder Dekorationselemente, welche bei Sotheby’s ersteigert wurden.
2002 erhielt das außergewöhnliche Restaurant nicht nur ein neues Make up, sondern wurde konzeptionell von Grund auf verändert. Das gediegene Ambiente eines Luxuszuges blieb erhalten, zeitgemäße Elemente und Technik hielten Einzug und die neue kulinarische Ausrichtung verhalf dem Restaurant zu seinem Namen. Aus dem Restaurant Orient-Express wurde der Steaktrain.
Lokführer des Steaktrains
Chef de Cuisine ist seit der Neuausrichtung Frank Boujé, der im Steaktrain den ultimativen Fleischgenuss zelebriert. Der unangepasste Individualist, der gebürtig aus Leverkusen stammt, ist laut eigener Aussage über Irrwege nach Leipzig gekommen und der Liebe wegen geblieben.
Sein Fokus liegt ganz klar beim Thema Steak. Gebraten wird auf einem Lavastein-Grill aus Italien. Die Stücke, die auf dem Grill von Frank Boujé und schlussendlich auf den Tellern der Fleischgenießer landen, kommen aus dem Umland, aber auch aus Übersee.
Das Straußenfleisch bezieht er aus dem nahegelegenen Grimma, das Weiderind aus Niedersachsen, Bison aus den USA oder Beef aus Irland. Beim Fleisch macht Frank Boujé keine Kompromisse, die Qualität muss stimmen, denn zu einem guten Produkt braucht es nicht viel Beiwerk, so der Chefkoch.
Die allseits gepriesene Saisonalität spielt im Steaktrain eine eher untergeordnete Rolle. Gerichte vom heimischen Wild oder von der Gans bevölkern zwischenzeitlich die Karte, doch im Steaktrain bleibt man seinem Fahrplan treu: Endstation Steak.
Einsteigen, Türen schließen und genießen
Hat man erst einmal Platz genommen und das authentische Ambiente eines Luxuszuges wahrgenommen, kann die kulinarische Reise beginnen.
Während man vorab von dem köstlichen hausgebackenen Kräuter- oder Tomatenbrötchen nascht, schaut man sich durch die unverfälscht nachgebauten Abteilfenster die vorüberziehende Landschaft an. Allerdings bleibt Landschaft eine Illusion, jedoch wirklichkeitsnah auf die dahinter befindliche Leinwand projiziert.
Einen gelungenen Auftakt stellte das Dreierlei der Vorspeise dar. Klassisches Rinder Tatar gesellte sich zu mediterran mariniertem Lachs Tatar sowie Linsensalat mit Kräutern marinierter Wachtel.
Vor 16 Jahren checkte Frank Boujé im Steaktrain ein und hat sich seit der ersten Stunde ganz und gar dem Fleisch verschrieben. Hier kredenzt er saftige Steaks von hoher Qualität. Unterstützt wird er von seinem Team in der Küche sowie von zuvorkommenden Service-Mitarbeitern im Restaurant, die ihre eigen Location beim Steakgenuss bevorzugen.
Das Straußenfilet mit Tomatensalsa und BBQ Sauce war einfach perfekt. Zart zerging das Fleisch aus Grimma auf der Zunge – keine Kompromisse beim Fleisch – das schmeckt man.
Für echte Fleischprofis ist das 300 Gramm Wagyu Rib Eye Steak zu empfehlen. Eine ordentliche Portion vom Wagyu-Rind kommt hier auf den Teller. Fantastisch zu genießen mit Kräuterbutter und dem hausgemachten Ananas-Chutney.
Freunde von hervorragenden Steaks kommen auch beim Genuss des T-Bone Steaks aus Irland nicht zu kurz. Dazu reicht Chef de Cuisine Frank Boujé sein hausgemachtes Pflaumen-Chutney sowie braune Butter.
Je nach eigenem Gusto stellt man sich sein Steak-Menü zusammen. Ob T-Bone, Wagyu oder Strauß, in Kombination mit appetitlichen Ergänzungen wie Pommes frites, Romanesco in Mandelbutter, gegrillten Maiskolben, sautierten Champignons mit Kräutern oder Kartoffelauflauf mit Stilton-Käse wird jeder den passenden Reiseproviant finden.
Neben der Leidenschaft zu Filigranem und Schönem, wie etwa Uhren, ist dritte Leidenschaft des Steakkünstlers Schokolade. So wird sich auf der Karte in Steaktrain immer ein schokoladener Abschluss finden.
So war es nur natürlich, dass uns Küchenchef Frank Boujé eine Mousse au Chocolat zauberte, aber auch einen Cheesecake, der Erinnerungen an Kindertage hervorrief. Das dritte Element des Dessert-Ensembles erzählt eine spannende Geschichte um Leipziger Traditionen. Leipziger Räbchen – eine entkernte Dörrpflaume wird mit Marzipan gefüllt und im Bierteig in heißem Öl ausgebacken. Das Rezept für diese Süßspeise entstammt dem 18. Jahrhundert und ist bis heute als Synonym für den Wohlstand des Leipziger Bürgertums bekannt.
Steaktrain Leipzig – Ankunft am Ziel
Wer in Leipzig auf kulinarische Entdeckungsreise geht und Fleisch auf seinem Speiseplan stehen hat, sollte einen Stopp in diesem außergewöhnlichen Restaurant einlegen. Der Steaktrain lädt mit seinem Vintage-Look und den kleinen Accessoires zum Schwelgen in Agatha Christies Romanen ein.
Auch wenn dem geneigten Steak-Freund Hercule Poirot in diesem „Orient-Express“ nicht begegnen wird, so bleibt dennoch die Atmosphäre und erst recht der Steakgenuss in Erinnerung.
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