Das historische, 1957 erbaute „RCA Studio B“ gehört zu den bedeutendsten Aufnahmeräumen der Welt. Zwanzig Jahre lang war das „RCA Studio“ die Brutstätte für Hits auf dem Country- und Popmarkt. Hier haben eine Vielzahl berühmter Künstler, unter anderem Elvis Presley, Dolly Parton, Charley Pride, Jim Reeves oder auch Connie Smith, Eddy Arnold, die Everly Brothers, Waylon Jennings, Willie Nelson und Roy Orbison einige ihrer legendärsten Schallplatten aufgenommen. Das berühmte Studio war zudem die Heimat von Chet Atkins, einem virtuosen Gitarristen und einflussreichen Plattenproduzenten für RCA-Künstler sowie Mitglied der „Country Music Hall of Fame“.
Studio B – die Heimat der 1.000 Hits
Das Konzept hinter dem Namen „Studio B“ basiert auf der Überzeugung, dass wir alle im Leben die Wahl haben. Über Jahrzehnete wurden im geschichtsträchtigen „RCA Studio B“, der „Heimat der 1.000 Hits“, Songs aufgenommenen, die alle Facetten von Emotionen bei den Fans auslösten. Traditionalisten und Pioniere gaben sich in diesem legendären Studio die Klinke in die Hand und schrieben Musikgeschichte.
Im „RCA Studio B“ entstand der weltberühmte Nashville Sound, welcher sich durch Hintergrundgesang und Streicher auszeichnet. Darüber hinaus ist das Studio einer der Brutstätten des „Nashville-Zahlensystem“. Das bezeichnet eine Kurznotation für die Akkordfolgen eines Liedes mit Zahlen und Symbolen anstelle von Noten. Vervollkommnet wurde dieses revolutionäre System von den „Country Music Hall of Fame“-Mitgliedern Neal Matthews (Akteur bei The Jordanaires) sowie Charlie McCoy. Dieses bis heute verwendete Zahlensystem ermöglicht spontane „Kopfarrangements“ im Studio und zudem einen schnellen, einfachen Wechsel der Tonart eines Songs.
Doch noch mehr bahnbrechende Veränderungen nahmen ihren Anfang im Studio B. Bobby Bare stieß Anfang der 1970er-Jahre mit seinem Album „Lullabys, Legends and Lies“ die Outlaw-Bewegung der Country-Musik im Studio B an. Elvis Presley nahm in diesen Räumlichkeiten Klassiker wie „Are You Lonesome Tonight?“, „It’s Now or Never“ und „How Great“ auf. Vor dem Bau von Studio B verfügte RCA über einen Aufnahmeraum in der McGavock Street, ein paar Blocks nördlich des späteren Standorts des berühmter „RCA Studio B“.
Elvis Presley – Musikgröße des „RCA Studio B“
Ende 1955 unterschrieb Elvis Presley bei RCA und startete seine wahrhaft galaktische Karriere. Sechs Monate nach Vertragsbeginn war Elvis Presley der größte Act in der Geschichte von RCA. Ende 1956 verkaufte RCA zehn Millionen Singles, drei Millionen LP’s und 800.000 Exemplare von Presleys ersten beiden Alben.
Da sich Presley als großer kommerzieller Erfolg erwies und zudem mehrere Country-Acts bei RCA gut abschnitten, überzeugte Steve Sholes, Country-Chef von RCA, das Label davon, ein Büro in Nashville sowie ein neues Studio zu eröffnen. Um den Betrieb in Nashville zu leiten, wählte Sholes Chet Atkins aus, einen herausragenden Gitarristen, der als stellvertretender Produzent von Sholes fungiert hatte. Der damals 32-jährige Chet wurde im Frühjahr 1957 „musikalischer Leiter“ von RCA in Nashville.
Laut Atkins zeichnete Bill Miltenburg, Chef-Audioingenieur von RCA, die Pläne für das Gebäude auf eine Serviette. Dan Maddox, ein ortsansässiger Geschäftsmann, sprang ein und bot an, als Investor ein Gebäude für das Studio zu bauen. Das Gebäude wurde im November 1957 für etwa 40.000 US-Dollar fertiggestellt und Maddox verpachtete es für die nächsten zwanzig Jahre an RCA.
Nach Tausenden von Aufnahmesitzungen in über zwanzig Jahren stellte RCA den Betrieb im Studio B ein. Seit 1977 wird das „RCA Studio B“ als historische Stätte von der „Country Music Hall of Fame“ und dem „Country Music Museum“ betrieben. Im Jahr 1992 spendete das inzwischen verstorbene Paar Dan und Margaret Maddox das Gebäude des „RCA Studio B“ dem Museum.
Nach dem Kauf durch die „Mike Curb Family Foundation“ in 2002 verpachtete die Gesellschaft für einen symbolischen US-Dollar pro Jahr das Studio an die „Country Music Hall of Fame and Museum“. Das Äußere des traditionsreichen Studios wurde renoviert und das Innere erhielt wieder sein historisches Aussehen als analoger „Tempel“.
Heute leiten Museumsmitarbeiter das Studio und betreuen tagsüber Schulprogramme sowie öffentliche Führungen. Eine Reihe von Künstlern haben von Zeit zu Zeit weiterhin im „RCA Studio B“ aufgenommen. Unter ihnen waren Gillian Welch und David Rawlings mit „Time“ (The Revelator) im Jahr 2001 oder Marty Stuart mit „Ghost Train“. Bis ins Jahr 2021 folgten immer wieder Studio B Sessions mit mit bekannten Größen der Country- und Pop-Musik.
Die Bewahrung des historischen „RCA Studio B“ wird durch eine Partnerschaft zwischen der „Mike Curb Family Foundation“ und der „Country Music Hall of Fame and Museum“ ermöglicht. Im Jahr 2002 erwarb die Stiftung das „RCA Studio B“ und ermöglichte es dem Museum, öffentliche Studioführungen zur Unterstützung seiner Bildungsmission anzubieten. Das einstige „RCA Studio B“ soll als Teil des historischen Musikkulturerbes erhalten bleiben. Daher versammeln sich einige namhafte Unterstützer hinter der Stiftung, um dies zu ermöglichen. Zu nennen wären: The City National Bank, The Fender Musical Instruments Corporation, Sally Friedman, The Metropolitan Nashville Arts Commission, Rupert Neve Designs, Clarence und Ann Spalding, Chris und Maggie Stewart, The Tennessee Arts Commission sowie die Privatiers Jonathan und Elizabeth Weißwasser.
Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.