Ein besonders idyllisches Reiseziel für Heidelberger Bürger und deren Gäste ist die Benediktinerabtei Stift Neuburg. Lediglich 6 Kilometer müssen flussaufwärts überwunden werden, um die weißen Klostermauern zu erblicken. Es ist kurzes Reisevergnügen, das am romantischsten auf dem Neckar selbst angetreten werden sollte. So kann die ganze Aufmerksamkeit auf die Umgebung gerichtet werden; ein Anblick, der sich lohnt.
Stift Neuburg im Wandel der Zeit
Stille liegt über dem sakralen Ort. Wer über die massiven Burgmauern blickt, schaut dem ruhigen Fluss des Neckars nach, an dessen Ufern sich die Felsen der Heidelberger Schweiz auftürmen oder sich weite Streuobstwiesen erstrecken.
Hinter der Pforte des Stifts lebt heute nur noch eine Handvoll Benediktiner. Bereits in die Jahre gekommen, sind sie dankbar für diese Stille. Ein arbeitsreiches Leben liegt hinter ihnen. Noch bis vor wenigen Jahren bestand ihr Alltag aus den täglichen Mühen, den Klosterbetrieb im Einklang mit dem Ordensleben aufrecht zu erhalten.
Ein paar Rosen- bzw. Kräuterbeete erzählen vor der einstigen Umtriebigkeit der Mönche, wenn der Wind herbe oder blumige Düfte herüber weht. Im angrenzenden Mausbachtal züchteten sie Forellen bzw. Rinder, frisch gemolkene Milch oder Eier konnten täglich im Hofladen erworben werden und an den Wochenenden avancierte Stift Neuburg zum Ausflugsziel für Groß und Klein.
Ab 1963 entwickelte sich unter Leitung von Bruder Ingobert die Gärtnerei des Stifts zum Epizentrum der Efeuzucht. Der Forscherdrang des Gärtnermeisters bescherte der Klostergärtnerei zirka 530 Efeusorten, ein professionelles Kundenklientel sowie unzählige Publikationen. Leider konnte nach dem Tod des Benediktiners sein Vermächtnis nicht fortgesetzt werden. 2016 siedelte man 300 seiner selektionierten Efeuarten ins Kloster Roggenburg um.
So wie alles dem ständigen Wandel unterworfen ist, blickt auch Stift Neuburg auf eine wechselvolle Geschichte zurück, die im 12. Jahrhundert als Benediktinerabtei begann. Man nutzte die Anlage als Zisterzienserabtei und nach der Reformation gar als Lusthaus. Später wurde daraus ein Fräuleinstift, ein Armenhaus und noch später ein Jesuitenkloster.
Nach der Säkularisation gelangte das Areal in Privatbesitz. Mit den neuen Besitzern hielt die Romantik mit ihren Dichter- und Denkerfürsten, wie Johann Wolfgang von Goethe, Einzug. Inspiriert von der Kulisse des Stifts entstanden intellektuelle Kreise, in denen sich namhafte Persönlichkeiten wie Carl Maria von Weber, Freiherr vom Stein oder auch Johannes Brahms, Joseph Freiherr von Eichendorff und Clemens Brentano versammelten. In den sogenannten bürgerlichen Salons pflegten beispielsweise Hermann Hesse oder Rainer Maria Rilke kultivierte Konversationen.
Zurück zum Anfang
1926 gründete man erneut ein Kloster in diesen angestammten Mauern. Im Zuge dessen schloss sich der Kreis für die Benediktiner, unter deren Obhut seither die Geschicke der Anlage geführt werden. Heute treibt es einige Besucher hinauf zum Kloster, um Spiritualität in der Natur zu finden oder die kleine Klosterkirche für ein stilles Gebet zu nutzen. Sie gehört zum historischen Teil der Klosteranlage und noch vier mal täglich findet hier ein Gottesdienst statt.
Die schlichte Kapelle zieht die Besucher mit einem einzigartigen Lichtspiel in den Bann. Je nach Sonnenstand reflektieren Sonnenstrahlen die intensiven Farben der drei Fenster im Kirchenschiff, welche von der Künstlerin Maria Theresia von Fürstenberg geschaffen wurden. Mit der Neugestaltung der Klosterkirche wurde der Architekt Christian Taufenbach beauftragt. Bewusst gestaltete er die kleine Kirche sehr zurückhaltend, was ihm 2011 die Hugo-Häring-Auszeichnung des Landesverbandes Baden-Württemberg einbrachte.
Anziehungspunkte
Anziehungs- und Ausgangspunkt gleichermaßen ist das 5 Sterne Superior Hotel Europäischer Hof in Heidelberg. Das herzlichste Stadthotel Deutschlands beherbergt Gäste auf höchstem Niveau und wartet gleichzeitig mit hervorragender Kulinarik auf.
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