Alte Gemüsesorten aus denen traditionelle, oft einfache Gerichte gezaubert wurden, sind in Zeiten der Globalisierung fast in Vergessenheit geraten. Leider fristen sie ihr Dasein im Schatten ihrer exotischen Mitstreiter aus Übersee. Dabei strotzt unser heimisches Gemüse nur so vor Vitaminen und Spurenelementen.
Alte Gemüse beim Landwirtschaftsverlag Münster
Um eine Lanze für Gemüsesorten zu brechen, die seit jeher auf dem Boden unserer Heimat gedeihen, haben Christiane Leesker und Vanessa Jansen ein Buch über alte Gemüsesorten verfasst. In dem beim Landwirtschaftsverlag Münster erschienen Kochbuch „Neue Ideen für alte Gemüse“ sind daher Rezepte für schmackhafte Gemüsegerichte zu finden, die uns an die Küche zu Omas Zeiten erinnern.
Vielleicht denkt der eine oder andere noch an den heimeligen Geruch, wenn ein deftiger Eintopf gekocht wurde. Oft versammelte sich die ganze Familie um den Tisch. Die Küche füllte sich mit Leben, so dass jene angestammten Gerichte auch zu Symbolen des Miteinanders wurden. Ob Endivien-Stampf oder Stielmus-Eintopf, Rübchensuppe oder Rotkohlsalat, auf den Herd kam Gemüse, welches im Garten wuchs oder der Nachbar vorbeibrachte. Ohne weite Transportwege gelangten gesunde, gut schmeckende Sattmacher ins Haus.
„Warum in die Ferne schweifen…“
„… das Glück liegt doch so nah“. Dieser an Goethes Worte angelehnte Spruch ist auch bei Gerichten aus regionalen und saisonalen Produkten zutreffend. Das Buch „Neue Ideen für alte Gemüse“ hält dabei was es verspricht. Blattgemüse, Kohlgemüse sowie Wurzelgemüse werden einfach, aber innovativ zubereitet. Dieses Kochbuch ist kein Hexenwerk, selbst mit wenig Kocherfahrung können aus heimischen Gemüsesorten fabelhafte Speisen gezaubert werden.
So erhält beispielsweise der Sellerieeintopf von Seite 106 durch die Zugabe von Pfifferlingen das gewisse Etwas. Wie bei jedem anderen Kochbuch können die Rezepte von Christiane Leesker und Vanessa Jansen ebenfalls als Basis betrachtet werden, um der Fantasie freien Lauf zu lassen. Das erweitert noch einmal die Bandbreite, welche regionale Gemüsesorten bieten. Es ist geradezu erstaunlich, wie abwechslungsreich das Kochen mit Gemüse aus unserer Heimat sein kann.
Unser Lieblingsgericht
Echte Gemüsefans haben es wirklich schwer, in diesem Kochbuch rasch ihr Lieblingsgericht zu finden. Denn es gibt zahlreiche gut schmeckende Speisen, dass nicht so schnell ein Rezept als Favorit identifiziert werden kann. Man hat die Qual der Wahl zwischen Blumen-, Rosen-, Spitz-, Grün- oder Rotkohl. Vielleicht gehören aber auch Wirsing, Stielmus, Spinat oder Mangold als kalorienarme Schlankmacher zu den persönlichen Lieblingen. Oder man ist überrascht von dem Geschmack der leider unbeachteten Schwarzwurzel bzw. von dem Aroma des Schwarzrettichs.
Jetzt wo die Tage kürzer werden und die Temperaturen merklich fallen, haben wir uns für einen Rote-Bete-Kartoffel-Gratin entschieden. Beide Knollen stehen Pate für klassische Gemüsesorten, die von unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken sind. Für die Zubereitung müssen lediglich Kartoffeln und Bete geschält sowie in feine Streifen geschnitten werden. Aus gehacktem Knoblauch, Thymianblättchen, Salz, Pfeffer und einem guten Öl wird eine Marinade hergestellt und mit den Gemüsescheiben vermischt. Nun schichtet man mit etwas Geschick die Scheiben abwechselnd in eine Auflaufform, gießt etwas Sahne darüber und bestreut das Ganze mit würzigem Cheddar. Nach 50 Minuten bei 180 Grad Celsius ist dieser Gratin als Hauptspeise oder als Beilage zu Wild- und Schmorgerichten ein Gedicht.
Titel: Neue Ideen für alte Gemüse
Verlag: LV.Buch im Landwirtschaftsverlag GmbH, Münster
ISBN: 978-3-783-5697-6
Erscheinungsjahr: 2022
Autoren: Christiane Leesker, Vanessa Jansen
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