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Köln, Taste Academy am 19. November 2024: Geschäftige Betriebsamkeit herrscht zwischen Kochtöpfen und Kameras, die aufgeladene Atmosphäre ist wie ein Flitzebogen gespannt. Am liebsten möchte man die Luft anhalten. Wir befinden uns im Herzen der Taste Academy in der Kölner Vitalisstraße, wo zehn junge Nachwuchstalente der gehobenen Kochkunst aus Österreich und Deutschland um den Einzug ins Finale in Mailand wetteifern.

Saskia Vorhemus mit ihrem Mentor Constantin Kiehne bei den Vorbereitungen / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

San Pellegrino – Nachwuchsförderung für die Gastronomie

Während der Covid-19-Pandemie rückte das Dilemma der Gastro-Branche in den Fokus der Öffentlichkeit. Dabei gehört der Beruf des Kochs zu den anspruchsvollsten Möglichkeiten, sich kreativ und handwerklich auszuleben und Menschen ein einmaliges kulinarisches Erlebnis zu bescheren. Weder die Gesellschaft noch viele Jugendliche teilen jedoch diese Sichtweise – einige wenige ausgenommen. Hier kommt S.Pellegrino ins Spiel, und das bereits, bevor die Branche durchgerüttelt wurde.

CEO Nestlé Waters Deutschland und Österreich Christoph Ahlborn ließ es sich nicht nehmen, persönlich bei der Preisverleihung dabei zu sein / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

„S.Pellegrino glaubt daran, dass die Gastronomie die Gesellschaft positiv verändern kann, indem sie Zeichen für Diversität, soziale Verantwortung und gemeinsames Genießen setzt“, lautet das Statement des italienischen Wasserkonzerns. Und da erkennt man sich wieder: Was wäre der Nachwuchs ohne Förderer? Gleichzeitig bleibt den jungen Talenten der Freiraum für eigene Ideen erhalten. Ihre Stärken werden von den Mentoren gefördert, und für die Dinge, die Verbesserung bedürfen, gibt es wertvolle Tipps.

Die Jury aus Sterneköch:innen hatte zu entscheiden, welcher der Teilnehmer:innen am besten die Region Central Europe vertreten. V.l.n.r.: Moderator Aljoscha Höhn, Heinz Reitbauer, Julia Komp, The Duc Ngo, Rosina Ostler, Daniel Gottschlich / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

S.Pellegrino Young Chefs Academy – Vorentscheid in Köln Ehrenfeld

So entstand vor einigen Jahren die Idee zur Gründung der Young Chefs Academy, und 2015 fiel der Startschuss für diese mittlerweile etablierte Veranstaltung. Der Wettbewerb dauert zwei Jahre und beginnt mit einem Motivationsschreiben samt Rezept der potenziellen Teilnehmenden. Weltweit kämpfen die ausgewählten jungen Köch:innen anschließend um den Sieg in den regionalen Vorentscheiden.

So weit wie Patrick Ködel muss man erst kommen, denn wer an diesem Platz steht, hat schon die erste Hürde geschafft / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

In Köln traten am 19. November 2024 zehn Nachwuchstalente aus Deutschland und Österreich gegeneinander an. Unterstützt von einem Mentor, der lediglich beratend zur Seite stehen durfte, starteten sie 15 Minuten zeitversetzt bereits um 9 Uhr morgens. Innerhalb von nur fünf Stunden musste das Gericht aus frischen Zutaten (mit Ausnahme von getrockneten und fermentierten Produkten) fertiggestellt sein, um es der fünfköpfigen Jury aus hochdekorierten Köchen zu präsentieren. Bewertet wurde nach den Kriterien Technik, Kreativität und persönliches Credo.

Yvonne Rauscher arbeitet konzentriert an ihrem Gericht … / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad
… sobald die Stoppuhr klingelt, muss an die Jury abgeliefert werden … / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad
… und die Protagonistin muss der Jury Rede und Antwort über die Philosophie stehen, die zu dieser kulinarischen Präsentation führte / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

Gewinnerin Emilia Montz fährt nach Mailand

Der Gewinner oder die Gewinnerin sichert sich den Einzug ins Finale in Mailand. In diesem Jahr kochte sich Emilia Montz in die Herzen der Jury. Sie darf sich nun „Central Europe Young Chef 2024“ nennen und muss sich im großen Finale 2025 in Mailand gegen 14 internationale Teilnehmende behaupten. Bis dahin wird sie von Sterneköchin Rosina Ostler als Mentorin und Coach unterstützt. Wir drücken ihr die Daumen!

CEO Nestlé Waters Christoph Ahlborn überreichte Siegerin Emilia Montz persönlich das Ticket nach Mailand, die das im ersten Moment gar nicht so recht glauben konnte / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

Was auffiel, war der Fokus auf regionale Konzepte. Nachhaltigkeit, Saisonalität und gleichzeitig Innovation sind die Ansprüche, die sich der Kochnachwuchs selbst setzt. Sie möchten zeigen, welches Potenzial in der jungen Generation steckt, Mut beweisen, ihren eigenen Weg zu gehen, und das Positive weitergeben. Ausgestattet mit diesen Vibes sind alle Teilnehmenden bereits jetzt Gewinner.

Jedes Gericht konnte sich sehen lassen und würde sicher so manchen Gast in den siebten kulinarischen Himmel versetzen / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

S.Pellegrino Young Chefs Academy – die Preise

Titel „Central Europe Young Chef 2024“
Emilia Montz (Restaurant Troyka) mit dem Gericht Russian Ballet

S.Pellegrino Award for Social Responsibility
Patrick Ködel (Hallo Emil) für den besten Nachhaltigkeitsansatz mit dem Gericht Heart of the Mountain

Acqua Panna Award for Connection in Gastronomy
Yvonne Rauscher (Landhaus Bacher) für die beste Verbindung von Traditionen mit dem Gericht Bunter Waldviertel

Fine Dining Lovers Food for Thought Award
Marc-Dominik Stern (The Charles Hotel Munich) sicherte sich den Publikumspreis mit dem Gericht Französisches Perlhuhn „Tikka Massala Style“

Die Gastronomie-Szene ist dynamisch: Trends und Beständigkeit gehen Hand in Hand. Junge Menschen zu fördern und zu begeistern, ist der richtige Weg, die Zukunft der Branche zu gestalten. Wir blicken gespannt darauf, wer bald den Titel „S.Pellegrino Young Chef 2024/25“ tragen wird.

Applaus für die jungen Talente des Kochnachwuchses aus Deutschland und Österreich / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad
Informationen zu den 10 Kochtalenten der S.Pellegrino Young Chefs Acadamy:

Wir wollen alle anderen Teilnehmer sowie die Mitglieder der S.Pellegrino Young Chefs Acadamy Jury nicht unerwähnt lassen. Hier gibt es zu jedem eine kurze Beschreibung.

Jackie Johannse

Die 25-jährige Köchin arbeitet als Chef de Partie in Carls Brasserie an der Elbphilharmonie in Hamburg. Ihr Signature Dish, Nordic by Nature, ist eine Hommage an ihre deutsch-irische Herkunft und ihre kulinarische Entwicklung. „Dieses Gericht repräsentiert mich vollkommen. Ich wurde in Deutschland geboren und habe zehn Jahre in Irland gelebt.“ Der gebratene Kabeljau symbolisiert ihre norddeutsche Kindheit, während die Auster Irland verkörpert. Dekoriert mit den Farben der irischen Flagge (Grün, Weiß, Orange), ergänzt sie das Gericht mit modern interpretierten Klassikern: einem Kartoffelsalat mit Beurre blanc und Erbsenpüree.

Patrick Ködel

Der 30-jährige Stuttgarter ist Küchenchef im Restaurant Hallo Emil. Mit seinem Gericht Heart of the Mountain zeigt er seine Verbundenheit zur Natur und zu seiner Herkunft. Patrick bringt viel Erfahrung aus Wettbewerben wie Junge Wildeund Koch des Jahres mit. Sein Signature Dish kombiniert regionale Zutaten mit innovativen Techniken und spiegelt seine Begeisterung für die kulinarische Interpretation seiner Heimat wider.

Lucy Defty (li.) von der federführenden Agentur, die das Event organisierte, überreichte den Preis für Nachhaltigkeit an Patrick Ködel (Mitte) / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

Patrick Landerer

Als 26-jähriger Küchenchef im R35 by Patrick Landerer im österreichischen Ladis setzt Patrick auf regionale Inspiration. Sein Gericht Tyrolean Char 2 Styles präsentiert den heimischen Saibling auf zweierlei Weise: als Cordon bleu und mariniert. „Der Saibling stammt aus den Seen meiner Heimatregion und ist ein Symbol meiner Wurzeln.“ Mit der Verbindung lokaler Zutaten und globaler Aromen will er die Vielseitigkeit der Tiroler Küche zeigen.

Mario Ludwig

Der 20-jährige Salzburger kocht im angesehenen Restaurant-Hotel Obauer, das mit fünf Hauben ausgezeichnet ist. Sein Gericht A Duck Walking Through the Forest ist eine Hommage an das Waldviertel und die Familientradition. „Die Idee für mein Gericht entspringt den Geschmacksbildern meiner Kindheit. Ich möchte dabei zeigen, wie nachhaltige Küche mit klassischen Techniken zeitgemäß umgesetzt werden kann.“

Emilia Montz

Mit 24 Jahren arbeitet Emilia als Chef de Partie im Sternerestaurant TROYKA in Erkelenz. Ihr Gericht Russian Balletspiegelt ihre Begeisterung für das Ballett wider. „Ich möchte die Eleganz der russischen Küche mit der Anmut von Schwanensee verbinden und dabei einen weiblichen Akzent in die Sterneküche einbringen. Die Kontraste zwischen dem weißen und dem schwarzen Schwan stehen sowohl optisch als auch geschmacklich im Mittelpunkt.“

Die 24 jährige Siegerin Emilia Montz (li.) arbeitet als Chef de Partie im Erkelenzer Sternerestaurant Troyka und überzeugte die Jury mit ihrem Gericht Russian Ballet / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

Mary Anne Peñaloza Villafuerte

Die 30-jährige Küchenchefin aus Bayern leitet die Küche bei Eurest in Ismaning. Mit ihrem Signature Dish Shrimps | Corn | Pork fusion möchte sie ihre südamerikanischen Wurzeln präsentieren. „Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der südamerikanischen Kulinarik zu zeigen und Tradition mit modernen Techniken zu verbinden.“

Yvonne Rauscher

Yvonne, 26 Jahre alt, arbeitet als Chef de Partie im renommierten Landhaus Bacher. Ihr Gericht Buntes Waldviertelrepräsentiert die regionalen Geschmackswelten ihrer Heimat. „Mein Gericht erzählt von den Erlebnissen meiner Karriere und hebt die exzellenten Produkte meiner Region hervor. Mit Zutaten wie Mohn, Kartoffeln und Kümmel wecke ich Kindheitserinnerungen.“

Yvonne Rauscher aus Mautern ist als Chef de Partie im Landhaus Bacher beschaäftigt und freut sich über ihren Preis für das Widerspiegeln der Traditionen in ihren Gericht Buntes Waldviertel / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

Marc-Dominik Stern

Der 29-jährige Sous Chef des The Charles Hotel in München verbindet in seinem Signature Dish Französisches Perlhuhn „Tikka Massala Style“ die klassische französische Küche mit exotischen Aromen Indiens. Ghoakresse, Kaffir-Limette und Mandel verleihen dem Gericht Tiefe, Leichtigkeit und faszinierende Kontraste.

Saskia Vorhemus

Die 25-jährige Sous Chefin im Restaurant IZI by Freistil in Kempten legt besonderen Wert auf Saisonalität und Regionalität. Ihr Gericht Pig in the Wild hebt die Qualität und Herkunft der Zutaten hervor. „Ich lasse mich von der Natur inspirieren und setze auf Nachhaltigkeit. Mein Ziel ist es, das volle Potenzial aller Zutaten auszuschöpfen und sie auf höchstem Niveau zu präsentieren.“

Jakob Züge

Der 26-jährige Sous Chef im Das Marktrestaurant in Mittenwald interpretiert die bayerische Küche neu. Sein Gericht Veal Fillet and Bavarian Cabbage vereint Heu, Kartoffeln, Rettich und Rotwein in einer modernen Version traditioneller Wirtshausküche. „Ich möchte zeigen, dass bayerische Gerichte auch leicht und zeitgemäß sein können, ohne den ursprünglichen Charme zu verlieren.“

Informationen zur prominenten Jury, welche über die besten Talente bei der S.Pellegrino Young Chefs Acadamy entscheidet:

Die Jury des Vorentscheids in Köln v.l.n.r.: Daniel Gottschlich, Rosina Ostler, The Duc Ngo, Julia Komp und Heinz Reitbauer / © FrontRowSociety.net, Foto: Annett Conrad

Rosina Ostler – Restaurant Alois, München

Rosina Ostler begeistert im Münchener Zwei-Sterne-Restaurant Alois mit einer filigranen, produktfokussierten Küche. Ihre Gerichte verbinden Eleganz und Präzision mit innovativen Aromen. Als kreative Spitzenköchin setzt sie auf saisonale Zutaten und überrascht mit außergewöhnlichen Geschmackskombinationen, die höchste Handwerkskunst widerspiegeln.

Heinz Reitbauer – Steirereck, Wien

Heinz Reitbauer prägt das Zwei-Sterne-Restaurant Steirereck in Wien mit seiner avantgardistischen Interpretation österreichischer Küche. Seine Philosophie verbindet Nachhaltigkeit, Regionalität und moderne Techniken. Mit außergewöhnlichen Kreationen setzt er neue Maßstäbe und zählt zu den renommiertesten Köchen weltweit.

The Duc Ngo – 893 Ryōtei, Madame Ngo, le duc …

The Duc Ngo ist ein kulinarischer Visionär mit einem vielseitigen Restaurant-Imperium. In seinen Konzepten wie 893 Ryōtei und Madame Ngo verbindet er asiatische und europäische Einflüsse zu einem innovativen Fusion-Stil. Seine Gerichte begeistern durch mutige, harmonische Aromen und handwerkliche Perfektion.

Julia Komp – Sahila, Köln

Julia Komp, jüngste deutsche Sterneköchin, führt das Ein-Sterne-Restaurant Sahila in Köln. Ihre kreative Küche spiegelt ihre weltweiten Reisen wider, kombiniert exotische Zutaten mit modernen europäischen Techniken und schafft so unvergessliche Geschmackserlebnisse. Ihre Gerichte vereinen Raffinesse und Experimentierfreude.

Daniel Gottschlich – Ox & Klee, Köln

Daniel Gottschlichs Zwei-Sterne-Restaurant Ox & Klee in Köln bietet eine experimentelle, erlebnisorientierte Küche. Sein innovatives Konzept setzt auf spannende Texturen, intensive Aromen und überraschende Präsentationen. Gottschlich kombiniert künstlerischen Anspruch mit kulinarischer Präzision und schafft ein unvergleichliches Genusserlebnis.

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