Achim Schwekendieks fleischlose Gourmetküche:
Der Gaumen der Gäste befindet sich im Wandel. Immer mehr Menschen hinterfragen ihren derzeitigen Ernährungsstil. Viele möchten gesünder leben, ein reines Gewissen beim Verzehr von Speisen haben, was für sie unter anderem Verzicht auf tierische Produkte bedeutet.
Auch wenn diese Bewegung in Deutschland noch in den „Kinderschuhen“ steckt, gibt es bereits rund acht Millionen Vegetarier in unserem Land. Achim Schwekendiek schenkt ihnen Gehör und beweist mit seinem siebten Kochbuch, dass auch fleischlose Gerichte in die Spitzenküche gehören können.
Dieses innovative Kochbuch hat scharfe Kritiker, welche als „Normalesser“ von der Vielfalt und den Aromen der Gemüsespeisen erst überzeugt werden müssen. Allerdings hat es sich Achim Schwekendiek zur Aufgabe gemacht, auch jene Zweifler von Geschmack und Charakter vegetarischer Gerichte zu beeindrucken.
Mit kreativen Rezepten entführt der Spitzenkoch die Kochwilligen in die Welt der Kombinationen der Aromen und des guten, vegetarischen Geschmacks. Von interessanten Neuauflagen, alteingesessenen deutschen Gerichten über die intensive mediterrane Küche bis hin zu scharfen, asiatischen Wasabicrackern, findet sich für jeden Neugierigen das Richtige, ganz gleich ob Vegetarier oder Normalesser. Für die Befürworter der süßen Versuchungen gibt es ein Kapitel mit himmlisch leichten Desserts – natürlich fleischlos.
Nachgekocht: Linsen Cumin Suppe
Wie auch in seinen bisherigen Kochbüchern lässt der Sternekoch keine Gelegenheit aus, der orientalischen Küche ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Heute haben wir eine frische orientalische Linsensuppe mit Joghurt und Cumin nachgekocht.
Eine Besonderheit dieser Linsensuppe ist die Frische und der Schwung. Anders als bei einem typischen Linseneintopf, der hierzulande in der Familienküche Tradition hat, werden bei diesem Gericht kurzkochende Linsen verwendet. Dazu eigenen sich vor allem rote, gelbe sowie grüne Linsen.
Anfangs werden zwei scharfe Schalotten in ein wenig Öl angebraten. Hinzu kommen eine Handvoll Linsen und etwas Gemüsebrühe. Dank des Ras el-Hanout bekommt das Gericht seinen typischen orientalischen, intensiven Geschmack. Damit sich die Gewürzmischung komplett entfalten kann, köcheln die Linsen eine Weile bei schwacher Hitze.
Nun beginnt die Kombination der Aromen, dabei betritt man sozusagen das Spezialgebiet von Achim Schwekendiek. Hierbei hebt man unter die Linsen etwas Creme fraîche und fügt Mandeln, Datteln, Honig, Sherry-Essig und frisch gepressten Zitronensaft hinzu.
Als Beilage werden Scheiben vom Vollkornbrot – mit Thymian und Olivenöl angebraten – mit frittiertem Koriander und einer Cumin-Joghurt gereicht.
Schon beim ersten Probieren der Linsensuppe bemerkt der Genießer die Sorgfalt, die Achim Schwekendiek bei der Auswahl der Zutaten walten ließ. Die Harmonie der Aromen ist umwerfend. Die durch die Zitrone leicht säuerliche Suppe machte geschmacklich eine – in Kombination mit dem Cumin-Joghurt auf einer knusprigen Brotscheibe – gute Figur. Der luftige Quark und die orientalische Suppe verschmelzen zu einem wahren Gourmeterlebnis, welches mit dem Brot und dem frittierten Koriander abgerundet wurde.
Bei dem Genießen dieser Suppe vergisst man schnell wie herkömmlich die Zutaten dieses Gerichtes sind. Das Einfache kann so gut sein.
Nachgekocht: Noris F. Conrad
Titel: Schöner kochen-vegetarisch
Verlag: Becker Joest Volk Verlag
ISBN: 978-3-95453-035-9
Erscheinungsjahr: 2014
Autor: Achim Schwekendiek