- Tief verborgen in den verschlungenen Wegen Niederbayerns, wo das Wort „Schnellstraße“ noch Fremdwort zu sein scheint, verbirgt sich das idyllische Bad Birnbach. Und wenn ich glaube, ich habe das Ende der Welt erreicht, bin ich nur ein paar Kurven vom Hofgut Hafnerleiten entfernt – dem Juwel der Landidylle, das dieses Jahr seinen 25. Geburtstag feiert.
Das Hofgut Hafnerleiten bietet alles, außer Langeweile
Das beginnt schon bei der Anreise. Auf kleinen Straßen geht´s nach links und rechts und wieder nach links und ganz sicher noch einmal nach rechts (oder links?) und als ich denke, ich habe mich verfahren, bin ich plötzlich da. „Zeit für Hofgut“ lautet das Motto von den Allround-Talenten Anja Horn-Rückerl und Erwin Rückerl, seit stolzen 25 Jahren stetig am Werken. Ich steige aus dem Auto, lasse meinen Blick schweifen, atme tief ein und aus und spüre die entspannte Atmosphäre, die mich im Hofgut sofort in ihren Bann zieht. Anja, gelernte Hotelkauffrau und Chefin der Unterkünfte, empfängt mich mit offenen Armen im „Brunnenhaus“ – dem Herzstück des Hofguts. Danach geht es über eine kleine Treppe in den 30.000 Quadratmeter großen Garten, wo sich insgesamt 17 Gästedomizile verstecken. Mein temporäres Zuhause ist das „Wiesenhaus“, frisch aufgepeppt mit einem neuen Liegefenster und einer fancy Sauna. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel, ich schlürfe ein Gläschen Prosecco auf meiner Terrasse und weiß, dass ich im Hofgut herrliche Tage verbringen werde.
Vom Kochkurs zum Luxus-Rückzugsort: Die Evolution des Hofgut Hafnerleiten
1999 eröffnete das Hofgut als erste Kochschule Niederbayerns seine Türen. Doch als die Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten laut wurde, schnappten sich Erwin, versierter Koch und Barista, und Anja die besten Architekturbüros und schufen 2001 mit dem „Bootshaus“ das erste Themenhäuschen. Seitdem hat sich das Hofgut zu einem Rückzugsort für den perfekten Offline-Urlaub entwickelt – im wahrsten Sinn des Wortes: In den zehn verschiedenenThemenhäuschen gibt es weder WLAN noch Fernseher (im Haupthaus schon).
Aber: Dafür gibt´s Apéro!
Das bedeutet Drinks & Tapas am abendlichen Lagerfeuer im Innenhof des Hofguts. Erwin und Anja erzählen dabei von ihrem Wunsch, eine Architektur zu schaffen, die sich mit der Natur verbindet und die Menschen in den Mittelpunkt stellt. Das Resultat? Die Hofgut Themenhäuschen – Rottaler Langhäuser, Wiesen-, Wasser-, Terrassen-, Hang-, Garten- und Baumhaus, Einzelzimmer, Suiten, Wellnesswürfel, Tagungsraum und Hofladen. Die umliegende Natur diente als Inspiration für das Design und das Ergebnis ist schlichtweg beeindruckend.
Offline-Genuss mit Stil: Kulinarische Erlebnisse und Entspannung
Auf Gäste, die den Alltag nicht gleich hinter sich lassen können oder gar Bedenken haben, ohne WLAN in ihren Urlaubsrefugien nicht existieren zu können, gibt es etwa ein „Ich bin dann mal weg“-Paket. Zur weiteren Verfügung stehen Briefpapier und Postkarten inklusive Versandservice – wieso also nicht einmal die Zeit der Muße nutzen und einen echten Brief an seine Lieben schicken? Oder sich im Hofladen umsehen? Mein Tipp: Die Körperpflegeprodukte mit Molke fühlen sich auf der Haut einfach großartig an.
Kulinarische Vielfalt im Hofgut Hafnerleiten
Und natürlich spielt die Kulinarik immer noch eine essentielle Rolle im Hofgut. Regelmäßige Kochkurse mit Fokus auf mediterrane Gerichte wie Pasta, Antipasti, die Zubereitung von Fisch sowie Grillkurse auf dem Weber® Grill und dem Feuerring® stehen am Programm. Von Erwin Rückerl erfahren Gäste dabei nicht nur welche Nudeln am besten zu welcher Sauce passen und wie Fisch am einfachsten filetiert wird, sondern lernen auch alles über das perfekte Abschmecken, verschiedene Garmethoden oder den passenden Wein. Gekocht wird in allen Fällen gemäß dem Ehrenkodex von Eurotoque, der unter anderem vorgibt, dass alle verwendeten Produkte der Jahreszeit entsprechen und überwiegend von lokalen Zulieferern stammen.
Genuss unter Freunden: Die lange Tafel im Hofgut Hafnerleiten
Nach dem Apéro geht´s gleich weiter mit einem dreigängigen Abendessen, welches der Chefkoch noch am Lagerfeuer erklärt und zu mir sagt: „Du isst auch an der langen Tafel.“ Jetzt bin ich gespannt. Tatsächlich befindet sich im Restaurant ein richtig langer Tisch, ideal für eine große Gästerunde. Hier sitzt offenbar jeder bei jedem und plaudert miteinander. Ungewohnt in Zeiten wie diesen, aber umso erfrischender.
Das Frühstück wird dann in meinem Häuschen zelebriert. Jeden Morgen wird zur Wunschzeit ein Frühstückskorb vor die Tür gestellt. In meinem befinden sich – wie am Vortag bestellt – frisches Gebäck und (die besten) Croissants, knuspriges Schwarzbrot, Butter, selbstgemachte Marmeladen, Honig, Schinken, Käse, knackiges Gemüse, Obstsalat und Birchermüsli. Tee und Kaffee finde ich in der Küche, Milch und naturtrüben Apfelsaft im Kühlschrank. Natürlich Bio.
Unterwegs im Hofgut Habitat
So sehr ich meine feine Bleibe auch liebe, zieht es mich unwiderstehlich nach draußen, um die Umgebung zu erkunden. Ich schlendere über Wege und Wiesen auch durch einen kleinen Bambuswald, in dem der Hofgut-Gärtner tapfer gegen das Dickicht kämpft. Mit einem Lächeln schenkt er mir ein paar schöne Bambusstecken, nicht nur praktisch für meine Pflanzen zuhause, sondern auch als Dekoration. Neugierig und vorsichtig spähe ich auf meiner Rundtour zu den anderen Häuschen hinüber, denn das Hofgut ist gut ausgebucht. Unterwegs gesellen sich drei flauschige Katzen zu mir, die mir auf meinem Erkundungsspaziergang Gesellschaft leisten. Gemeinsam entdecken wir den duftenden Kräutergarten, das geheimnisvolle Glashaus und sogar den vorbildlichen Komposthaufen.
Nachhaltig? Aber sowas von?
Im Hofgut wird ökologisch gedacht und gelebt. Das zeigt sich unter anderem in der eigenen Abwasseraufbereitungsanlage, die das Wasser aus Küche und Badezimmer reinigt und für die Toilettenspülung wiederverwendet. Ein 90 Meter tiefer Brunnen im Garten sorgt für köstliches Trinkwasser, eine kleine Photovoltaikanlage liefert Wärme und Strom und natürlich gibt es auch eine E-Ladestation. Müllvermeidung wird großgeschrieben, auch in der Küche wird darauf geachtet. Es wird auf Mehrwertverpackungen gesetzt und der Biobauer liefert die Eier in wiederverwendbaren Kunststoffbehältern. Selbst die Honiggläser werden an den Imker zurückgegeben, um erneut verwendet zu werden.
Im gesamten Anwesen spürt man den Einklang mit der Natur. Die Rottaler Langhäuser sind Niedrigenergiehäuser mit dunklen, hinterlüfteten Lärchenfassaden und auch bei den anderen Unterkünften kamen natürliche Materialien wie heimische Hölzer, Lehmputz und teilweise begrünte Dächer zum Einsatz. Baumgruppen, Wildhecken, Streuobstwiesen und mehrere Teiche mit verschiedenen Karpfenarten, Teichmuscheln und Krebsen garantieren eine vielfältige Biodiversität.
Mission accomplished, ein Hoch auf die nächsten 25 Jahre!
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