Etwas abseits der Etsch liegt in der Südtiroler Gemeinde Siebeneich der wildromantische Ansitz des Weinguts Kornell. Rotwein wird hier seit jeher angebaut. Im Schatten des imposanten Herrenhauses sowie der großen Zeder gedeihen Lagrein, Merlot und Cabernet Sauvignon. Die Reben, aus denen der Cabernet Sauvignon Riserva gekeltert wird, säumen in Reih und Glied den Ansitz. Das Terroir gibt ihm seine würzige Fülle und obendrein seine bestechende Eleganz.
Weingut Kornell – immer in Bewegung
Wie Josef Seebacher, Schwiegersohn von Inhaber Florian Brigl, bei unserem Besuch erzählt, haben Weingut und Familie eine wechselvolle Vergangenheit. Die komplexe Familiengeschichte beginnt auf dem Weingut im Jahr 1927. Damals trug es den Namen „Briglische Weinkellerei zu Schloss Greifenstein“, dessen Ruine sich eindrucksvoll hinter dem Ansitz erhebt. Allerdings verlor zu Beginn der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts qualitativ hochwertiger Wein aus Südtirol sein Renommee. Die Nachfrage purzelte buchstäblich in den Keller. Daher sah sich die Familie Brigl gezwungen, sich ausschließlich auf die Traubenproduktion zu konzentrieren und lieferte ab den 1970er Jahren das Lesegut zur Kellerei Schreckbichl.
Mit der Übernahme des Weinguts durch Florian Brigl im Jahr 1996 kam die Wende. Einerseits waren Weine „made in South Tyrol“ in hoher Qualität wieder en vogue, andererseits strebte Florian Veränderungen an. Fünf Jahre später war es soweit: Der erste selbst gekelterte Wein konnte abgefüllt werden. Was im Jahr 2001 mit 3.000 Flaschen begann, hat sich inzwischen zu einer Jahresproduktion von 250.000 Flaschen entwickelt.
Drei Linien stehen für die herausragende Qualität: Signatur, Staffes und Sieben. Staffes verkörpert die Riserva-Weine, zu denen dieser großartige, samtige Cabernet Sauvignon gehört. Lagrein und Merlot gedeihen ebenfalls in der angestammten Rotweinlage rund um den Ansitz. Die Merlot-Reben wurden bereits 1987 gepflanzt. Die Parzelle mit Lagrein gleicht einem Versuchsfeld. Nach den Worten von Josef wird der Weinbau allmählich von der biologischen Bewirtschaftung auf biodynamisch umgestellt. Daher werden die Triebe der Lagrein-Reben nicht gekappt, sondern gewickelt. Die Kraft der Pflanze geht verstärkt in die Wurzeln, und zudem werden die Trauben eher lockerbeerig. Ähnlich wie die Einsaat der Leguminosen stellt dies einen natürlichen Pflanzenschutz dar.
Riserva der Lage Staffes – Spontangärung und Reife
Wenn sich die Holzgärbottiche mit Lesegut füllen, gären die Trauben etwa 18 bis 25 Tage mit Maischekontakt. Der Extrakt der Cabernet-Beeren gelangt anschließend in Barriquefässer aus französischer Eiche. Für 12 Monate schlummert der Wein in teils neuen und teils gebrauchten Fässern, die in den tiefen Kellern des Weinguts Kornell lagern. Nach der Abfüllung gönnt man ihm weitere 12 Monate Reife auf der Flasche. Erst danach kann man eine Flasche Cabernet Sauvignon Riserva Staffes sein Eigen nennen.
Beschreibung: 2021 Cabernet Sauvignon Riserva Staffes Südtirol DOC
Rebsorte: Cabernet Sauvignon
Farbe: dunkles Rubinrot
Nase: Brombeere, schwarze Johannisbeere, würzige Noten wie Pfeffer und Lorbeer
Gaumen: samtige Fülle, kräftige Tanninstruktur, runder Körper, würzige Eleganz
Flascheninhalt: 750 ml
Alkoholgehalt: 13,5 %vol.
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