In diesem Herbst feiert die Stadt Salzburg gleich zwei kulturelle Jubiläen: Die 1947 als „Volksbildungsverein“ gegründete Salzburger Kulturvereinigung wird 75 Jahre alt und die Salzburger Kulturtage jähren sich zum 50. Mal. Mit einem facettenreichen Programm zeigt Salzburg einmal mehr, dass nicht nur zur Festspielzeit im Sommer „großes Kino“ geboten werden kann.
Salzburger Kulturtage jähren sich zum 50. Mal
Die Mozartstadt weiß um die Wahrung ihres Kulturguts. Seit ihrer Gründung im Jahr 1972 begeistern die im Herbst etablierten Kulturtage Menschen für Konzerte, Opern, Operetten, ja für die verschiedensten Aufführungen an unterschiedlichen Spielorten. In diesem Jahr werden vom 28. September bis 23. Oktober zwanzig virtuose Werke an acht Spielorten in Salzburg gezeigt. Als einer der Höhepunkte gilt „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss. Diese neue Opernproduktion wird in Kooperation mit dem Salzburger Landestheater in der Felsenreitschule aufgeführt.
Die von der Salzburger Kulturvereinigung organisierten Kulturtage versammeln jedes Jahr im Herbst ein begeistertes Publikum hinter sich. Denn jenseits der berühmten Salzburger Festspiele zeigen hochkarätige Künstler ihr Können und bieten einem kulturinteressierten Klientel ein abwechslungsreiches Programm in den unterschiedlichsten Stilrichtungen. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums dehnen die Veranstalter die Dauer der Salzburger Kulturtage von zwei auf vier Wochen aus. Neben der Felsenreitschule, der Universitätsaula oder dem Dom zu Salzburg zählt das Große Festspielhaus zu den beliebten Bühnen der Kulturtage.
Vorhang auf für die Salzburger Festspielhäuser
Wenn in den Werkstätten der Salzburger Festspielhäuser fleißig für die diversen Aufführungen gearbeitet wird, können Besucher während einer zirka 50-minütigen Führung den Komplex bestaunen. Bereits das Faistauner Foyer beeindruckt mit den üppigen, farbenfrohen Wandmalereien des Salzburger Künstlers Anton Faistauner. Mit mehreren Künstlerkollegen setzte er mit diesen Fresken 1926 dem österreichischen Expressionismus ein Denkmal.
Einer der drei Säle der Festspielhäuser ist das „Haus für Mozart“. Zu Ehren seines 250. Geburtstags gestaltete man das sogenannte „Kleine Festspielhaus“ so um, dass es den Werken Mozarts entgegenkommt und eine eher intime Atmosphäre spürbar ist. Nach drei Jahren Bauphase öffneten sich im Mozartjahr 2006 feierlich seine Tore mit „Le nozze di Figaro“. Außerhalb der Festspiele finden hier unter anderem Kammerkonzerte oder Aufführungen des Salzburger Landestheater statt.
Besonders beeindruckend ist das Szenario, mit welchem die Felsenreitschule aufwartet. In der einstigen Sommerreitschule der Salzburger Erzbischöfe kommen einzigartige Bühnenbilder zustande. Im Jahr 1693 ließ Erzbischof Johann Ernst Thun 96 Logen aus dem Felsen des Mönchsbergs herausgeschlagenen, um Reitvorführungen sowie Tierkämpfen beiwohnen zu können. Heute geben diese Logen dem Saal sein besonderes Antlitz. Romantischer sieht es natürlich mit einer beleuchteten Kulisse aus.
Herzstück des Gebäudeensembles ist das Große Festspielhaus. Zwischen 1956 und 1960 entstand hinter der 300 Jahre alten Fassade des ehemaligen erzbischöflichen Marstalles dieses weltbekannte Theaterhaus. Viele Superlative vereinen sich hier vor dem Mönchsberg, dem man zum Bau des Hauses 55 Tausend Kubikmeter Fels abringen musste. Während in den beiden anderen Konzertsälen noch Stehplätze vorhanden sind, wurde im Großen Festspielhaus auf Wunsch von Herbert von Karajan – er war ebenfalls an der Planung beteiligt – darauf verzichtet. Nun können zirka 2.220 Gäste Opern, Konzerten oder Theaterstücke auf den rot bezogenen Sitzplätzen verfolgen. Sollte das Wetter während der Festspiele zu stürmisch oder zu regnerisch sein, wird die Bühne im Großen Festspielhaus zum Schauplatz des „Jedermann“.
Auch außerhalb der Salzburger Festspiele öffnen sich die Tore der Festspielhäuser für Besucher und Kulturbegeisterte. Es wird ein kleiner Einblick in die Architektur sowie in die Historie der Spielstätten gewährt, welche ab 1925 sukzessive aus den ehemaligen Stallungen des Erzbischofs Wolf Dietrich entstanden. Der 1606 gebaute Marstall wurde 1662 um eine Winterreitschule und 1693 um eine Sommerreitschule erweitert. Heute zählt der Komplex mit dem Domplatz und der Kollegienkirche zum Festspielbezirk. Wer mit Benedikt Wolfsberger durch die Festspielhäuser wandelt, wird von der Arbeit hinter den Kulissen beeindruckt sein. Denn nicht nur Schauspieler und Musiker sorgen für fulminante Darbietungen, auch in den eigenen Werkstätten werden alle Details passgenau hergestellt.
75 Jahre Salzburger Kulturvereinigung
Inzwischen etablierte sich die Salzburger Kulturvereinigung als wichtigster Konzertveranstalter in der schönen Stadt an der Salzach. Rund 30 Konzerte veranstaltet die Vereinigung im Großen Festspielhaus pro Jahr. Highlights sind neben den Salzburger Kulturtagen auch die Neujahrskonzerte. Immer wieder gelingt es der Salzburger Kulturvereinigung, namhafte Musiker, Schauspieler und Dirigenten sowie Newcomer der Branche unter einem Dach zu versammeln, und das von Januar bis Dezember.
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