In den Sommermonaten sind die beliebten Metropolen rund um das Mittelmeer überlaufen. Das macht die Winterzeit zu einer interessanten Reisezeit, um mit einem luxuriösen Kreuzfahrtschiff wie der „Star Legend“ der amerikanischen Reederei „Windstar Cruises“ außerhalb der Hauptsaison aus dem frostigen Deutschland in den Süden Europas zu reisen. Beliebte Attraktionen wie die Kathedrale Sagrada Familia, der schiefe Turm von Pisa und auch der Petersdom können so fernab der im Sommer unvermeidlichen Touristenmassen besucht werden. Auf dem Schiff sorgen gehobene Gastronomie und persönlicher Service für Genussmomente. Noch bis Ende März ist das Kreuzfahrtschiff zwischen Barcelona und Rom unterwegs – und hält unterwegs in Marseille, Nizza und Livorno. Das macht das Schiff zu einem interessanten Ausgangspunkt, um die katalanische Metropole Barcelona zu entdecken.
Die Welt des Baumeisters Antoni Gaudi
Nach dem kurzen Flug nach Barcelona bringt mich das Taxi gleich zum Hafen. Die „Star Legend“ liegt am Ende der Einkaufsstraße Rambla direkt am World Trade Center. Das Stadtzentrum ist damit, anders als von den Liegeplätzen der Megaliner, gut zu Fuß erreichbar. Deshalb mache ich mich gleich nach der Ankunft und dem Check-in auf dem Schiff auf den Weg in die Stadt.
Barcelona möchte ich auf den Spuren der Werke von Antoni Gaudi entdecken. In einer Seitenstraße der Rambla liegt der Palau Güell. Der Stadtpalais mit zwei großen, eisernen Toren und seiner venezianischen Fassade ist eines der ersten großen Werke von Gaudi. Die Innenräume sind mit Kunstwerken, maßangefertigten Möbeln und funktionalen Innovationen ausgestattet. Auf dem Dach fallen mir bereits Figuren und Formen ins Auge, die Gaudi später auch bei anderen Werken verwendet hat.
Genuss im Amphora-Restaurant
Nach dem Einstieg in die Welt von Gaudi genieße ich das Abendessen auf dem Schiff. Mit dem „Amphora“ verfügt auch die „Star Legend“ über das auf allen Schiffen der Reederei übliche Hauptrestaurant. Es ist täglich geöffnet und lädt die Gäste bei freier Platzwahl zur Bestellung eines mehrgängigen Menüs ein. Die Reederei kooperiert bei der Zusammenstellung der Menüs mit der „James Beard Foundation“, die sich der Förderung der Kochkunst verschrieben hat. Küchenchef Joseph Kalynuik und sein Team glänzen sowohl bei den Vorspeisen als auch bei Fisch und Fleisch und setzen mit den Desserts süße Akzente.
Wie eine Yacht im Großformat
Mit Kabinen und Suiten für maximal 312 Gäste ist die ursprünglich in Bremerhaven gebaute „Star Legend“ ein kleineres Luxusschiff. Über zweihundert Crewmitglieder kümmern sich um die Gäste. In den Kabinen haben die Gäste zwischen 26 m² und 128 m² Platz – und genießen die gleichen Annehmlichkeiten wie in exklusiven Hotels. Kabinen und Schiff sind elegant ausgestattet, großzügig bemessene Außendecks bieten Freiraum und auch das gastronomische Angebot überzeugt. Für Cineasten kann interessant sein, dass das Schiff mit dem eleganten Rumpf Drehort des amerikanischen Actionfilms „Speed 2 – Cruise Control“ mit Sandra Bullock in der Hauptrolle war.
Exklusive Momente in Barcelona
Auch am zweiten Tag der Kreuzfahrt entdecke ich Barcelona. Auf meinem Streifzug durch das Leben und Werk Gaudis besuche ich direkt nach dem Frühstück das von Gaudi im Stil des Modernisme umgebaute Wohn- und Geschäftshaus Casa Battló. Ausgestattet mit einem Audio-Guide oder noch besser einem Tablet mit Augmented-Reality-Führung schaue ich mir das Gebäude an, dessen Fassade den Kampf zwischen dem Heiligen Georg und dem Drachen darstellt.
In der Beletage hat man wie die früheren Eigentümer des Wohn- und Geschäftshauses einen hervorragenden Blick auf die Passanten. Gegen einen kleinen Aufpreis kann man einen komplett möblierten Teil des Hauses besichtigen oder ein Foto auf einem der charakteristischen Balkone machen lassen. Nur einen kleinen Spaziergang entfernt liegt das Casa Milá, das von Gaudi geplant und gebaut wurde. Einst wurde es wegen seiner unregelmäßigen Fassade als Steinbruch verspottet – heute zählt das Gebäude mit mehreren Innenhöfen, einem durchdachten System der Klimatisierung und luxuriös ausgestatteten Wohnungen zu den prachtvollsten Gebäuden seiner Zeit.
Meine Reise durch die Welt des Architekten endet an seinem letzten – und bis heute unvollendeten – Bauwerk, der Sagrada Familia. Schon der Anblick der Schmuckfassende fasziniert. Die eine Seite ist der Geburt Christi gewidmet und wurde noch zu Lebzeiten von Gaudi mehr als opulent gestaltet. Die Passionsfassade auf der gegenüberliegenden Seite setzt hingegen auf einfache klare Linien. Über der Kirche ragen zahlreiche verzierte Türme in den Himmel – und bleiben gemäß der Pläne Gaudis doch ein kleines Stück unter der Höhe der Berge in der Umgebung, um die Kirche als Werk der Menschen nicht über das Werk Gottes zu erhöhen.
Ein besonderes Highlight ist die Lichtstimmung im Inneren der Kirche, die durch zahlreiche Buntglasfenster in allen Regenbogenfarben geprägt wird. Auch eine zusätzliche Eintrittskarte für den Aufstieg auf die Türme der Kirche ist gut angelegt, denn so sieht man die Kirche noch einmal aus ganz anderen Perspektiven.
Abfahrt aus Barcelona
Kapitän Krasimir Ivanov hat die Gäste zur Abfahrt aus Barcelona auf das Sonnendeck eingeladen. In einer feierlichen Zeremonie hisst die Besatzung des Schiffes dort die Flagge. Anschließend stehe ich wie die meisten anderen Gäste an der Reling und schaue zu, wie das Schiff ablegt und Barcelona langsam hinter sich lässt. Mit Marseille und Nizza stehen als nächstes zwei französische Häfen auf dem Programm.
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