Amerika hat viele Gesichter. Im Big Apple geht alles etwas hektisch zu, in Los Angeles residieren die Reichen und Schönen und in Las Vegas kann man sich rund um die Uhr dem Glücksspiel hingeben. Die beste Musik und eine einzigartige Atmosphäre gibt es jedoch unverkennbar in einer charmanten Südstaatenmetropole am Mississippi, die auch als Wiege des Jazz bekannt ist.
La Nouvelle-Orléans: Eine Stadt mit vielen Namen
Die im Bundesstaat Louisiana gelegene Stadt New Orleans hat in seiner vergleichsweisen kurzen Existenz schon einiges mitmachen müssen. Sie lag in Flammen, wurde von Kriegen heimgesucht und galt als größter Sklavenmarkt in den USA. Vom verehrenden Hurrikan Katrina kann man bis heute noch die Auswirkungen sehen.
Und dennoch versprühen die Einwohner bei bester Laune eine Gelassenheit, die seinesgleichen sucht. Dieses Urlaubsziel ist wahrlich ein einzigartiges Konglomerat an Diversität, Geschichtsträchtigkeit und Kulinarik.
Der Mississippi schlängelt sich halbmondförmig an den Ufern von New Orleans entlang, was ihr den Spitznamen Crescent City einbrachte. Doch auch unter Crawfish Town, The Big Easy oder The Paris of the South ist diese vielseitige Destination bekannt.
Historische Altstadt im Kolonialstil
New Orleans hat viele schöne Fleckchen, die sich zu Fuß, per Kutsche oder mit einer der dienstältesten Straßenbahnlinien entdecken lassen. Die meisten Besucher zieht es jedoch zuerst in das reizvolle und charmante French Quarter. Vor allem auf der Royal Street befinden sich viele authentische und luxuriöse Unterkünfte, von denen es nur einen Katzensprung zu erstklassigen Boutiquen und exquisiten Gallerien ist.
Die Architektur mit den schmiedeeisernen Veranden ist die einzige noch intakte französische Kolonial- und Spaniersiedlung und gleichzeitig der älteste Stadtteil, den „Nola“ zu bieten hat. Auch unter dem Namen Vieux Carré bekannt, wurde gleich das ganze Viertel in die Liste der National Historic Landmarks in Louisiana aufgenommen.
Im Jackson Square finden Kunstinteressierte die neuesten Werke lokaler Maler und Fotografen, die zum Teil Holz aus den zerstörten Häusern des Hurrikan Katrina als Leinwand nutzen. Das Presbytère ist ein Teil des Louisiana State Museum und beherbergt wichtige kulturelle Artefakte, die die eindrucksvolle Geschichte von New Orleans zeigen. Als älteste aktive römisch-katholische Kirche in den USA gilt die St. Louis Cathedral, die gleichzeitig das höchste Gebäude im French Quarter ist. Und wer schon immer einmal Alligatorenfleisch probieren wollte, kann das auf dem umtriebigen French Market tun.
Der Garden District ist vor allem für seine prachtvollen Villen und stilvollen Grünanlagen bekannt, die eine ganz andere Atmosphäre erzeugen als das geschäftige Treiben im Französischen Viertel. Hier befindet sich auch der Lafayette-Friedhof Nr. 1, der zu den schönsten und historischsten Friedhöfen New Orleans zählt. Die Gräber sind oberirdisch angelegt, um dem steigenden Meeresspiegel und unvorhersehbaren Überschwemmungen in der Stadt entgegenzuwirken.
Ein dampfender Schmelztiegel der Kulturen
Foodies kommen in New Orleans an jeder Ecke auf ihre Kosten. Die vielfältige Esskultur ist wohl die am stärksten ausgeprägte im ganzen Land. Ob herzhaft, flambiert oder frittiert, der Mix aus unterschiedlichen Ethnien und Kulturen prägt die fantastischen Restaurants am Mississippi und lässt Besucher neue Geschmacksrichtungen entdecken.
Die landestypische Südstaatenküche der Cajuns – wie auch die etwas gehobenere kreolische Küche – bringen Köstlichkeiten wie Gumbo und Jambalaya hervor. Berühmtberüchtigt sind auch die süßen Beignets aus dem Café du Monde, die mit einer dicken Schicht aus Puderzucker serviert werden.
Einen Grund zum Feiern gibt es immer
Die New Orleanians feiern gerne und viel. An öffentlichen Plätzen formieren sich tagsüber immer wieder talentierte Musiker zu Straßenbands, die mit ihrer pulsierenden Dynamik die Zuschauer mitreißen.
Am Abend verwandelt sich vor allem die Bourbon Street in eine lebhafte Barszene. Während im restlichen Amerika, mit der Ausnahme von Las Vegas, strenge Gesetze bezüglich Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit gelten, sieht man das in The Big Easy sehr locker.
Hoodoo, Voodoo und Geisterstunde
Nachts kommen nicht nur die Feierwütigen heraus, sondern auch gespenstische Gesellen. Denn wenn man den Mythen und Legenden glaubt, spukt es New Orleans überdurchschnittlich viel. In der Lafitte’s Blacksmith Shop Bar, eine der ältesten Bars des Landes, soll der einstige Betreiber höchstpersönlich sein Unwesen treiben.
Geführte Geistertouren klappern die oberirdischen Friedhöfe ab, suchen nach durstigen Vampiren und führen die zähneklappernden Teilnehmer in geheimnisvolle Voodoo-Shops, wo die Furchtlosen sich mit Tinkturen, Talismanen in Form von gesegneten Hühnerfüßen oder handgefertigte Moospuppen eindecken können.
Bei so vielen Möglichkeiten ist dieses Ziel für alle USA-affinen Urlauber eine Reise wert. Wer zwischen Februar und April nach New Orleans kommt, wird mit dem angenehmsten Klima belohnt.
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