SproutWorld revolutioniert die Welt der Nachhaltigkeit mit ihren einzigartigen, pflanzbaren Produkten. Das Unternehmen bietet innovative Bleistifte und andere Alltagsgegenstände an, die nach Gebrauch in Erde gesteckt und zu Pflanzen heranwachsen können.
Dieses Konzept fördert nicht nur die Reduktion von Abfall, sondern unterstützt auch das Bewusstsein für umweltfreundliches Handeln. Durch die Verwendung biologisch abbaubarer Materialien lenkt SproutWorld den Fokus auf erneuerbare Ressourcen und setzt gleichzeitig Zeichen für nachhaltiges Design und für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln. Ihre Mission sieht SproutWorld in dem Anbieten von einfachen, aber wirkungsvollen Lösungen, die eine grünere Zukunft ermöglichen und zum Erhalt unserer Umwelt beitragen.
Wir haben mit Gründer und CEO Michael Stausholm ein exklusives Interview geführt.
Exklusiv-Interview mit Michael Stausholm, Gründer und CEO von SproutWorld
Andreas Conrad: Herr Stausholm, was hat Sie dazu inspiriert, SproutWorld zu gründen und welche Vision hatten Sie bei der Gründung des Unternehmens?
Michael Stausholm: Als ich 2013 SproutWorld gründete, wollte ich Unternehmen und Verbraucher dazu inspirieren, mit nur kleinen Schritten umweltfreundlichere Gewohnheiten zu erlangen. Ich wollte, dass die Leute denken: „Okay, wenn ich einen Bleistiftstummel nach dem Gebrauch einpflanzen kann, was kann ich dann noch tun, um einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu haben? Heute kann ich bestätigen, dass unsere pflanzbaren Sprout-Stifte und Make-up-Liner zu beliebten Symbolen für Recycling und Nachhaltigkeit geworden sind, worauf ich sehr stolz bin. Und wir hören hier nicht auf, wir passen uns weiter an und verbessern uns, wo immer es möglich ist, setzen uns jedes Jahr neue Ziele und entwickeln unsere Produktpalette weiter.
Andreas Conrad: Können Sie uns das Geschäftsmodell von SproutWorld erläutern und welche Mission verfolgen Sie mit Ihren Produkten?
Michael Stausholm: Nachhaltigkeit war schon immer ein Teil unserer DNA bei SproutWorld. Unsere Blei- und Buntstifte und unsere Make-up-Stifte werden nicht nur nachhaltig und mit allen möglichen Zertifizierungen hergestellt, sie sind auch Zero-Waste-Produkte, die der Natur etwas zurückgeben, wenn sie gepflanzt, anstatt weggeworfen werden.
Wir sind ein B Corp-Unternehmen, eine Zertifizierung, die hohe Nachhaltigkeitsstandards in allen Aspekten des Unternehmens sicherstellt – von den Samen in unseren Stiften über die Art und Weise, wie die Stifte hergestellt, montiert und versandt werden, bis hin zu ethischen Arbeitsbedingungen. Wir produzieren nicht in Asien, weil wir der Meinung sind, dass es viel besser ist, vor Ort zu produzieren. Unsere Produktion für den europäischen Markt befindet sich in Polen, wo wir letztes Jahr beschlossen haben, 12.000 Bäume im Rahmen eines Aufforstungsprojekts der polnischen Staatswälder zu pflanzen.
Wir möchten, dass unsere Kunden – sowohl private Verbraucher als auch Unternehmen – mit gutem Gewissen bei uns einkaufen können. Rund 75 % unserer Verkäufe gehen an Unternehmen und Organisationen, die unsere Stifte individuell gestalten und in Kampagnen als umweltfreundliche Werbegeschenke einsetzen – das ist viel zukunftssicherer als das Verschenken umweltschädlicher Plastikstifte.
Andreas Conrad: SproutWorld ist bekannt für die Entwicklung von Pflanzenstiften. Wie kamen Sie auf die Idee, Stifte zu entwickeln, die man einpflanzen kann?
Michael Stausholm: Der pflanzbare Sprout-Bleistift hat mich sehr fasziniert, als ich ihn 2012 zum ersten Mal auf Kickstarter, einer amerikanischen Crowdfunding-Website, gesehen habe. Der Stift wurde von einer Gruppe von Studenten des MIT in Boston erfunden, also schloss ich zunächst eine Vereinbarung mit ihnen, um die Stifte in Europa zu verkaufen. Nach den ersten erfolgreichen Monaten kaufte ich das Patent und die IP-Rechte und gründete 2013 SproutWorld. Heute haben wir über 70 Millionen pflanzbare Stifte in mehr als 80 Ländern verkauft – Deutschland ist dabei einer unserer Top-Märkte. Unser Hauptsitz ist in Kopenhagen, aber wir haben auch ein Büro in den USA.
Andreas Conrad: Welche Kriterien sind für Sie bei der Entwicklung neuer Produkte besonders wichtig, um sicherzustellen, dass sie nachhaltig und umweltfreundlich sind?
Michael Stausholm: Wir arbeiten sehr systematisch, wenn wir Produkte entwickeln oder Neuigkeiten in unser Portfolio aufnehmen. Heute haben wir über 15 verschiedene Samen in unseren Stiften. Wenn wir einen neuen Samen einführen, müssen wir zunächst sicherstellen, dass er in die Kapsel passt, dass er einfach zu züchten ist, dass es sich um eine sichere Pflanze ohne Giftstoffe handelt, dass die Beschaffung nachhaltig ist und so weiter.
In diesem Herbst werden wir einen neuen pflanzlichen Lipliner auf den Markt bringen, der zu Wildblumen heranwächst – dieser Lipliner muss wie alle anderen unserer Make-up-Produkte Allergie-zertifiziert sein. Wir stellen das Make-up in Zusammenarbeit mit Faber Castell her, und sie sind sehr professionell, wenn es um Qualität und Sicherheit geht. Wir haben die gesamte Make-up-Serie einem Rebranding unterzogen, mit einem neuen Look und Feel. Wir freuen uns sehr darüber und glauben, dass unsere Kunden das auch tun. Es gibt definitiv eine Nachfrage nach Make-up-Produkten, die so natürlich sind, dass man ihnen nach dem Gebrauch ein neues Leben gibt und zusehen kann, wie sie sich in wunderschöne Blumen verwandeln.
Andreas Conrad: Wie wählen Sie die Materialien für Ihre Produkte aus und wie stellen Sie sicher, dass diese umweltfreundlich und nachhaltig sind?
Michael Stausholm: Obwohl wir ein kleines Unternehmen sind, haben wir eine eigene Abteilung und einen Chief Sustainability Officer, die sich ausschließlich mit Nachhaltigkeitsthemen befassen, so dass alles richtig organisiert ist. Wir schauen uns natürlich Zertifizierungen an und wissen, woher jeder Inhaltsstoff kommt und wie er produziert wird.
Andreas Conrad: Welche Maßnahmen ergreift SproutWorld, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu minimieren und welche Herausforderungen begegnen Ihnen dabei?
Michael Stausholm: Wir haben sowohl für unsere pflanbaren Stifte als auch für unseren Make-up-Liner Ökobilanzen erstellen lassen, damit wir genau wissen, wie viel CO2 die Produkte verursachen. Diese Daten sind wichtig für unsere Kunden, aber auch für uns, denn so können wir uns einen Überblick verschaffen, wo wir unseren Fußabdruck verbessern können.
Wir planen, bereits im Jahr 2029 NetZero zu werden. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, das anderen Unternehmen unserer Größe weit voraus ist, aber für uns war es schon immer wichtig, in diesem Bereich eine Vorreiterrolle zu spielen. Hoffentlich können wir andere inspirieren. Die Herausforderung besteht daraus, dass es sehr zeitaufwändig ist, die gesamte Dokumentation zu erstellen und ständig nach neuen und besseren Wegen zu suchen, die über das erforderliche Maß hinausgehen. Ich verstehe es, wenn ich mit anderen Unternehmern spreche und sie sich darüber beschweren, wie schwer und überwältigend es ist, ein grünes Unternehmen zu sein – aber es gibt keinen anderen Weg, wenn man überleben will, denn die Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten und Marken ist ungebrochen.
Andreas Conrad: Wie wichtig ist Ihnen die Bildung und Sensibilisierung Ihrer Kunden und der Öffentlichkeit über Nachhaltigkeit und Umweltschutz?
Michael Stausholm: Das ist sehr wichtig und war schon immer so. Wir arbeiten mit Schulen zusammen, um die Schüler über die biologische Vielfalt und die Bedeutung der Anpflanzung von bienenfreundlichem Saatgut in städtischen Gebieten zu unterrichten. Wir haben auch eine Zusammenarbeit mit einem Scandic-Hotel in Kopenhagen begonnen, um bienenfreundliches Saatgut in einem stark befahrenen Gebiet in Kopenhagen zu pflanzen. Die Zahl der Bestäuber geht zurück, und wenn wir dazu beitragen können, ihre Lebensräume zu verbessern, tun wir das gerne.
Andreas Conrad: Wie integriert SproutWorld Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in seine Geschäftsprozesse?
Michael Stausholm: Wir stellen Zero-Waste-Produkte her – Produkte, die nach ihrem Gebrauch wieder in Pflanzen umgewandelt werden können. Tatsächlich dreht sich bei unseren Produkten alles um das zweite Leben. Es geht nicht nur darum, wie und womit Sie produzieren oder wie die Produkte verwendet werden, sondern auch darum, was mit den Produkten geschieht, wenn Sie sie nicht mehr verwenden.
Andreas Conrad: Wo sehen Sie SproutWorld in den nächsten fünf bis zehn Jahren und welche Ziele haben Sie sich in Bezug auf Nachhaltigkeit gesetzt?
Michael Stausholm: Wir werden sowohl ein Unternehmen für pflanzliche Kosmetika als auch weiterhin ein Unternehmen für pflanzbare Stifte sein. Wir werden weiterhin Produkte entwickeln, die nach Gebrauch ein zweites Leben führen und keinen Abfall verursachen. Und wir werden wirklich gobal sein, d.h. nicht nur eine starke Marke für Nachhaltigkeit in der EU und den USA, sondern auch in Asien und vielleicht in Südamerika.
Wir sind Mitglied von Science Based Targets und haben unsere Ziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen bereits für 2040 festgelegt. Wir sind diesen Zielen jedoch schon jetzt weit voraus und haben uns für 2029 ein ehrgeiziges Netto-Null-Ziel gesetzt.
Andreas Conrad: Was motiviert Sie persönlich, sich für Natur, Nachhaltigkeit und Umweltschutz einzusetzen, und wie beeinflusst dies Ihre Rolle als CEO von SproutWorld?
Michael Stausholm: Mich beunruhigt, dass die meisten Menschen, Unternehmen und Regierungen zwar reden, aber nicht wirklich handeln oder sich ernsthaft bemühen, etwas zu bewirken.
Das Problem ist, dass es für die meisten von uns eine Überwindung zu sein scheint, etwas für das Klima und den Planeten zu tun, so dass wir am Ende nicht allzu viel tun und hoffen, dass es jemand anderes für uns tut. Die Sache ist die, dass etwas zu tun, wie das Erklimmen eines steilen Berges erscheint, aber wir alle müssen irgendwo anfangen und etwas tun. Ganz allmählich. Bei SproutWorld sagen wir gerne, dass aus kleinen Dingen große Dinge entstehen. Das ist es, was ich und wir hoffentlich tun: Menschen und andere Unternehmen dazu inspirieren, die Salami-Methode anzuwenden und sich Scheibe für Scheibe vorzunehmen, um am Ende eine große Wirkung zu erzielen.
FrontRowSociety-Redakteur und Herausgeber Andreas Conrad führte das Interview mit dem CEO Michael Stausholm im Juni 2024.
Sproutworld
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Dänemark