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In Deutschkreuz im Burgenland, wo wie Winter gemäßigt und die Sommer heiß und trocken sind, herrscht ein Klima, das den Gaumen verwöhnt. Als Weinregion kann sich die Gegend locker mit den legendären Regionen wie dem Burgund, Bordeaux oder Piemont messen. Kein Wunder also, dass die Weine hier nicht nur gut, sondern herausragend sind. Dazu gehört jedoch auch das richtige Händchen und vor allem viel Liebe und Know-how. Pia Strehn hat all dies – sowie Weitblick, Sympathie und Innovationsgeist dazu. Gemeinsam mit ihren Brüdern Patrick und Andy leitet sie ein Weingut in vierter Generation.

In Deutschkreuz im Burgenland herrscht ein perfektes Klima für Weinanbau
In Deutschkreuz im Burgenland herrscht ein perfektes Klima für Weinanbau / © Foto: Weingut Strehn / Felix Werinos
Was die Weine von Pia Strehn so besonders macht, liegt aber nicht nur in der Kunst der Weinherstellung, sondern vor allem auch in der Hingabe, die sie in jeden Tropfen leg
Was die Weine von Pia Strehn so besonders macht, liegt aber nicht nur in der Kunst der Weinherstellung, sondern vor allem auch in der Hingabe, die sie in jeden Tropfen legt / © Foto: Weingut Strehn
Pia und ihre Brüder Patrick und Andy im Weingarten
Pia und ihre Brüder Patrick und Andy im Weingarten / © Foto: Alex Lang

Rosé olé

Pia Strehn, aufgewachsen in einem traditionellen Weinbaubetrieb, hatte de facto als Jugendliche nie daran gedacht, einmal selbst freiwillig inmitten der Weinberge zu stehen oder gar die Verantwortung dafür zu tragen. Lieber wollte sie ganz weit weg, Hauptsache in eine andere Branche. Doch nach vielen Umwegen fing sie an, den Weinbau und ihre Wurzeln schrecklich zu vermissen. Als Test, ob sie ihrer Intuition wirklich vertrauen konnte, wählte sie berufsbegleitend ein Weinmarketing Studium und da wusste sie von der ersten Sekunde an: „Da bin ich richtig und das wird mein Leben.“ Es folgten die Ausbildung zur Facharbeiterin, Kurse an der Weinakademie, ein Job im Weinfachhandel und viele Stunden im Weingut in Deutschkreuz. Einige Jahre später tüftelte sie mit ihrer Familie an einer neuen Rotweinstilistik, bis ihr im Sommer 2016 ein Erlebnis aus einem Sprachkurs in Nizza einfiel: „Auf den malerischen Klippen sitzend, aufs Meer blickend, mit einem Glas schillerndem Rosé und Käse als Komplizen. Dieses Lebensgefühl ist mir nie aus dem Kopf gegangen und in diesem Moment stellte sich mir die essentielle Frage: Warum haben wir eigentlich nie Rosé gemacht?

Die Einzigartigkeit besteht darin, Rosé in der Reservekategorie zu produzieren. Also lange Lager- und Reifezeiten im Fass
Die Einzigartigkeit besteht darin, Rosé in der Reservekategorie zu produzieren. Also lange Lager- und Reifezeiten im Fass / © Foto: Felix Werinos
Das Ergebnis sind fruchtige, frische, aber auch komplexe, gehaltvolle, vielschichtige Roséweine
Das Ergebnis sind fruchtige, frische, aber auch komplexe, gehaltvolle, vielschichtige Roséweine / © Foto: Alex Lang
Pia Strehn wollte etwas machen, was noch niemand gemacht hat. Das Resultat kann sich sehen – schmecken – lassen
Pia Strehn wollte etwas machen, was noch niemand gemacht hat. Das Resultat kann sich sehen – schmecken – lassen / © Foto: Felix Werinos

Rosérevolution im Burgenland

In Österreich hat sie damit eine Rosérevolution ausgelöst. „Ich habe versucht, Roséwein anders zu denken. Prinzipiell wollte ich etwas machen, was noch niemand gemacht hat. Beim Rotwein gibt es schon so viele“, erzählt Pia, die nahezu alles, was sie sich in den Kopf setzt auch umsetzt, schmunzelnd. „Beim Rosé dachte ich, warum gibt es immer nur diese leichten, klassischen Roséweine? Mein Vorbild waren weiße Burgunder, die in Fässern vergoren werden und von salziger Mineralik geprägt sind. Genau das wollte ich im Rosé spüren.“ Gesagt, getan.

Pia und der Elefant – ein fantastisches Duo
Pia und der Elefant – ein fantastisches Duo / © Foto: Paul Szimak

Der Elefant im Porzellanladen

Vor sieben Jahren krempelte Pia das Familienweingut mit ihren beiden Brüdern komplett um. „Die Einzigartigkeit war, Rosé in der Reservekategorie zu machen. Lange Lager- und Reifezeiten im Fass. Die (ele)fantastischen Blaufränkischtrauben liegen nicht mehr wochenlang auf der Maische, sondern werden rasch zu fruchtigen, frischen, aber auch komplexen, gehaltvollen, vielschichtigen Roséweinen gepresst“, erklärt Pia und fügt hinzu: „Mein Elefant im Porzellanladen hat deshalb seinen Namen.“ Apropos Elefant: Dieser ziert alle Etiketten und ist Markenzeichen der Rosékönigin. Was die Weine von Pia Strehn so besonders macht, liegt aber nicht nur in der Kunst der Weinherstellung, sondern vor allem auch in der Hingabe, die sie in jeden Tropfen legt. Das Ergebnis sind Weine von unvergleichlicher Qualität, die die Essenz des Burgenlandes in sich tragen und die Sinne verführen. Mit einem tiefen Respekt für die Natur und einem Streben nach Nachhaltigkeit bewirtschaftet sie ihre Weinberge. Jeder Schritt wird mit Bedacht getan, um die Umwelt zu schonen und die Schönheit der Landschaft zu bewahren. „Nachhaltigkeit wird bei uns sehr groß geschrieben, da die Natur die Basis für unseren Betrieb ist. Seit 2021 sind wir biozertifiziert. Seit 2012 haben wir uns mit dem Thema Bio beschäftigt und uns 2017 entschlossen, uns zertifizieren zu lassen“, sagt Pia. Zudem werden leichtere Flaschen verwendet, um den CO2-Abdruck zu reduzieren. Geerntet wird bei kühleren Temperaturen, damit keine Energie zum Kühlen im Keller aufgewendet werden muss. Und der gesamte Betrieb gewinnt über eine Photovoltaik-Anlage die Energie.

Als Jugendliche war es für Pia unvorstellbar im Weingarten zu arbeiten. Gut, dass sie es sich überlegt hat
Als Jugendliche war es für Pia unvorstellbar im Weingarten zu arbeiten. Gut, dass sie es sich überlegt hat / © Foto: Alex Lang
Geschwister Strehn: Perfektionisten unter sich
Geschwister Strehn: Perfektionisten unter sich / © Foto: Marion Gartler

Meisterin ihres Fachs: Pia Strehns Weine sind unverwechselbar

Pia Strehn und ihre Brüder sind Perfektionisten. Das kann auch anstrengend sein, aber es ist das Geheimnis ihrer Weinqualität. Unisono lautet die Antwort darauf, was ihren Wein so besonders macht: „Seine ausdrucksstarke Pfirsichnote und diese wunderschöne Cremigkeit am Gaumen.“ Mögen wir.

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