FrontRowSociety hat ein exklusives Interview mit Mara Frank geführt. Im Hotel Franks ist Mara Frank als Geschäftsführerin tätig und leitet hier die Geschicke des Unternehmens. Schon im letzten Jahr hat FrontRowSociety Redakteurin Jessica Conrad eine attraktive Story über das 5 Sterne Hotel Franks erstellt.
Exklusives Interview mit Mara Frank, Geschäftsführerin im 5 Sterne Hotel Franks
Jessica Conrad: Aus welchem Antrieb heraus haben Sie sich für die Hotellerie entschieden?
Mara Frank: Aus Liebe zum Menschen und weil dieser Job einfach jeden Tag anders ist. Spannend, mit vielen Geschichten – und weil man in einem Umfeld ist, in dem (fast) jeder glücklich ist. Unsere Gäste kommen zu uns, sie freuen sich auf ihren Urlaub und sind gut drauf. Das war schon ein großer Punkt. Ich weiß nicht, ob ich mich für eine Karriere in einem Stadt- oder Kettenhotel entschieden hätte. Ich habe natürlich auch von meinen Eltern viel mitbekommen, die guten und weniger guten Seiten, das war natürlich die Basis für meine Entscheidung.
Jessica Conrad: Welche Stationen bzw. Persönlichkeiten waren besonders prägend für Ihren Werdegang?
Mara Frank: In erster Linie natürlich meine Eltern. Von der Kindheit auf wächst man ja praktisch mit, ist viel im Hotel, immer von Menschen umgeben. Meine Eltern haben den Beruf mit viel Hingabe und Leidenschaft gelebt und leben dies immer noch. Und dann entscheidet man sich: Will man dies auch? Viel Arbeit, Herzblut, Freude, aber auch der Druck des Selbständig-Seins. Meine Eltern haben uns selbst nie Druck gemacht, das war schon sehr befreiend. In meinem Berufsleben war das auf jeden Fall das The Dolder Grand in Zürich. Mit Mark Jacob, Andri Bodmer und vor allem Ildikó Glück hatte ich bemerkenswerte und wunderbare Vorgesetzte, die mir wahnsinnig viel beigebracht und gelehrt haben, wahrscheinlich mehr, als ihnen bewusst ist.
Jessica Conrad: Wie können Sie Ihre derzeitigen Aufgaben definieren bzw. beschreiben?
Mara Frank: Meine Mutter und ich teilen uns die Abteilungen auf, das hilft schon sehr. Auch wenn die Grenzen natürlich auch fließend sind. Meine Mutter zum Beispiel führt die Service-Abteilung, da wir beide aber mithelfen und viel im Abendservice präsent sind, bin ich auch mal die Ansprechpartnerin. Dann versuchen, im Sinne des anderen zu handeln – aber das ist auch manchmal schwer für das Team, genau zu wissen, an wen wende ich mich jetzt. Mein Vater und mein Bruder sind auch oft präsent und jeder hat natürlich so seine eigenen Ideen, die er einbringt. Wir wären beide viel lieber noch mehr am Gast, aber die Schreibtischarbeit wird nicht weniger. Das ganze HR-Thema, was bei meiner Mutter liegt, ist sehr zeitintensiv. Aber unsere liebste Aufgabe ist Gastgeberin sein – für unsere Gäste und für das Team.
Jessica Conrad: Welche Visionen bzw. Ambitionen haben Sie für Ihre persönliche Zukunft?
Mara Frank: Lernen, lernen, lernen – und immer besser werden. Nicht nur im Bereich, wie wir das Hotel immer weiter nach vorne bringen können, sondern auch als Führungskraft. Ich mache sicher noch Fehler, treffe falsche Entscheidungen, vergesse eine Information weiterzugeben – klar, das passiert, aber ich versuche daraus zu lernen und beim nächsten Mal anders zu machen. Das überfordert mich selbst manchmal, finde ich aber notwendig. Einfach sicherer werden in dem, was man tut und sagt. Mein persönliches Ziel für das Hotel ist es, eines der führenden Häuser in der DACH-Region zu werden. Und dafür muss man sich stetig fachlich und persönlich weiterentwickeln.
Jessica Conrad: Was macht Ihr Haus zu einem besonderen Reiseziel?
Mara Frank: Ich weiß, das klingt ein wenig abgedroschen, weil das so viele sagen – aber das ist einfach unser Team. Zeit bei Freunden leben wir – von einem „Schön, dass Sie da sind“ über ein Lächeln, das jeder Gast bekommt, bis hin zu „Hoffentlich sehen wir uns bald wieder“. Dieses Gefühl vermitteln wir authentisch, das spielen wir nicht – gepaart natürlich mit einem schönen Hotel und einer tollen Infrastruktur. Unser Marketing hat ganz treffend gesagt: Ein Sehnsuchtsort. nach dem man Heimweh hat. Die Umgebung gibt natürlich ihr übriges dazu – hier ist heile Welt, umgeben von Bergen, einfach ein Kraftplatz. Das zusammen ist, glaube ich, etwas, nach was sich der Mensch gerade sehnt, was ihm Kraft gibt, Erholung bietet und wo er sein kann, wie er mag.
Jessica Conrad: Für welche Zielgruppe ist Ihr Betrieb konzipiert?
Mara Frank: Wir sind ein Haus mit Herz, in dem man sich schon beim Ankommen wohlfühlen soll – viele Gäste besuchen uns schon zum wiederholten Male und das spricht für uns und unseren Weg.
Für unsere „Franks Freunde“ halten wir ein großzügiges Programm bereit. Gäste, die z.B. schon 25 Nächte bei uns verbracht haben freuen sich auf einige Extras wie Lunchpakete, tägliche Erfrischungsgetränke, eine Flasche Wein und Einkaufsvorteile in der Region. Treue Gäste sind einfach sehr wertvoll und sie und auch wir schätzen den freundschaftlichen Kontakt, der über die Jahre entstanden ist.
Wer das Franks noch nicht kennt, für den hat das Haus natürlich auch einiges zu bieten.
So sprechen wir hauptsächlich den Wellnessgast an, der auf unseren 3000 qm Wellness und Spa Entspannung und Wohlbefinden erfahren möchte. Ein herrlich frischer Naturbadeteich im Sommer, ein ganzjährig beheizter Infinitypool und Onsenpools auf der Dachterrasse und das ist längst nicht alles. Wir bieten auch ein großes Programm an Mental Wellness für ein entspannteres Leben an. Mit Yoga, Wandern und anderen Bewegungsangeboten, die sich im kostenlosen Wochenprogramm wiederfinden und alles, was Oberstdorf als Destination natürlich anbietet. Ganz im Zeichen des Trends Longevity.
Jessica Conrad: Können Sie ein Alleinstellungsmerkmal bezüglich Ihres Hauses definieren?
Mara Frank: Auf jeden Fall dass wir ein Hotel für jeden sind, dass wir alle glücklich machen können, vom Kleinkind bis zu den Großeltern, Alleinstehende, Paare oder Freundinnen. Und weil wir einfach das herzlichste und offenste Team sind. Jeder findet hier sein Plätzchen, im Haus und in der Umgebung. Vom Spaziergang mit dem Kinderwagen bis hin zum Klettersteig. Unsere Lage lässt es zu, dass man direkt vom Haus starten kann, auch zu Fuß. Im Haus erleben Sie bei uns ein Zuhause auf Zeit – Zeit bei Freunden eben. Einer von der Familie ist immer für unsere Gäste und unser Team da, wir sind jederzeit ansprechbar und geben jedem die Zeit, Zuneigung und den Raum, den er in seinem Urlaub braucht.
Jessica Conrad: Welches kulinarisches Konzept verfolgen Sie im Besonderen?
Mara Frank: Wir legen hier viel Wert auf gute, regionale Produkte. Die Region ist unsere kulinarische Schatzkammer, die zu großer Nachhaltigkeit anregt: Was bei uns im Hotel auf den Teller kommt, hat keine weiten Wege hinter sich, sondern stammt von Lieferanten aus der direkten Umgebung. Diese Zutaten spiegeln sich auf einfache und dennoch raffinierte Art und Weise auf unseren Menüs wider. Durch den internationalen Einfluss unseres Küchenteams kommt eine frische und raffinierte Abwechslung auf die Teller, die den regionalen Gerichten in nichts nachstehen. Mit immer neuen, saisonalen Ideen bringt unsere Küchenteam Würze und Abwechslung auf den Tisch.
Bei uns darf individuell gespeist werden, vom Frühstück bis hin zur ¾ Gourmetpension hat der Gast die Wahl, was ihm schmeckt. Unser reichhaltiges Frühstücksbuffet – für Langschläfer bis 11 Uhr – inklusive Showküche mit frisch zubereiteten Crêpe Suzette, lässt keine Wünsche offen.
Ab 12:30 darf von der Mittagskarte gespeist werden, für Wellnessgäste beginnt ebenfalls um 12:30 Uhr die Bademantelzeit in unserer Roco-Bar, hier gibt es innerhalb der ¾ Gourmetpension Brotzeitbrettl oder eine feine Kuchenauswahl aus unserer hauseigenen Patisserie, die mit regionalen Spezialitäten wie Karamell-Fichtennadel Herzen, oder Weißbier-Tiramisu überrascht.
Zusätzlich zu unserem 5-Gang Gourmetdinner gibt es unser Wochenmenü, aus dem zusätzliche Köstlichkeiten kombiniert werden können. Samstags ein Themenbuffet, Donnerstag 6-Gang Gala Dinner.
Jessica Conrad: Welche Rolle spielt das Thema Wein bei Ihnen?
Mara Frank: Bis vor 5 Jahren war Erich Stadlhofer unser Sommelier und erhielt auch unter anderem die Auszeichnung als Sommelier des Jahres. Er hat sehr viele Weingüter selber besucht und hält bis heute den Kontakt zu den Winzern. Seine Nachfolgerin Frau Ina Schmucker hat ihre Lehre bei uns gemacht und hat in dieser Zeit auch ihre Liebe zum Wein geweckt. Nach mehreren beruflichen Stationen hat sie sich zur Sommelière ausbilden lassen und ihren Weg zu uns zurück gefunden. Sie tragen jetzt gemeinsam die Verantwortung für unseren Weinkeller und mit Erichs Erfahrung und Inas neuen Ideen sind sie im Team unschlagbar 🙂
Jessica Conrad: Auf welche speziellen Spa-Treatments können sich Gäste bei Ihnen freuen?
Mara Frank: Vor allem freuen sich die Gäste auf die professionellen Hände unserer Therapie- und Beauty-Experten. Ganz nach Wunsch und mit viel Feingefühl wird hier erörtert welches Treatment es sein darf, Regeneration oder Erfrischung, Reinigung oder Entspannung … Jeder Gast ist individuell und hat andere Wünsche und Bedürfnisse. Wie schön, dass wir hier mit unserem Team auf alles eingehen können und dem Gast eine echte Verwöhnzeit bieten können. Einige Behandlungen sind auch als Paar-Treatment buchbar, für alle, die dieses Erlebnis gerne mit dem Partner teilen möchten und eine entspannende Zeit zu zweit erleben möchten. Des Weiteren ist sogar Naturheilkunde ist bei uns im Angebot, mit Akupunktur oder Hypnose kann der Gast auch mal neue Wege erkunden und mit unserem Kids-Spa kommen sogar die Kleinen auf ihre Kosten. Unser Highlight ist „Coras Rosen“ – mit einer ganz speziellen Geschichte: Mein Vater hat meiner Mama im Hotelgarten einen Rosengarten gepflanzt – daraus wurde dann ein Treatment entwickelt: Entspannendes Rosenblätter-Klangschalen-Fußbad, reinigendes selbstgemachtes Rosen – Granatapfel – Körperpeeling, nährende Rosen-Granatapfel-Packung in der Schwebeliege, tiefenwirksame Rosenöl – Stempelmassage, Nachruhen im Private Room mit kleinen Naschereien und einem Glas Champagner. Die Geschichte dahinter ist aber einfach echt süß.
Jessica Conrad: Was schätzen Sie an Ihren Mitarbeitern besonders?
Mara Frank: Was wir ganz toll finden: Wir lachen sehr viel miteinander. Man hört es, wenn man durch die Gänge geht, im Back Office, in der Küche – sie haben Freude miteinander. Und sie stehen füreinander ein. Wenn jemand krank wird, ist eine Selbstverständlichkeit für das Team, füreinander einzuspringen. Die Hierarchie ist zwar flach vorhanden, aber wir arbeiten alle gemeinsam auf Augenhöhe. Wir schätzen einander, keine Arbeit ist wichtiger als die andere, nur zusammen können wir dem Gast ein schönes Erlebnis bieten. Das lebt jeder. Wir als Unternehmerfamilie sehen uns gegenüber eine große Loyalität, dass wir das so erleben dürfen, freut uns sehr.
Jessica Conrad: Welche Sprachen werden in Ihrem Betrieb gesprochen?
Mara Frank: Wir sprechen überwiegend deutsch, da auch 99% unsere Gäste deutschsprachig sind. Natürlich sind wir in der Lage, mit unseren ausländischen Gästen in den verschiedensten Sprachen zu kommunizieren. Jedoch bieten wir proaktiv Deutschkurse für das Team an, da es uns schon wichtig ist, allen die Möglichkeit zu geben, miteinander zu kommunizieren.
Jessica Conrad: Gibt es spezielle Nachhaltigkeitsstrategien auf die Sie hinweisen möchten?
Mara Frank: Seit Jahrzehnten hat die soziale und ökologische Verantwortung für uns eine enorme Bedeutung. Daher legen wir einen besonderen Fokus auf die nächste Generation und die Zukunft. Wir sind im Unternehmen fest mit unserer Heimat verwurzelt und versuchen Regionalität in allen Bereichen des Hauses zu verankern sowie als Wert zu leben. Dabei ist uns bewusst, dass das Thema Nachhaltigkeit als kontinuierliche Entwicklung gesehen werden muss. Bereits in den 1990er Jahren wurde das erste Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen. Seit 2010 wurde beispielsweise eine Photovoltaikanlage installiert, die immer wieder erweitert wurde und das Hotel letztendlich auf 100% Ökostrom umgestellt. Durch weitreichende Renovierungen seit 2022 konnte das Energie Management durch eine neue Wärmerückgewinnung, Heizpumpen, Fenster und Türen sowie die Dämmung effizienter gestaltet werden. Aber auch die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden und Lieferanten liegen uns sehr am Herzen. Die Anlieferungsmöglichkeiten und Arbeitsplätze wurden seit 2022 deutlich ergonomischer und effizienter gestaltet. Der Wäschewechsel auf den Zimmern wurde um 75% reduziert, da unsere Gäste selbst bestimmen können, wann sie neue Wäsche benötigen. Um unser nachhaltiges Handeln zu unterstreichen, wurden wir vom Dehoga Umweltcheck mit Gold ausgezeichnet und anhand Gemeinwohl-Bilanz der GWÖ bilanziert.
Jessica Conrad: Welche Maßnahmen den Umweltschutz betreffend sind für die Zukunft geplant?
Mara Frank: Wir stehen schon sehr gut da, sind als einer der wenigen Hotels mit dem goldenen DEHOGA-Umweltsiegel ausgezeichnet, und das schon seit Jahren. Unsere Fassade wurde 2023 energetisch grundsaniert auf eine Fläche von ca. 60%. Die restliche Sanierung steht an und wir werden auch noch weiter Photovoltaik auf unseren Dächern ausbauen. Abgesehen davon, sollten wir zusätzlichen Strom benötigen, kaufen wir nur grünen ein. Ansonsten sind es die kleineren Dinge: immer wiederkehrende Schulungen des Teams in Sachen z.B. Mülltrennung und auch die Überprüfung unseres Angebots ist immer ein Thema. Ein kleines Beispiel: In Zukunft wird das Ü-Ei (Kindergastgeschenk) durch Tony’s Chocolonely ersetzt.
Jessica Conrad: Wären Sie Gast in Ihrem Haus, was würden Sie auf keinen Fall versäumen wollen?
Mara Frank: Eine Massage bei Pavel, eine Gesichtsbehandlung bei Anja, das General Tso Chicken unseres Küchenchefs und das Schokoladenmousse unseres Patissiers. Beim Schneefall würden wir in unseren Onsen Pools sitzen und die Aussicht auf die Gipfel genießen. Vollmond baden im Infinity Pool und davor einen Allgäuer Gin in unserer Hausbar bei Jerôme am Kaminfeuer.
Jessica Conrad: Wo ist Ihr Lieblingsplatz im Betrieb und aus welchem Grund?
Mara Frank: In der RoCo-Bar – sie ist einfach so wunderschön geworden. Gemütlich, aber sehr stylisch, im Winter am Kaminfeuer, im Sommer zum Sonnenuntergang auf der Terrasse. Ich finde, sie vermittelt einfach ein ganz tolles Gefühl, man fühlt sich einfach wohl, wenn man hier sitzt. Meine Mutter hat viel im Alleingang für die Inneneinrichtung gesorgt und es ist einfach richtig schön geworden. Alles sehr hochwertig und kuschelig, ohne kitschig zu wirken. Dann noch mit einem Drink in der Hand bei Freunden sitzen – das ist schon echt cool.
Jessica Conrad: Was würden Sie jungen Menschen mit auf den Weg geben, die einen Beruf in der Hotellerie anstreben?
Mara Frank: In erster Linie sich bewusst machen, was dieser Job mit sich bringt. Schönes wie auch anstrengendes. Dass man es selbst in der Hand hat, wie weit man es bringen kann. Die Karriereleiter in der Hotellerie ist gut zu erklimmen, wenn man Gastgebertum lebt und ehrgeizig ist. Die Möglichkeiten sind so vielfältig, gerade wenn man neugierig auf andere Länder und Kulturen ist, gibt es keinen besseren Job. Und man muss eine gewisse Flexibilität mitbringen. Wer lieber einen ruhigen Arbeitsalltag bevorzugt, für den ist die Hotellerie wahrscheinlich nichts. Es ist jeder Tag wie Kino, und das macht diese Branche so spannend. Man hat es selbst in der Hand, dem Gast einen einzigartigen Urlaub zu bieten und wenn das gelingt – was gibt es für eine schönere Motivation?
FrontRowSociety-Redakteurin Jessica Conrad führte das Interview mit Mara Frank im März 2024. Jessica hat ebenfalls die Story über das 5 Sterne Hotel Franks erstellt. Hier geht es zum exklusiven Artikel: 5 Sterne Hotel Franks im Allgäu: Elegante Erneuerung für zeitlose Gastlichkeit
