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Die Anreise nach Adakoy nimmt einige Zeit in Anspruch. Nach zwei Flugverbindungen sitzt man, je nach Ankunftsort, noch 90 bis 120 Minuten im Auto. Wer sich statt einem Mietauto einen Chauffeur organisiert, bekommt beim Blick aus dem Fenster einen besseren ersten Eindruck von der Gegend, die sich durch Köfte-Stände, Straßenhändler und traumhafte Benzinpreise auszeichnet. Nach knapp einer Stunde Fahrt lässt sich ein Blick auf die erste glitzernde Bucht erhaschen, die einen Vorgeschmack auf das Paradies bietet, dass einen in Kürze erwartet.

Das abgeschiedene Cook’s Club Hotel liegt direkt neben einer Marina. Hier kann man Segeln lernen, Sunset Cruises buchen oder ein Wassertaxi nach Marmaris nehmen
Das abgeschiedene Cook’s Club Hotel liegt direkt neben einer Marina. Hier kann man Segeln lernen, Sunset Cruises buchen oder ein Wassertaxi nach Marmaris nehmen / © FrontRowSociety.net, Foto: Yvonne Asel

Ein Garant für einen entspannten Urlaub

Im Cook’s Club Adakoy Marmaris angekommen, dauert es keine drei Sekunden, bis der Anreisestress in Vergessenheit gerät. Das Resort ist optisch einem türkischen Dorf nachempfunden und das einzige Hotel auf der Halbinsel. Denn die wurde 1999 zum Naturschutzgebiet ernannt, weshalb hier künftig nicht mehr gebaut werden darf. Luftig und leicht präsentiert sich die Anlage in Bezug auf das Interieur, die 151 Zimmer sind in einem Mix aus Boho und Mediterran gestaltet.

Minimalistisch und doch stylisch präsentieren sich die Zimmer im Cook’s Club Hotel Adakoy
Minimalistisch und doch stylisch präsentieren sich die Zimmer im Cook’s Club Hotel Adakoy / © FrontRowSociety.net, Foto: Yvonne Asel

Designhotels für Millennials

Die Cook’s Club Hotels sind für Gäste ab 16 Jahren konzipiert und neben der Türkei auch in Griechenland, Ägypten, Bulgarien und Spanien ansässig. Zu den Aktivitäten in der Adakoy Location zählt ein türkisches Dampfbad, ein Spa-Bereich mit Massagen, Yogastunden am Meer, SUP- und Kajaktrips um die gegenüberliegende Insel sowie Kinoabende unter den Sternen. Auch ein mehrstündiger Schnupperkurs auf einem Segelboot und eine authentische Cooking Class werden angeboten. Das optionale All Inclusive-Paket endet jährlich mit dem Abschluss der Saison Mitte November.

Die beschauliche Bucht und die sanften Hügel sind Balsam für die Seele und ein Traumziel für Segler und Yachtbesitzer
Die beschauliche Bucht und die sanften Hügel sind Balsam für die Seele und ein Traumziel für Segler und Yachtbesitzer / © FrontRowSociety.net, Foto: Yvonne Asel

Ein Blick in alle vier Himmelsrichtungen lässt das Langschläferherz höherschlagen, denn hier gibt es keine Moscheen und somit keinen Muezzin, der pünktlich zum Sonnenaufgang zum Gebet ruft. Stattdessen erklingen Beats aus den Lautsprecherboxen am Pool, die nachtmittags eher DJ-like sind und gegen Abend von angenehmen Singer Songwriter-Melodien abgelöst werden.

Der Pool gehört zum Konzept eines jeden Cook’s Club und eignet sich hervorragend zum Relaxen
Der Pool gehört zum Konzept eines jeden Cook’s Club und eignet sich hervorragend zum Relaxen / © FrontRowSociety.net, Foto: Yvonne Asel

Gastgeber aus Leidenschaft

Der General Manager des Cook’s Club ist ein Gastgeber, wie er im Buche steht. Şevki Yilmaz plant nicht nur Wanderungen, sondern begleitet die Gäste des Resorts bei den Hikes über die Halbinsel, motiviert sie zum Stand Up-Paddeln und stellt sein Können als Sommelier unter Beweis, wenn er auf einer Bootstour in den Sonnenuntergang die besten türkischen Weine empfiehlt. Bei diesem besonders beliebten Ausflug gibt es lokalen Käse, ein Panorama, das asiatischen Ländern in nichts nachsteht und viele Anekdoten und Hintergrundinformationen zum „Dorf auf der Insel“, was die Bedeutung des Namens Adakoy ist.

Der Chef des Cook’s Club ist mit Leidenschaft dabei und liest bei Bedarf auch Kaffeesatz mit unglaublicher Genauigkeit, wenn er seinen Gästen prophezeit, dass sie sehr bald reisen werden
Der Chef des Cook’s Club „Şevki Yilmaz“ ist mit Leidenschaft dabei und liest bei Bedarf auch Kaffeesatz mit unglaublicher Genauigkeit, wenn er seinen Gästen prophezeit, dass sie sehr bald reisen werden / © FrontRowSociety.net, Foto: Yvonne Asel

Trendiges Street Food im Restaurant Cantina

Frisch auf den Tisch kommen Frühstück, Lunch und Abendessen im hauseigenen Restaurant, das direkt am Wasser liegt. Statt einem 08/15-Buffet gibt es Cooking Stations, bei denen die Köche das ausgewählte Gericht live oder à la minute zubereiten. Das ist ressourcenschonender, denn Nachhaltigkeit gehört zum Konzept des Cook’s Club, besonders in Adakoy. Die meisten Zutaten wie Gemüse und Fisch stammen aus der Region und werden in der nächstgrößeren Stadt Marmaris auf dem wöchentlich stattfindenden Markt gekauft. Türkische und internationale Spezialitäten werden im täglichen Wechsel serviert.

Vor allem beim Abendessen beweisen die Köche ihr Können mit frischen Zutaten aus der Gegend /
Vor allem beim Abendessen beweisen die Köche ihr Können mit frischen Zutaten aus der Gegend / © FrontRowSociety.net, Foto: Yvonne Asel

Wer es so richtig scharf mag, kann sich im Hotelgarten rote Chilis pflücken, die auf der Scoville-Skala recht weit oben angesiedelt sein dürften. Die Frau von Şevki Yilmaz verarbeitet diese zu einzigartigen Saucen und teilt gerne ihre Geheimzutaten mit allen, die das Rezept zuhause probieren wollen. Die Olivenbäume, die dort wachsen, werden zu Öl verarbeitet und in der Küche verwendet, die XXL-Limetten von den Barkeepern der Captain Cook Bar in Cocktails genutzt.

Auch den traditionellen türkischen Kaffee sollte man bei einem Besuch in der Ägäis auf jeden Fall probieren
Auch den traditionellen türkischen Kaffee sollte man bei einem Besuch in der Ägäis auf jeden Fall probieren / © FrontRowSociety.net, Foto: Yvonne Asel

Mit dem Wassertaxi zum Basar

Adakoy liegt zwar in der Bucht von Marmaris, aber das so versteckt, dass die Stadt vom Hotel aus nicht zu sehen ist. Mit dem Wassertaxi schippert man in 20 Minuten in die Touristenhochburg, die auch für ihren harzig-würzigen Pinienhonig bekannt ist. Besonders gut shoppen lässt es sich auf dem überdachten Basar, der neben orientalischen Souvenirs viele gefälschte Markenkleidung anbietet. Hier ist Verhandlungsgeschick gefragt, um letztendlich einen akzeptablen Preis zu erzielen.

Safran macht den Kuchen gel und auch für alle anderen Gerichte bietet der wöchentliche Markt die passende Würze
Safran macht den Kuchen gel und auch für alle anderen Gerichte bietet der wöchentliche Markt die passende Würze / © FrontRowSociety.net, Foto: Yvonne Asel

Ebenfalls sehenswert ist die Altstadt von Marmaris mit ihren verwinkelten Gassen, winzigen Häusern und einer Burg, deren Grundsteinlegung auf 3000 v. Chr. geschätzt wird. 1522 wurde sie von Sultan Suleiman wieder aufgebaut, um Rhodos zu erobern. Heute befindet sich darin ein kleines Museum mit osmanischen Exponaten.

Den besten Ausblick über die Dächer der Stadt, die Strandpromenade und die Superyachten gibt es bei einem türkischen Mokka in der Panorama Bar
Den besten Ausblick über die Dächer der Stadt, die Strandpromenade und die Superyachten gibt es bei einem türkischen Mokka in der Panorama Bar / © FrontRowSociety.net, Foto: Yvonne Asel
Die Gebäude im historischen Zentrum von Marmaris entstammen der Architektur des Osmanischen Reiches und beherbergen heute Restaurants, Cafés und Ateliers /
Die Gebäude im historischen Zentrum von Marmaris entstammen der Architektur des Osmanischen Reiches und beherbergen heute Restaurants, Cafés und Ateliers / © FrontRowSociety.net, Foto: Yvonne Asel

Ein Abstecher nach Rhodos

Von Marmaris verkehren auch Fähren nach Rhodos, die vor allem für Tagesausflügler interessant sind, die zwischendurch griechische Luft schnuppern wollen. Der Koloss von Rhodos existiert zwar nicht mehr, aber man kann am Hafeneingang die Statuen der Wappentiere sehen, die mittelalterliche Ritterstraße entlangschlendern und antike Ruinen bestaunen. Um diese geschichtliche Zeitreise ohne Andrang zu genießen, müsste man jedoch eher gegen Ende der Saison herkommen.

Die Weissagungsstätte in Delphi empfahl die Einfuhr von Hirschen, um den zahlreichen Giftschlangen auf Rhodos entgegenzuwirken
Die Weissagungsstätte in Delphi empfahl die Einfuhr von Hirschen, um den zahlreichen Giftschlangen auf Rhodos entgegenzuwirken / © FrontRowSociety.net, Foto: Yvonne Asel

So interessant die griechische Dodekanes-Insel auch ist, sobald das letzte Schnellboot zurückfährt, ist die Vorfreude auf die wohltuende Abgeschiedenheit in Adakoy groß.

Dort angekommen wartet auch schon Şevki mit einem wissenden Lächeln auf die Ausreißer. Allem Anschein nach hat er seinen Nachmittag mit Orakeln verbracht. Wie sonst sollte er wissen, dass das Tablett mit eisgekühlten Rakis, das er bereithält, genau das richtige für die Rückkehrer sein würde?

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