Tequila und Mezcal erleben einen weltweiten Boom, der sich seit einigen Jahren auch in der deutschen Barszene manifestiert. Die gestiegene Nachfrage nach diesen Trendspirituosen und die Herausforderung, bestimmte Marken zu bekommen, haben dazu geführt, dass auch außerhalb Mexikos Länder begonnen haben, Agavenspirituosen herzustellen.
Mit SELVA NEGRA ist vor rund zwei Jahren in Deutschland die erste Agavenspirituose auf den Markt gekommen. Doch stellt sich die Frage: Braucht Deutschland wirklich eine eigene Agavenspirituose?
Die fortschreitende Globalisierung führt dazu, dass Spirituosen wie Mezcal und Tequila ihren Weg in die europäischen Destillerien finden. Die Nachfrage nach Agavenspirituosen wächst kontinuierlich, und wir stehen erst am Anfang dieses Trends. Angesichts des bereits heute kaum gedeckten Bedarfs an 100 prozentigen Agavenprodukten ist es nur logisch, den Markt zu ergänzen.
Sebastian Dresel, Leiter Strategie und Marketing bei SELVA NEGRA, erklärt, dass Veränderung ein natürlicher Prozess ist: „Das Konsumverhalten beeinflusst den Markt, und dieser reagiert, um die entstehende Nachfrage zu befriedigen. Diese Dynamik durchzieht die gesamte Wertschöpfungskette. Wir haben bereits Gespräche mit Landwirten aus der DACH-Region geführt, die am kommerziellen Anbau von Agaven in Europa interessiert sind. Diese Entwicklung ist äußerst vielversprechend. Möglicherweise werden wir in einigen Jahren über die Verwendung von Agaven aus Deutschland oder zumindest aus Europa sprechen. Das wäre sicherlich wünschenswert.“
SELVA NEGRA reduziert bereits heute durch die Produktion in Deutschland rund 80 Prozent des Importvolumens. Da Tequila und Mezcal per Gesetz in Mexiko abgefüllt werden müssen, entstehen enorme Importmengen, die SELVA NEGRA durch die lokale Produktion deutlich unterschreitet. Dresel betont jedoch, dass sie selten über diese Tatsache sprechen, da sie kein „Greenwashing“ betreiben möchten. Dennoch tragen sie als regelmäßige Konsumenten von Tequila und Mezcal auch zum Import dieser Produkte bei.
Der Austausch zwischen Nationen liegt laut Dresel in unserer DNA und ist wertvoll und wichtig. Die Frage ist jedoch, wie dieser Austausch in Zukunft umweltschonender gestaltet werden kann und ob der Bedarf zumindest teilweise durch lokale Produkte wie SELVA NEGRA gedeckt werden kann.
„Innovation führt zu Wandel“, so Dresel weiter. „SELVA NEGRA übernimmt eine Vorreiterrolle für die Kategorie Tequila/Mezcal. Wir haben bewusst entschieden, keine Kopie der klassischen Produkte zu sein. Durch die Verwendung von Fichte und Rauch aus heimischen Hölzern bringen wir zusätzliche Aromen in unser Produkt und holen den Schwarzwald ins Glas. So erhält unser Produkt einen einzigartigen Geschmack und seinen berechtigten Platz in der Kategorie.“
In Bezug auf die Preisgestaltung ist Dresel sich bewusst, dass SELVA NEGRA etwas teurer ist als Importprodukte. Dennoch strebt das Start-up langfristige Existenz und faire Löhne an. Ihre Marge soll eine spannende Markenwelt und den mehrstufigen Handel abbilden können. Das ist eine faire Grundlage und sollte Beachtung finden.
Verkostung SELVA NEGRA
Beim Erschmecken des ersten Schlucks offenbart sich ein faszinierendes Zusammenspiel von gerösteter Agave, Pfeffer und subtilen Zitrusnuancen, das von einer wohligen Schärfe begleitet wird. Der Geschmack überzeugt so mit einer ausgewogenen Mischung bekannter Noten von Tequila und Mezcal sowie einer harmonischen Süße. Selva Negra erfüllt den Mundraum rasch mit seinem Aroma, wobei auch eine angenehme Rauchigkeit zum Ausdruck kommt.
Im Nachklang präsentiert sich der Mezcal in seiner mineralisch-erdigen Facette, begleitet von einer pflanzlichen Anmutung, die an frisch geschnittenes Gras erinnert.
In der Nase zeigen sich eine leichte Schärfe und typische Agavennoten. Eine subtile Rauchnote ist ebenfalls präsent, jedoch nicht aufdringlich.
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