Gemessen an der Anbaufläche gilt Walla Walla mit bis zu 120 Weinproduzenten als das konzentrierteste Weinbaugebiet der USA. Dennoch gibt es Weingüter, die den Grundstein für den Weinbau dieser unglaublich vielseitigen Region gelegt haben. Zu dieser Basis darf sich als genau drittes Weingut der Region das Weingut L’ École zählen. Inzwischen in der dritter Generation geführt, verkörpert das auf einem alten Schulgelände vor den Toren Walla Wallas errichtete Weingut Tradition und weitreichende Erfahrung.
Was 1974 mit hauptsächlich französischen Rebsorten begann, wird bis heute mit einem stetig wachsenden Portfolio, engen Kooperationen mit Top-Einzellagen und eigenen Rebflächen wie ein Heiligtum gepflegt und auf hohem Niveau gehalten.
Wer hier Weine verkostet, bemerkt den perfekten Spagat zwischen renitenter Klassik und der unvoreingenommenen Neugierde für das Neue. Dann sind also auch wir neugierig und schauen uns unsere Favoriten der L’ Ecole No.41 Estate Reihe an.
L’ Ecole No 41 Grenache Rosé Horse Seven Hills:
Mit 100 Prozent Grenache gehen wir mit einem Langstreckenflug direkt auf den klassischen Provence-Stils Frankreichs ein. Dennoch hält sich dieser Rosé an kein altbackenes Geschmacksmuster. Es zeigt eine unglaubliche Spannung aufgrund voller Traubenreife. Am Gaumen ist eine wunderschön ausklingende Salzigkeit sowie eine fassbare Beerenaromatik zu bemerken, welche zurückhaltend und unaufdringlich auf den nächsten Schluck hoffen lässt. Es ist ein angenehm zugänglicher und offener Rosé. Mit einem feinen Spiel aus einer bestimmenden Kühle ist er geradlinig, ohne dünn zu wirken.
L’ École No 41 Merlot 2020:
Hier schießen helle Kirschdüfte aus dem Glas und laden ein, erforscht zu werden. Vergeht etwas Zeit zwischen dem Öffnen der Flasche und der Verkostung, werden aus den hellen, rotfruchtigen Elementen klassische, wohlige, schokoladige Töne. Ähnlich einer Schwarzwälder Kirschtorte wirbt der Merlot mit dunklen und herben Noten von Bittschokolade, aber auch mit feinen fruchtigen, saftigen Noten. Am Gaumen ist eine gewissen Verschlossenheit zu vernehmen, doch bereits jetzt zeigt sich ein unglaublich stimmiges Gesamtprodukt. Eine schöne Länge sowie die komplexe Extraktstärke der alten Rebstöcke lassen diesen Merlot in Erinnerung bleiben. Er ist vielleicht ein etwas kräftigerer Vertreter und sicherlich auch ein Konkurrent seiner Vetter aus dem Pomerol und St. Emilion.
L’ Ecole No 41 Monopole Ferguson Cabernet Sauvignon 2019:
Hier haben wir einen der rauen Burschen des Hauses im Glas. Im südlichen Teil von Walla Wallas, tief in Oregon auf einer Höhe von zirka 420 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, wächst ein Monument heran. Er präsentiert sich wie ein verspieltes Kind bzw. Teenager. Das Potenzial dieses Weins erkennt man schon früh. Allerdings muss man sich noch einige Jahre gedulden, bis er vollkommen ist.
Innerhalb von kürzester Zeit zieht er die ganze Aufmerksamkeit auf sich und lässt einen nicht mehr aus seinem Bann. Brutal raues Tannin und perfekter Holzeinsatz lassen den Wein wie eine Hundertschaft auftreten. Unzählige Eindrücke und Aromen ballen sich hier auf kleinsten Raum. Dennoch bilden sie eine Einheit. Gespickt mit dunklen Aromen von Brombeeren, vollreifen Pflaumen, Lakritz, Kohle, frischer Asche und frisch gepulten Erbsen, weiß dieser Cabernet Sauvignon mit einem langen, gehaltvollen Abgang jedem anderen die Show zu stehlen.
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