Um den größten See Italiens, den Gardasee, wird seit Menschengedenken Weinbau betrieben. Boden und Klima sind ideal für das Gedeihen von Oliven, Mandeln, Zitronen und natürlich Wein. Kein Wunder, dass der Genuss in dieser Region ein zentrales Element des täglichen Lebens ist.
Die norditalienischen Provinzen Verona, Mantua und Brescia zählen zu den bedeutendsten Weinbaugebieten Italiens. Und seit 1996 vereint die DOC Garda die zehn wichtigsten Gebiete des Gardasees: Riviera-Valtènesi, San Martino della Battaglia, Lugana, Colli Mantovani, Custoza, Bardolino, Valpolicella, Valdadige, Lessini-Durello und Soave. Damit wurde der Boden für die Vermarktung eines Weins aus zehn Ursprungsgebieten geschaffen, hergestellt nach den einheitlichen Richtlinien der Denominazione di Origine Controllata Garda.
Terroir und Tradition am Gardasee
Es ist der Gletscherbewegung der letzten Eiszeit sowie der nachfolgenden Erderwärmung zu verdanken, dass sich in Norditalien eine besondere klimatische Zone entwickelte. Riesige Landmassen wurden von Norden her aufgeschoben, tiefe Täler wie das heutige Etschtal entstanden und ein 300 Meter tiefer Graben füllte sich mit geschmolzenem Gletscherwasser, heute als touristisches Sehnsuchtsziel Gardasee bekannt. Während in den Ebenen vorwiegend tonige Böden dominieren, finden sich in den Hügellagen eher sandig-lehmige Böden.
Der Facettenreichtum des Bodens lässt den Anbau verschiedener Rebsorten zu. Im Weißweinbereich liegt das Augenmerk natürlich auf autochthonen Sorten wie Trebbiano, Garganega und Cortese, während die roten Sorten von Corvina, Rondinella, Sangiovese, Marzemino und Molinara dominieren. Diese werden von internationalen Rebsorten wie etwa Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay oder Pinot Grigio ergänzt. Insbesondere werden mit ihnen fabelhafte, vollmundige Cuvées mit einem hohen Alterungspotenzial geschaffen.
Nicht nur die Böden, auch die klimatischen Bedingungen lassen Weine voller Raffinesse entstehen. Milde Winter und warme Sommer, die perfekte Sonneneinstrahlung des 45. Breitengrades sowie doch recht hohe Niederschlagsmengen sorgen für fruchtige Weißweine mit Tiefe, Struktur und Mineralität und bringen gleichzeitig vollmundige Rotweine mit seidigen Tanninen und einer ausgewogenen Säurebalance hervor.
Die Anbaumethoden im Weinbaugebiet Garda können je nach Weingut und Winzer variieren. Bei unserer Reise durch das gebiet des Garda DOC kristallisierten sich viele Betriebe heraus, die heutzutage vermehrt auf nachhaltige Praktiken und umweltfreundliche Anbaumethoden setzen. Es gibt eine wachsende Tendenz hin zu biologischem Weinbau und sogar zu biodynamischen Ansätzen.
Die Entscheidung für konventionelle, biologische oder biodynamische Anbaumethoden hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Philosophie des Winzers, der Größe des Weinguts, örtlicher Gesetze und Vorschriften sowie ökologischer Überlegungen. In vielen Fällen wird auf den Einsatz von synthetischen Pestiziden und Herbiziden verzichtet, und es wird stattdessen auf natürliche Methoden zur Bewirtschaftung der Weinberge gesetzt.
Die Bewegung in Richtung nachhaltiger Weinbau im Garda-Gebiet spiegelt den globalen Trend in der Weinindustrie wider, der darauf abzielt, umweltfreundlichere Praktiken zu fördern und gleichzeitig die Qualität der Weine zu erhalten oder sogar zu verbessern.
Weinvielfalt am Gardasee
Die Anbaumethoden im Weinbaugebiet Garda können je nach Weingut und Winzer variieren. Wie die deutlich steigenden Produktions- sowie Exportzahlen der letzten Jahre beweisen, werden die Weine der DOC Garda auch international immer beliebter. Heute gilt das Weinbaugebiet am Gardasee als Schatzkammer für Weinprofis und Weinliebhaber gleichermaßen. Insbesondere der fruchtige Roséwein Chiaretto erfreut sich wachsender Beliebtheit. Der Bardolino hingegen genießt seit Jahren bereits Kultstatus.
Bis heute erfolgt die Weinbereitung am Gardasee nach den traditionellen Schritten der Weinherstellung, wobei jedoch jedes Weingut seine eigenen Techniken und Stilpräferenzen hat. Je nach Philosophie erfolgt die Arbeit im Weinberg von Hand oder maschinell. Die Lese beginnt meist in den frühen Morgenstunden, um die nächtliche Kühle zu nutzen. Das Kühlen der Trauben nach der Lese ist eine gängige Praxis am Gardasee. Die Kühlung dient dazu, die Trauben vor ungewollter Fermentation und vorzeitiger Oxidation zu schützen. Dieser Schutz der Trauben ist besonders wichtig, wenn die Lese bei höheren Temperaturen erfolgt oder wenn die Trauben vor der Verarbeitung einige Zeit gelagert werden.
Die Trauben werden auf eine für die Weinbereitung optimale Temperatur heruntergekühlt, was die Frische und Aromatik der Trauben bewahrt. Es verlangsamt zudem den Beginn der Gärung, bis die Trauben im Weingut eingetroffen und bereit für die Weiterverarbeitung sind. Die genaue Temperatur und Dauer der Kühlung unterscheiden sich von Weingut zu Weingut, je nach zu erzielendem Ergebnis. Dieser Schritt in der Weinbereitung unterstreicht die Bemühungen der Winzer, die Qualität der Trauben zu erhalten und sicherzustellen, dass der Wein mit den gewünschten Aromen und Strukturelementen hergestellt wird.
Es lohnt sich für jeden Weinliebhaber, den zahlreichen Weingütern der DOC Garda einen Besuch abzustatten. Neben exzellenten Weinen warten herzliche italienische Gastfreundschaft und allerhand Wissen um den persönlichen Lieblingswein vom Gardasee.
Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.
Die Redaktion von FrontRowSociety informiert, dass Alkohol verantwortungsvoll genossen werden sollte. Jeder sollte dazu verpflichtet sein, Alkohol von Kindern fernzuhalten.
