„Bei Durst wirkt immer fabelhaft, ein Krug mit kühlem Gerstensaft.“ Diese Zeilen des österreichischen Autors Reinhard Rinnerthaler scheinen die Einwohner des Alpenstaates verinnerlicht zu haben. Denn im europäischen Ranking liegt der jährliche Bierkonsum pro Kopf auf Platz zwei hinter Tschechien. Somit konsumiert jeder Österreicher 101 Liter Bier pro Jahr. Und damit auch wirklich Hopfen und Malz nicht verloren sind, ruft sich eine Stadt als Bierhauptstadt Österreichs aus: Salzburg!
Salzburg – historisch gewachsene Bierhauptstadt Österreichs
Fachfrau für Salzburgs Bierkultur ist Mag. Martina Gyuroka. Als bieraffine Fremdenführerin versteht sie es, die enge Verbindung Salzburgs mit dem goldenen Gerstensaft ins rechte Licht zu rücken. Auf ihren Bierwanderungen vereint sie Historisches mit Biergeschichten von heute und hat definitiv die allerbesten Empfehlungen für kultige Bierlokale.
Offiziell heißt es, Salzburg sei die heimliche Bierhauptstadt Österreichs. Allerdings bleibt keinem Fremden die Bierverliebtheit dieser Stadt verborgen, so viel zur Heimlichkeit. Zu der bekannten Stiegl Brauerei gesellen sich heute noch 10 weitere Braubetriebe. Das war jedoch nicht immer so. Um das Jahr 1860 gab es 75 Brauereien in der Salzburg. Die ersten kommerziellen Brauereien entstanden bereits im 14. Jahrhundert. Von den Fürsterzbischöfen gefördert und monopolisiert, florierte damals das Geschäft mit dem Bier. So füllten die zusätzlichen Einnahmen über die Alkoholsteuer die Kassen der Kleriker.
Bis dahin braute jeder sein eigenes Bier. Eigentlich nicht jeder, sondern die Frau des Hauses. Bierbrauen war eine ganz normale Tätigkeit im Haushalt und oblag der Vorsteherin desselben. So ist es nicht verwunderlich, dass die meisten „einfachen“ Frauen eine Sudpfanne als Mitgift erhielten. Seinerzeit hatte der vergorene Gerstensaft nur wenig Alkohol und gehörte zu den Grundnahrungsmitteln, da das Trinkwasser meist verunreinigt war. Daher wurden die vielen Brunnen der Stadt zur Grundlage des Bierbrauens.
Mit zünftigem Essen und gutem Bier laden Salzburgs Gasthäuser heute zu geselligen Runden ein. Wer das Qualitätssiegel „Salzburger Bierkultur – Ausgezeichneter Betrieb“ an einem Lokal sieht, findet hochwertiges und authentisches Bier made in Salzburg. Hier ist die Liste der streng geprüften Bierlokale Salzburgs:
- Die Weisse – Salzburger Weißbierbrauerei
- Augustiner Bräu – Kloster Mülln
- Bärenwirt
- Kulturwirtshaus Urbankeller
- Augustiner Braugasthof Krimpelstätter
- Braugasthof Sigl
- Stiegl-Brauwelt Stieglitz
- Pitterkeller
- Gasthaus Kuglhof
- Stiegl-Brauwelt Paracelsusstube
- Fuxn – Salzburger Volkswirtschaft
- Friesacher Einkehr
- Die Trumerei
- Braurestaurant Imlauer
- Zum Zirkelwirt
- Zipfer Bierhaus
- Sternbräu
- Stiegl-Keller
- Zum Fidelen Affen
- Stiegl-Brauwelt Bräustüberl
Stiegl Brauwelt
Für bierinteressierte Menschen etablierte die Stieglbrauerei als größte in Privatbesitz befindliche Brauerei Österreichs eine einzigartige Biererlebniswelt, die „Stiegl-Brauwelt“. Etwas außerhalb im schönen Maxglan gelegen, ist hier die Geschichte der Brauerei hautnah erlebbar. Darüber hinaus geht man interaktiv dem Bierbrauen auf die Spur. Aus welchen Rohstoffen wird Bier gemacht? Welche chemischen Prozesse finden während des Brauens statt. Welche Biersorten bzw. Bierstile gibt es und was unterscheidet sie? Das sind nur einige Fragen, die während einer Erlebnisführung beantwortet werden.
Und wie so oft, begann auch bei Stiegl alles im Kleinen. Im denkwürdigen Jahr 1492 wurde das „Prewhaws auff der Gestettenn“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Ihren Namen verdankt die Stieglbrauerei einer kleinen Treppe (Stiege). Diese führte von der Brauerei hinunter zum Almkanal, dessen Wasser essentiell für das Braugeschäft war. Die Location war schnell zu klein geworden. Es wurde expandiert. Neue Gebäude und Grundstücke wurden gekauft, wodurch das Produktionsvolumen weiter gesteigert werden konnte. Heute verlassen die Stieglbrauerei jährlich 1 Million Hektoliter Bier.
Im Rahmen der Erlebnisführungen stehen natürlich Bierverkostungen auf dem Programm. Man testet sich durch Märzen und Pils, durch Weizen und India Pale Ale. Die Bandbreite bei Stiegl ist groß. So hat der geneigte Bierfreund die Qual der Wahl zwischen den Hausbieren und den Bierspezialitäten, saisonalen Bieren und dem Bier vom hauseigenen Biergut Wildshut.
Jenes Gut Wildshut in St. Pantaleon dient quasi als natürliches Labor. Hier wird Urgetreide angebaut und Bio-Landwirtschaft betrieben. Zudem werden Überlegungen angestellt, wie dem Klimawandel begegnet werden kann. Beim Schutz unserer Umwelt samt ihrer begrenzten Ressourcen sieht sich die Brauerei in der Pflicht: „Als Brauerei sind wir unmittelbar auf eine saubere, intakte Umwelt angewiesen, denn schließlich ist auch die Qualität unserer Biere davon abhängig. Respektvoll mit den natürlichen Ressourcen umzugehen, ist daher bei uns oberste Prämisse“, so Stiegl-Geschäftsführer Christian Pöpperl.
In der Stiegl-Brauwelt werden das Bier und sein Entstehungsprozess den Gästen der Bierführungen analog, als auch digital nahegebracht. Und wie könnte die Biererlebnistour besser abgeschlossen werden, als in einem der Restaurants der Stiegl-Brauwelt, dem Bräustüberl oder der Paracelsusstube. In Anlehnung an den Vers von Reinhard Rinnerthaler stillt dort ein Krug mit kühlem Gerstensaft, den Durst immer ganz fabelhaft.
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