Wer auf der Suche nach kulinarischem und kulturellem Genuss ist, kommt an Lyon nicht vorbei. In der Nähe der französischen Metropole liegt nicht nur das Restaurant des verstorbenen Gastronomie-Papstes Paul Bocuse, das von den Restauranttestern über 55 Jahre ununterbrochen mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde und seit 2020 noch über zwei verfügt, sondern auch eine ganze Reihe anderer kulinarischer und kultureller Höhepunkte. Ein besonders guter Zeitpunkt, um nach Lyon zu Reisen ist Anfang Dezember, wenn das Lichterfestival die Stadt zum Treffpunkt für Gäste aus aller Welt macht.
Die Geschichte als Einstieg
Wer zu Beginn des Besuchs in Lyon in die Geschichte der Stadt eintauchen möchte, besucht das Lugdunum Museum. Das archäologische Museum auf dem zentral in der Stadt gelegenen Hügel Fourvière dokumentiert die gallische und die römische Epoche der Stadtgeschichte. Die Sammlung, die in einem Gebäude des Architekten Bernard Zehrfuss präsentiert wird, beinhaltet auf fünf Etagen Statuen, Mosaike und viele andere Exponate aus Lyon und Umgebung. Ein gallischer Prunkwagen aus Bronze, eine Tafel mit einer Rede des Kaisers Claudius und Wandverkleidungen historischer Gebäude sind besonders sehenswert. Gleich neben dem Museum sind die Grundmauern der römischen Theater auf dem Hügel zu sehen.
Eine Stadt im ständigen Wandel
Bei einer Stadtführung durch „Le Vieux Lyon“, also den Kern der Stadt, entdeckt man nicht nur historische Gebäude und Kirchen, sondern auch eine Stadt im Wandel. Aktuell wird das Flussufer umgestaltet. Dabei werden Parkplätze und Straßen zurückgebaut und neue Verbindungen zwischen der Stadt und den durch sie fließenden Flüssen Rhône und Saône geschaffen. Das dürfte die Lebensqualität in der Stadt noch einmal deutlich steigern.
Auch beim Lichterfestival geht es um Wandel und Veränderung. Ganz bewusst hat man neben klassischen Spielorten wie der Saint Jean Kathedrale oder dem Tête d’Or Park auch ein Vorstadtviertel wie La Duchère einbezogen. Mehr als 400 Bewohner des Stadtteils haben gemeinsam mit der Künstlergruppe „Les Fantômes“ die Geschichte ihrer Nachbarschaft in ein leuchtendes Kunstwerk verwandelt. Das Festival ergänzt die permanente Beleuchtung von über 370 Bauwerken, die der Stadt das ganze Jahr über eine besondere Atmosphäre verleihen.
Kulinarischer Genuss par excellence
Nicht umsonst gelten Franzosen als anspruchsvolle Genießer. Wer selbst gerne kocht – oder sich gerne bekochen lässt, kann in den „Halles de Paul Bocuse“ regionale Spezialitäten kaufen und außergewöhnliche Gerichte verkosten. Paul Bocuse war vom Konzept der anspruchsvollen Markthalle, die den Verkauf von Feinkost mit kleinen Gastronomiebetrieben und moderner Kunst verbindet, begeistert, sodass er im Jahr 2010 zustimmte, dieser Markthalle seinen Namen zu geben.
Ein überdimensionales Wandgemälde gegenüber der Halle erinnert an den Spitzenkoch. In der Markthalle präsentieren aktuell 56 Anbieter ihre Spezialitäten – vom regionalen Gemüse über Fleisch, Fisch und Geflügel bis hin zu süßen Genüssen. An den Wänden der Stände entdeckt man außergewöhnliche Kunstwerke wie eine Installation aus den Verschlüssen zahlloser Champagner-Flaschen.
Das Lichterfest erleben
Rund vier Millionen Besucher zählen die Veranstalter des Lichterfestes pro Jahr. Die größte Aufmerksamkeit genießt die auf die Fassade der Saint Jean Kathedrale abgestimmte Licht- und Tonshow. Doch auch viele andere Spielorte wie der Saint Paul Bahnhof oder das auch tagsüber mit seiner liebevoll bemalten Fassade sehenswerte „Fresque des Lyonnais“ sollte man nicht verpassen. Hier erweckt die Projektion die an die Fassade gemalten Personen zum Leben.
Beleuchtete Brunnen, überdimensionale Figuren, ein beleuchtetes Boot in Form eines Drachen und viele andere Installationen werden in der Nacht zu Anziehungspunkten für Einheimische und Touristen. Dass der Ursprung des Lichterfests die Tradition der von den Einwohnern in die Fenster gestellten Kerzen ist, gerät bei der imposanten Show fast ein wenig in Vergessenheit. Der Spaziergang zu den leuchtenden Kunstwerken im Stadtzentrum ist ein stimmungsvolles Abendprogramm, bei dem man immer wieder in Bars und Restaurants einkehren kann.
Ein Blick auf die Stadt
Das Têtedoie Gourmet Restaurant liegt oberhalb der Stadt – in der Nähe des archäologischen Museums. Hier kann man einen Tisch reservieren und mit Blick auf die nächtliche Stadt ein Menü genießen. Zur Begrüßung wird auf Zitronenmelisse drapiertes Gebäck gereicht. Anschließend zeigt die Küche ihr Können mit Fleisch, Fisch und vegetarischen Gerichten. Dazu gibt es abgestimmte Weine. Alternativ kann man den Abend auch im Auditorium verbringen. Die Konzerthalle mit 2.100 Plätzen hat eine reiche Geschichte und wird von einem eigenen Orchester mit 104 Musikern bespielt. Neben Klassik stehen auch moderne Produktionen wie die musikalische Begleitung von Filmen und Gastauftritte internationaler Musiker auf dem Programm.
Eine Stadt für alle Sinne
Lyon war schon immer eine Stadt der Genüsse. Mit ihrem reichen kulturellen Angebot, der Offenheit für neue Ideen aus Kunst, Kultur und Architektur ist die Stadt mitten im Wandel hin zu einer Stadt für alle Sinne, in der Genuss, Erlebnis und Luxus groß geschrieben werden.
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