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Sobald in Salzburg die Glocken zur Mittagszeit läuten, öffnen sich die Türen des Restaurants Blaue Gans. Bepackt mit ihren Einkäufen treffen nach und nach Salzburgs Bürger ein, um sich im ältesten Gasthaus der Stadt mit formidabler, gutbürgerlicher Küche verwöhnen zu lassen. Ohne aus der Zeit gefallen zu scheinen, versprüht die gute Stube mit ihrer Holzverkleidung schon auf den ersten Blick nostalgischen Charme. Jeder Gast ist eingeladen, an einem der weiß gedeckten Tische Platz zu nehmen und mit einem Schmunzeln die originalen Wandmalereien aus dem 19. Jahrhundert zu betrachten. 

Elegant und gleichzeitig gemütlich ist das Gewölberestaurant Blaue Gans / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die Blaue Gans – vom Spott zum Kult

Seit 1350 pflegt man in diesem alten Gemäuer an der Getreidegasse eine gastronomische Kultur. Im Wandel der Zeit wechselten Zweck und Besitzer, je nach Mode und Publikum veränderte sich auch das, was auf den Teller kam. Als im 14. Jahrhundert die heute weltberühmte Häuserzeile in der Getreidegasse entstand, war Salzburg eine wichtige Station für Händler, die ihre Waren von Venedig nach München brachten. Neben den unterschiedlichsten Gewerken siedelten sich natürlich Gasthäuser an, denn Essen hält ja bekanntlich Leib und Seele zusammen.

Das Zunftschild mit der blauen Gans ist eines von den lediglich zwei original erhaltenen Schildern in der Getreidegasse / © Redaktion FrontRowSociety.net

Ganz dem Geschmack des 16. Jahrhunderts entsprechend, zierte sodann ein Zunftschild die Fassade des Hauses. Ursprünglich sollte der Schmied einen Fasan auf das Metallschild bringen. Doch welcher einfache Mann kannte damals schon einen Fasan? Er orientierte sich wohl zu sehr am Äußeren einer Gans, vielleicht hatte er den Duft des gebratenen Federviehs in der Nase. Die Salzburger Bürger spotteten über den doch recht plumpen Fasan mit dem blauen Federkragen und so wurde aus dem „Fasanenwirt“ die „Blaue Gans“.

Die Blaue Gans winkt auch am Eingang des gleichnamigen Arthotels am Herbert-von-Karajan-Platz, quasi an der Rückseite des Gebäudes / © Redaktion FrontRowSociety.net

Jetzt orientieren sich Restaurant sowie das Arthotel Blaue Gans am heutigen Zeitgeist. Spürbar ist das unbedingte Zusammenfügen von Tradition und Innovation. Das historische Gewölberestaurant kann sicherlich als Herzstück der Blauen Gans bezeichnet werden. Doch wer nur wenige Schritte über die knarrenden Dielen des Gewölbes geht, steht kurzerhand in einer modernen Brasserie: Steinboden, reduziertes Interieur, blanke Holztische, schicke Ledersessel. Die Gerichte, die hier serviert werden, stammen ebenfalls aus der Feder von Küchenchef Michael Scheiber. Er bringt herzerwärmende Traditionsgerichte auf den Tisch, die selbstverständlich aus regionalen und saisonalen Zutaten entstehen.

Gäste bekommen von Küchenchef Michael Scheiber eine Extraportion frisches Gemüse serviert / © Redaktion FrontRowSociety.net

Angesagte Gasthausküche in der Blauen Gans

Natürlich soll in der Blauen Gans eines der besten Wiener Schnitzel der Stadt serviert werden. Um den Wahrheitsgehalt zu prüfen, hilft nur eines: Probieren! Während man auf das – nach allen Regeln der Wiener-Schnitzel-Kunst zubereitete – gute Stück wartet, schaut man dem bunten Treiben auf der Getreidegasse zu. Oder man zählt, wieviel Passanten ihr Mobilphone für ein Selfie heben.

Hereinspaziert in die Blaue Gans - das älteste Gasthaus Salzburgs
Hereinspaziert in die Blaue Gans – Salzburgs ältestes Gasthaus – … / © Redaktion FrontRowSociety.net
… um ein Wiener Schnitzel mit einem zünftigen Salzburger Bier zu probieren / © Redaktion FrontRowSociety.net

Michael Scheiber genoss eine ayurvedische Kochausbildung. Daher spielen frisches, saisonales Gemüse, Gewürze und Kräuter eine große Rolle bei seiner Arbeit. Letztere gedeihen direkt im Arthotel Blaue Gans. Je nach Jahreszeit wechseln einzelne Gerichte auf der Speisekarte, wohingegen die Klassiker ihren festen Platz haben. Die vegetarischen Gerichte überzeugen mit Einfallsreichtum, wie beispielsweise die hausgemachten Erdäpfel-Gnocchi oder der Zander aus Wildfang.

Frische aus dem Alpenraum - Zander aus Wildfang Gerste, Kürbis und Zitrone
Frische aus dem Alpenraum – Zander aus Wildfang, Gerste, Kürbis und Zitrone / © Redaktion FrontRowSociety.net

Andreas Gfrerer, Inhaber des Arthotels und Restaurants Blaue Gans, spricht von einer Höfisch-Bürgerlichen Küche. Ihre Säulen sind Handwerk, Regionalität sowie Saisonaltät. So wie jeder Winkel in dem angestammten Haus, sind auch die Gerichte auf der Speisekarte nicht uniform. Die Blaue Gans ist eine feste gastronomische Größe in Salzburg und überdies ein echtes Salzburger Original.

Bilder statt Worte – Gerichte im Restaurant Blaue Gans:

Fisch statt Fleisch - confierte bachforelle mit Roter Rübe und Saiblingskaviar
Fisch statt Fleisch – Confierte Bachforelle mit Roter Rübe und Saiblingskaviar / © Redaktion FrontRowSociety.net
Für Liebhaber wilder Küche: Hirsch Carpaccio mit Feigen und Walnuss / © Redaktion FrontRowSociety.net
Statt Blaue Gans: Rosa gebratene Entenbrust mit Shiitake Pilzen, Tropea Zwiebel und hausgemachte Erdäpfel-Gnocchi / © Redaktion FrontRowSociety.net
Für Naschkatzen: Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern und Brombeeren / © Redaktion FrontRowSociety.net
Dessert statt Kuchen: Powidl-Tascherl mit Vanilleeis / © Redaktion FrontRowSociety.net
Statt Salzburger Bier: Ein Begleiter zum Essen mit Gänsehaut-Feeling / © Redaktion FrontRowSociety.net

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