Gold hat seit je her eine besondere Anziehungskraft auf Menschen. Schon zu Zeiten der Ägypter oder Mayas war es hochbegehrt. Im Laufe der Jahrtausende wurde Gold zu einem der begehrtesten Materialien auf unserem Planeten.
Andere Stoffe, die ebenso wertig waren, wurden daher mit Gold aufgewogen. So kam auch das Salz in den Genuss, als „Weißes Gold“ bezeichnet zu werden. Salz war ein Geschenk der Götter, so glaubten es die Griechen und Römer. Die Herrscher des Römischen Reiches erhoben ein Salzmonopol zur Besteuerung. Römische Legionäre erhielten zusätzlich Salz zu ihrem Wehrsold; das „salarium“, heute Salär genannt.
Im Mittelalter wurde das „Weiße Gold“ nicht nur mit Gold sondern auch mit Edelsteinen aufgewogen. In Münzen gepresst war es im alten China als Zahlungsmittel gültig. Laut den schriftlichen Aufzeichnungen von Marco Polo sollten in der Song-Dynastie – die von 960 bis 1276 währte – angeblich sechzig Salzmünzen 10 Gramm Gold entsprochen haben.
Ganz so wertvoll ist Salz heute nicht mehr. Sonst könnten Salz- und Kalibergwerke keine Führungen, Veranstaltungen oder Erlebnistouren in diesem Format anbieten.
Seit 1991 können Besucher im Erlebnis Bergwerk Merkers von der K+S Gruppe die Untertagewelt bestaunen. Unter den Namen „Werk Kaiseroda“ wurde dieses Bergwerk 1901 zum Kaliabbau eröffnet.
Mit der Grundsteinlegung des Besucher- und Informationszentrums im Jahre 2001 wurde der Idee Raum gegeben, Interessierten den Kaliabbau noch näher zu bringen. 2003 eröffnete die K+S Gruppe feierlich das neue Zentrum.
Dass Interesse an dem Erlebnis Bergwerk Merkers ist groß, das beweist der millionste Besucher, der schon 2006 gezählt werden konnte. Im gleichen Jahr reihte sich das Erlebnis Bergwerk Merkers zu den bedeutendsten Geotopen Deutschlands ein.
Dieses Bergwerk gibt Besuchern nicht nur einen Einblick in ein modernes Bergbauunternehmen, sondern vermittelt bei der Tour Wissenswertes über die Geschichte, Entwicklung und Tradition des Kaliabbaus. FrontRowSociety.net hat die Chance wahrgenommen und eine Erlebnistour durch das stillgelegte Kalibergwerk gemacht.
Start der Erlebnistour unter Tage
Nach einer Einführung „über Tage“ statten sich die Besucher in den Umkleideräumen des Besucherzentrums mit Kitteln und Helmen aus, bevor es Richtung Förderkorb geht. Jeder Besucher erhält eine Einfahrmarke, welche bei der Abfahrt eingesammelt und vor der Auffahrt wieder ausgegeben wird. So kann das Team von K+S sicher stellen, dass kein Besucher im Bergwerk verbleibt und selbst das „Weiße Gold“ abbaut.
In nur 90 Sekunden geht es in eine Teufe von 500 Metern. Hier steigen Besucher in die allradgetriebenen Lkw-Cabrios um, die zur Beförderung auf der zweiten Sohle bereit stehen. Mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 35 Stundenkilometern – was sich unter Tage durch die engen Passagen eher wie 100 Stundenkilometern anfühlt – geht es auf eine 20 Kilometer lange Erlebnistour. Die für zirka 30 Personen platzbietenden Lkw-Cabrios fahren durch das von Menschenhand geschaffene Labyrinth, vorbei an Abbaukammern zu den einzelnen Haltestellen. Steiger und Besucherführer Reiner Leser kennt sich hier aus wie in seiner Westentasche. Er ist auch Tour-Guide bei den geführten Mountainbike-Touren im Erlebnis Bergwerk Merkers.
Das Museum unter Tage im Erlebnis Bergwerk Merkers
Eine der Haltestellen ist die zirka 1500 Quadratmeter große Schrapperstrecke, die zum Museum umgebaut wurde. Hier erfahren die Besucher von fachkundigen Steigern wie etwa Sven Grauel eindrucksvoll Näheres zur Salzunger Saline, die einer der ältesten Salinen Mitteleuropas sein soll. Aber auch das Gezähe – die Arbeitsgeräte der Bergleute – werden im Wandel der Zeit dargestellt und deren Einsatz von Besucherführer Sven Grauel erklärt. Viele Exponate vermitteln einen Eindruck der hundertjährigen Bergbauhistorie.
Hier kann man erahnen, wie qualvoll in früheren Zeiten der Abbau unter Tage gewesen sein muss. Ein Knochenjob, ohne Zweifel. Das belegen die Geräte, Loren und Maschinen aus den Anfängen der Kaligewinnung bis hin in die Sechziger Jahre.
Sehr bliebt ist bei jüngeren Besuchern der alte Fuhrpark. Das Anfassen und Auf- oder Einsteigen ist hier ausdrücklich erwünscht. Kinder ab zehn Jahren sind im Erlebnis Bergwerk Merkers herzlich willkommen.
Der Goldraum – wo sind nur die Schätze geblieben?
Bei der Erlebnistour sind insbesondere Erwachsene auf den nächsten Halt ganz gespannt. Der Goldraum. In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges wurden große Mengen an Gold- und Devisenbeständen, aber auch unschätzbare Kunstgegenstände aus Berliner Museen in dieses Versteck verbracht.
Besucher können nachempfinden, wie sich General Eisenhower im April 1945 gefühlt haben musste, als er die Schätze des Deutschen Reichs versammelt vor sich sah.
Fotos von der Bergung dieses Schatzes zeigen Unmengen an Gold, Papiergeld und Zertifikate. Holzkisten, gefüllt mit Kunstgegenständen – unter anderem die Büste der Nofretete – und Säcke voller Goldmünzen sowie Goldbarren fanden die Amerikaner in dieser großen Kammer. Originalgetreue Imitate erinnern als Zeitzeugen an diesen geschichtsträchtigen Tag. Vom Goldraum ging die Erlebnisfahrt weiter zur Sprengsimulation.
Die multimediale Sprengsimulation unter Tage
Mit einer einducksvollen multimedialen Präsentation – unterstützt mit Soundeffekten – entsteht unter Darstellung der technischen Abläufe ein wirklichkeitsnaher Eindruck.
In dem gezeigten Film blicken die Besucher den Bergleuten beim Kaliabbau über die Schultern. Es werden Arbeitsschritte gezeigt, die vor und nach der Sprengung von Nöten sind. Dazu gehört das Laden und Berauben, die Firstsicherung, das Bohren der Groß- und Sprenglöcher und diverese Sprengvorbereitungen. Unter Tage ein besonderes Filmerlebnis.
Der Höhepunkt ist die simulierte Sprengung. Die Lichtblitze und Detonationsgeräusche bleiben jedem Besucher garantiert im Gedächtnis. Die Lkw-Cabrios setzen sich nun in Richtung Großbunker in Bewegung.
Der Großbunker – atemberaubende Akustik und einzigartiges Ambiente
Ein ganz besonderer Stopp ist der Großbunker. Hier steht nicht nur der größte untertägig eingesetzte Schaufelradbagger der Welt. In der 250 Meter langen, 22 Meter breiten und zirka 17 Meter hohen Kammer finden Konzerte und Veranstaltungen statt.
In dem Großbunker – der auch der größte Konzertsaal unter der Tagesoberfläche ist und im Guiness Buch der Rekorde als tiefster Jazzkeller geführt wird – standen schon musikalische Größen auf der Bühne wie Letz-Zep, BAP, Karat, The Hooters, Mike & the Mechanics, Roger Hodgson oder Chris de Burgh.
Die Akustik – wie in einem gotischen Kirchenschiff – ist ausgezeichnet. Davon durften wir uns während einer Sound- und Laserlicht-Demonstration überzeugen.
Das Musical Phantom der Oper, nach dem Roman-Bestseller von Gaston Leroux mit Deborah Sasson und Axel Olzinger, war im Großbunker – der noch bis 1993 zur Speicherung von bis zu 50 000 Tonnen Rohsalz diente – ebenfalls ein voller Erfolg. Sehr beeindruckend wird ebenso das Weihnachtskonzert der Wiener Sängerknaben gewesen sein. Wer Interesse an den Veranstaltungen hat, kann sich über die Webseite vom Erlebnis Bergwerk Merkers kundig machen. Unsere Fahrt unter Tage geht nun weiter; zur Kristallgrotte in 800 Metern Teufe.
Die weltweit einzigartige Kristallgrotte im Erlebnis Bergwerk Merkers
Ein wohl einzigartiges Naturwunder aus Salzkristallen – mit einer Kantenlänge bis zu einem Meter – verspricht die im Jahre 1980 entdeckte Kristallgrotte. Die großen Kristalle sind ohne Zweifel der optische Höhepunkt der Untertage-Erlebnistour.
In 800 Metern Teufe ist dieses Naturwunder dem Tertiär, also dem älteren Teil der Erdneuzeit zuzuordnen. Forscher sehen einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Rhönvulkanismus.
Wer auf der Plattform der bis zu zehn Meter hohen Grotte steht, erblickt an den Wänden und der Decke eine Vielzahl von milchig weißen bis wasserklaren Steinsalzkristallen. Ob Kristallrasen mit winzig kleinen Kristallen oder Einzelkristallen mit gigantischer Kantenlängen. Wenn der Tour-Guide die eigens für die Kristallgrotte komponierte Musik-Licht-Installation einschaltet, verstummen die Besucher.
Und mit dem Höhepunkt in der Kristallgrotte endet auch schon die Tour durch das Erlebnis Bergwerk Merkers. Aufsitzend auf die schon bekannten Lkw-Cabrios geht es dem Förderkorb entgegen. Hier erhält jeder Besucher wieder seine Einfahrmarke – die jetzt eigentlich Ausfahrmarke heißen müsste.
Nach 500 Metern oben angekommen. Es werden alle Fahrmarken gezählt und die Besucher geben den Helm und Kittel wieder ab. Zur Erinnerung erhält jeder Besucher eine kleine Dose Merkers Sonnensalz.
Wem die zirka zweieinhalbstündige Tour hungrig gemacht hat, für den hält das Restaurant im Besucherzentrum kleine Speisen bereit. Im Sommer ist die große Sonnenterasse angesagt. Die Küche des Restaurants würzt garantiert mit eigenem K+S Salz. Guten Appetit.
Sportlich mit dem Fahrrad oder Mountainbike unter Tage
Geführte Mountainbike oder Event-Mountainbike-Touren schließen sich sportlich Aktive an. Tour-Guide Reiner Leser hat seine Beine schon aufgewärmt und wartet auf die radsportbegeisterten Besucher. In 500 bis 800 Metern Teufe – auf dem eigenen Bike – kann die Untertagewelt „erfahren“ werden. Wir werden das Erlebnis Bergwerk Merkers voraussichtlich nochmals besuchen, um eine Reportage über eine solche Mountainbike-Tour unter Tage zu erstellen. Aber wie man uns kennt, bestimmt mit einem E-Mountain-Bike.
Heiraten unter Tage, ebenfalls ein Highlight im Erlebnis Bergwerk Merkers
Wer eine besondere Location für seine Hochzeit sucht, ist beim Erlebnis Bergwerk Merkers goldrichtig. Heiraten, 800 Meter unter Tage: Viermal pro Jahr gibt es die Möglichkeit in der atemberaubenden Kristallgrotte eine Trauung zu zelebrieren. Meine Herren: Wer möchte seine Liebste noch überraschen? Das Standesamt Bad Salzungen hat seit dem Jahre 2008 schon viele Damen unter Tage und unter die Haube gebracht.
„Glück Auf“ allen FrontRowSociety.net-Lesern, die das K+S Erlebnis Bergwerk Merkers besuchen.
Hier ein Kartenausschnitt, wo sich das Erlebnisbergwerk Merkers befindet:
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