Northeim, schon davon gehört?
Wir sind angekommen: In einer kleinen, freundlich anmutenden Fachwerkstadt im Süden Niedersachsens. Unsere Reportage über das Hotel FREIgeist Northeim führte uns hierher, an den südwestlichsten Zipfel des Harzes. (Hier geht es zur ausführlichen FrontRowSociety.net-Reportage über das Hotel FREIgeist Northeim)
Northeim ist, wie auch Einbeck, Duderstadt, Hann. Münden und Osterode am Harz ein Teil des Fachwerk-Fünfecks. Die 2013 gegründete Kooperation vereint fünf Städte, die ein besonderes kulturelles Erbe tragen und sich diesem verpflichtet fühlen.
Jene Fachwerkbauten sind halt nicht nur alte Häuser, sondern erzählen von einer langen lebendigen Geschichte, die identitätsgebend für die gesamte Region ist. Seine Wurzeln und Identität zu kennen bildet die Grundlage, um Gegenwart und Zukunft gestalten zu können. Genau das ist das Anliegen des Projekts Fachwerk-Fünfeck: Das Leben und Arbeiten nach modernen Maßstäben in historischer Kulisse attraktiv zu machen.
So werden Konzepte zu Tourismus, Stadtentwicklung, Stadtmarketing sowie zum Erhalt von Baudenkmälern erstellt und gemeinsam vorangetrieben. Ein interkommunaler Zusammenschluss, der sicherlich jedem Partner zum Vorteil gereicht.
Herzlich Willkommen in Northeim
Machen wir uns auf den Weg, dieses lauschige Städtchen zu erkunden. Kompetente Unterstützung hatten wir von Klaus Röglin, der als Stadtführer in einer historischen Polizeiuniform daherkam. Er hatte ein pralles Füllhorn an Wissen über seine Heimatstadt im Gepäck: Altes, Jetziges, Neues sowie Pläne für die Zukunft – und er lies uns
daran teilhaben.
Unser Treffpunkt war der Münsterplatz, welcher einen eindrucksvollen Auftakt für unsere Reise durch die Zeit bot. Vom Brunnen aus genießt man den Anblick der 400 bis 500 Jahre alten Fachwerkhäuser. Die in Reih und Glied stehenden Häuser der Breiten Straße demonstrieren bemerkenswerte Geschlossenheit, die älteste Fachwerkarchitektur von Northeim findet sich hier.
Aber auch ein Blick nach unten lohnt sich und offenbart etwas Unglaubliches. Der 10. Längengrad verläuft durch das Stadtzentrum und ist auf der Breiten Straße durch weiße Pflastersteine markiert.
Nur eine viertel Drehung gewendet sieht man sich dem Heimatmuseum gegenüber. Dieses ist gerechterweise in einem der bedeutendsten Fachwerkbauten Niedersachsens untergebracht. Einst fungierte das Gebäude als Pilgerstätte.
Ein Blick über den Platz hinweg zeigt das nächste Gebäudeensemble, die erhalten gebliebenen Teile des ehemaligen Klosters St. Blasien. Das zirka um 1100 gegründete Kloster sorgte für eine rasche Entwickelung von Siedlungen, Handwerk sowie Handel rund die Klostermauern. Von der Stadt Northeim wurde das Kloster teilsaniert, ein Bürgersaal wurde eingerichtet, welcher für festliche Empfänge oder kleinere Kulturveranstaltungen genutzt wird.
Der Marktplatz ist Dreh- und Angelpunkt einer jeden Stadt, erst recht einer mittelalterlichen Stadt. Das Mittelalter war die Blütezeit Northeims und der Betritt zur Hanse sorgte noch einmal für wirtschaftlichen Aufschwung. Synergieeffekte wurden schon jeher von umtriebigen Menschen genutzt.
Immer wieder gab es Rückschläge, Kriege entfalteten ihre zerstörerische Kraft, genau wie die zahlreichen Brände, welche das Fachwerkstädtchen mehrfach heimsuchten. Bei dem verheerenden Brand 1892 wurden viele einzigartige Denkmäler der Fachwerkskunst zerstört. Wiederaufgebaut wurden Gebäudekomplexe nach der damaligen Mode. Im neogotischen bzw. neobarocken Stil, ganz nach Kaiser Wilhelms Geschmack.
Am Marktplatz, gegenüber der Wache, steht heute ein Feuerwehrmann. Er hält den Feuerteufel im festen Griff, auch wenn dieser gierig mit seinen lodernden Augen schaut.
Die Kirche St. Sixti – die drehende Turmspitze
Um den heutigen Standort der Kirche St. Sixti ranken sich viele Überlieferungen. Es soll hier um 800 nach Christus eine sächsische Siedlung gegeben haben und im Zuge der Christianisierung eine kleine Kapelle. Ihr heutiges Erscheinungsbild mit dem imposanten gedrehten Turm bekam die Kirche St. Sixti mit der Grundsteinlegung im Jahre 1470.
In der Kirche befindet sich ein Fenster mit Balkon. Dieses Fenster gehörte zur Bußkammer. Sünder mussten früher durch den Büßereingang jene Kammer betreten und dort oben, getrennt von der Gemeinde, dem Wort Gottes lauschen.
Unentwegt sind uns zahlreiche Figuren aus bekannten Märchen und Sagen in der ganzen Stadt begegnet. Sie haben ein Zuhause, welches jetzt vor uns steht: Das Theater der Nacht.
Das Theater der Nacht von Northeim
Überall in der Stadt Northeim begegnen sie uns, die Protagonisten aus den Märchen und Erzählungen der Gebrüder Grimm, von Wilhelm Hauff oder Michael Ende. Und sie führen uns an einen außergewöhnlichen Ort, dem Theater der Nacht. Dieses kuriose Haus ist ein Hingucker. So verspricht schon sein Äußeres, im Inneren Fantastisches zu entdecken.
Die Puppenspieler Heiko und Ruth Brockhausen hatten die Idee und den Mut, ein Puppentheater mit einer märchenhaften Kulisse zu errichten. Das alte Feuerwehrhaus der Stadt wurde in zweieinhalbjähriger Bauzeit liebevoll zu diesem Ensemble für Drachen, Kobolde und Hexen umgestaltet. Am 11. August 2001 hieß es dann: „Vorhang auf“. Seither entführen die Puppenspieler mit ihren hölzernen, selbstgestalteten Schauspielern die Zuschauer in die fantastische Welt der Sagen und Märchen. Eine frühzeitige Reservierung ist unbedingt von Nöten, die Vorstellungen sind ruck zuck ausgebucht.
Aber es geht noch mehr im Theater der Nacht. Von Donnerstag bis Sonntag wird von den ehrenamtlichen Freunden und Förderern des Puppentheaters selbstgebackener Kuchen im Cafe serviert.
Einmal im Monat treffen sich Ambitionierte im Literaturcafe, zum Musikerstammtisch oder organisieren für Neugierige Führungen durch und hinter die Kulissen des Puppentheaters. Also hereinspaziert und Augen auf.
Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht
Wenige Schritte vom Hotel FREIgeist Northeim entfernt liegt inmitten des Wieterwaldes der Hochseilgarten Northeim. Dieser Hochseilgarten entstand als gemeinnütziges Projekt des Fördervereins der Berufsbildenden Schule II von Northeim. Schülern abseits der Schulbank Möglichkeiten zur Interaktion zu geben, war eines der angestrebten Ziele der Initiatoren.
Aber nicht nur für Schulklassen ist der Park im Northeimer Stadtwald interessant, auch als Abwechslung in einem Tagungsprogramm wird die Kletterpartie gern angeboten. Insbesondere als Teambildungsmaßnahme eignet sich die Mutprobe im Hochseilgarten – über die eigenen Grenzen hinausgehen und andere dabei mitnehmen. Unerschrockenheit und Gemeinschaftssinn soll diese Maßnahme fördern. Dann auf die Bäume, fertig, los!
Im Selbsterfahrungsbereich unterwegs in den Wipfeln der Bäume
Man lernt viel über sich selbst, so weit weg vom sicheren Boden. Loslassen ist nur gedanklich erlaubt. Nach der Ausstattung mit dem Rüstzeug zum Klettern, der Sicherheitsbelehrung und dem ersten respektvollen Blick in die Baumwipfel geht es auf zur ersten Etappe.
Mutigen Schrittes mit den besten Vorsätzen, den Parcours zu meistern, machen wir uns auf den Weg, am Baumstamm entlang nach oben zu den Ästen einer mächtigen Buche.
Unsere Trainer und Begleiter nehmen uns in ihre Mitte – safety first – so laufen, hangeln oder schaukeln wir von Baum zu Baum über mehr oder weniger bewegliche Brücken zwischen den einzelnen Bäumen.
Bei jedem Hindernis erfährt man etwas über die eigene Verfassung, körperlich oder mental. Am Ende des Parcours heißt es den Absprung wagen und mit der Seilbahn hinabsausen.
Was bleibt, ist das gute Gefühl, welches sich nach körperlicher Betätigung einstellt, etwas geschafft zu haben.
Der Teambereich erfordert ein perfektes Zusammenspiel
Vertraut man dem Neuen in der Klasse oder dem Klassenclown? Muss ich jetzt etwa mit denjenigen gemeinsam klettern, die ich sonst meide? Weshalb ist ausgerechnet der Abteilungsleiter in meiner Gruppe? Diese Fragen stehen womöglich vor Beginn der Aktion im Raum. Jedoch heißt es, sich zusammen zu raufen und gemeinsam Lösungsansätze zu suchen, also ein Team zu sein.
Dabei ist es egal, ob man in luftiger Höhe mit einem Partner das Hindernis bewältigen muss, oder vom Boden aus die Teammitglieder sichert.
Kommunikation steht im Vordergrund. Und hinterher: Hat man vielleicht eine andere Sicht auf sein Gegenüber, hat Vorurteile über Bord geworfen und ganz neuen Erfahrungen Platz
gemacht.
Wenn einer eine Reise tut, ….
…. dann kann er was erzählen. In und um Northeim gibt es die vielfältigsten Möglichkeiten, Freizeit aktiv zu gestalten. Eine Fahrrad-Tour auf dem Leine-Heide-Radweg, eine Wanderung über die sanfte Hügellandschaft des Südharz, eine Kanutour auf der Rhume oder doch der Badespaß in einem der Kiesseen, jeder wird hier nach seiner Fasson glücklich werden. Für Automobilliebhaber lohnt sich der Blick in die Nachbarschaft, nach Einbeck. (Hier geht es zu ausführlichen FrontRowSociety.net-Reportage über Einbeck)
Der PS.SPEICHER bietet einen Oldtimerverleih, mit dem sich so mancher Fahrzeugnarr einen Traum erfüllen kann. Mit dem legendären Karmann Ghia oder vielleicht mit einem VW Käfer aus dem Jahr 1985 kann es dann interessanten Ausflugszielen entgegen gehen. (Hier geht es zur ausführlichen FrontRowSociety.net-Reportage über den PS.SPEICHER)
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