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Weshalb zum Teufel sollte man im November nach Bingen fahren? Die Antwort: einfach ein paar gemütliche Tage im Hotel Papa Rhein verbringen, um dabei im Restaurant Bootshaus Nils Henkels Küche voller Frische und Raffinesse zu genießen. 

Das Hotel Papa Rhein macht den November zur besten Reisezeit

Wenn ein feiner Landregen die Welt hinter einem Chiffonvorhang aus Regentropfen verschwinden lässt, ist die Zeit für behagliche Stunden am Kamin gekommen. Ein heimeliger Ort mit Wärme, Wohlfühlatmosphäre und bestenfalls einem gute Laune versprühenden Ambiente soll uns diese, vom Wetter diktierte Auszeit versüßen. Genau jene Sehnsüchte erfüllt das Boutique-Hotel Papa Rhein mit seinem stylischen Mix aus Scandinavian-Vintage-Look und Industrie-Design.

Das Lifestyle-Hotel Papa Rhein in Bingen – alles andere als Standard / © Redaktion FrontRowSociety.net

Das legere „Du“ bei der Begrüßung lässt gar nicht erst Gezwungenheit aufkommen. Einfach einchecken und sich wie Zuhause fühlen, so sieht es das Konzept des Hauses vor. Bereits in der Lobby lodert das Feuer, zumindest am Bildschirm. Mit wenigen Schritten ist das großzügige Areal der Bar erreicht. Und hierin scheint die Sonne auch bei Regenwetter. Die verschiedenen, wohlgestalteten Sitzecken locken verheißungsvoll zum Nachmittagstee mit einem Stück hausgebackenen Kuchen. Ein gutes Buch lesen oder mit Freunden plaudern, endlich scheint die Zeit gekommen, Muse für solch einen entschleunigenden Zeitvertreib zu finden.

Gemütliche Sitzecken lassen Wohnzimmer-Atmophäre aufkommen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Einfach mal innehalten / © Redaktion FrontRowSociety.net

Draußen schlagen die Regentropfen platschend auf den Asphalt. Doch das Draußen fühlt sich weit weg an, sitzt man erst einmal auf einer der Schaukeln, steckt die Füße in den Sand und fühlt noch den letzten Sommer auf der Haut. Etwas Sylt-Feeling begleitet durch den Tag und lässt uns schon wieder Pläne für den nächsten Urlaub schmieden.

Auf einer Schaukel sitzen und die Füße im Sand, das lässt nur Kinderherzen schneller schlagen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Ob da jemand sein Surfbrett vergessen hat? / © Redaktion FrontRowSociety.net

Langsam ist die Zeit gekommen, sich mit etwas Spa-Zeit zu verwöhnen. Im Hafen-Spa wartet der Indoor-Pool. Gemächlich zieht man seine Bahnen, denkt an nichts und lässt sich von den gleichmäßigen Bewegungen treiben. Erfasst von einer fast meditativen Stimmung, löst sich die letzte Anspannung in einer der Saunen und gipfelt in einem geruhsamen Dämmerschlaf. Wer mit noch fast geschlossenen Lidern einen Blick auf die Uhr wirft, wird feststellen, dass Nils Henkel im Restaurant Bootshaus und Dominik Gieras im Lido Restaurant in Kürze zum Dinner rufen.

Im stimmungsvollen Licht des Pools können entspannt ein paar Bahnen gezogen werden / © Redaktion FrontRowSociety.net

Genießen im Hotel Papa Rhein

Mit seiner regional-authentischen Küche im lockeren Fine-Dining-Gewand bringt Spitzenkoch Nils Henkel das Restaurant Bootshaus zum Leuchten. Seine Gerichte sind nicht nur ein Augenschmaus, sondern ein Feuerwerk für die Sinne. In der lässig-maritimen Atmosphäre des Restaurants finden Herbstrübchen mit Meerretticheis, Aubergine in Teriyakibouillon oder eine Saiblingroulade zum Niederknien den Weg zum Gast. So wird das 3-Gang-Menü zum Fest, wenn allmählich die Dämmerung über dem Rhein aufzieht und Kerzenschein dem Bootshaus eine romantische Stimmung verleiht.

Küchenchef Nils Henkel (li.) bezaubert gemeinsam mit seinem Team die Gäste mit Gerichten voller Raffinesse / © Redaktion FrontRowSociety.net
Et voilà: Aubergine, Teriyakibouillon, Meerrettich, Limone / © Redaktion FrontRowSociety.net

Auf dem Lido-Deck ankommen, fühlen wir uns dem Himmel ein Stück näher. Auch wenn der kalte Herbstwind über den Rooftop-Pool weht, sehen wir vor unserem inneren Auge die überbordende Energie lachender Menschen an warmen Sommertagen. Es ist jene kurzweilige Lässigkeit, die uns daseinsverschönende Momente beschert und welche ebenfalls im Lido Restaurant wartet.

Der raue Herbstwind lässt nicht nur die Lampenschirme nach seiner Pfeife tanzen, er weht weitere dichte Wolken über den Rhein / © Redaktion FrontRowSociety.net

In diesem legeren Ambiente verwöhnt Küchenchef Dominik Gieras jeden Gast mit frischer cucina italiana. Weit gefehlt, wer nun denkt, hier gäbe es lediglich Pizza und Pasta. Doch schon vorweg gesagt: Die hausgemachte Pizza Lido mit Bresaola und frischem Parmesan lassen sich Stammgäste des Restaurants nicht entgehen.

Im behaglichen Lido Restaurant kommen Gerichte aus Mamma Italiana’s Repertoire auf den Tisch / © Redaktion FrontRowSociety.net

Der junge Küchenchef steht zum ersten Mal in seiner beruflichen Karriere an der Spitze einer Crew. Obwohl er Erfahrungen in der gehobenen Gastronomie sammelte, fühlt er sich in diesem bodenständigem Konzept pudelwohl. „Ich bin eher ein Pfannenkind“, spricht der gestandene Mann und serviert eine himmlische Garnelenpfanne mit Spitzkohl und Knoblauchbrot. Verflixt köstlich ist seine im Ganzen gebratene Dorade, vor welcher bestenfalls Jakobsmuscheln mit Mango-Chili-Chutney genossen werden.

Seit dieser Saison stehen die Jakobsmuscheln mit Dominiks in grünem Teesud gekochten Mango-Chili-Chutney auf der Speisekarte und mit Sicherheit werden sie bei den Gästen zur Lieblingsvorspeise / © Redaktion FrontRowSociety.net
Eine Symbiose aus Süße und Schärfe ist die Garnelen Pfanne mit Spitzkohl und Knoblauchbrot / © Redaktion FrontRowSociety.net

Während vom Nebentisch der köstliche Duft geschmorter Ochsenbäckchen herüberweht, genießen Kenner des Lido Restaurants Dominiks Lieblingsspeise: Fenchelsalami. Dünne Scheiben dieser italienischen Spezialität liegen großzügig auf der Anti Pasti Bowl. Eigentlich könnte sie auch als Hauptspeise durchgehen, doch an einem verregneten Novembertag kommen die herzerwärmenden Gerichte von Dominik Gieras gerade recht.

Inzwischen ist die Anti Pasti Bowl ein geliebter Klassiker im Lido Restaurant / © Redaktion FrontRowSociety.net

Wenn dann doch einmal die Sonne scheint…

…wird das Hotel Papa Rhein zum Dreh- und Angelpunkt für Ausflüge. Fast andächtig strahlen die weißen Häuser von Rüdesheim sowie die oberhalb gelegene Abtei St. Hildegard in der Morgensonne. Nimmermüde verbindet die „Mary Roos“ beide Flussufer und bringt Anwohner sowie Touristen von einer Rheinseite zur anderen. Nach dem üppigen Frühstück tun ein paar Schritte an der kühlen, frischen Luft gut. Direkt am Hotel beginnt das Kulturufer von Bingen, dort wo die Kirschen zu jeder Jahreszeit in einem knalligen Rot leuchten.

Beim Frühstück fällt der Blick auf Rüdesheim und die Abtei St. Hildegard / © Redaktion FrontRowSociety.net

Auch wenn sich die Natur auf ihren Winterschlaf vorbereitet, ist doch der Weg zur Nahemündung samt Mäuseturm alles andere als langweilig. Der Spaziergang entlang des Rheins wird von Skulpturen, Schautafeln und kleinen Gärten gesäumt. Inzwischen ist die Quirligkeit des Sommers der Geruhsamkeit des Herbstes gewichen. Jetzt bietet sich die Gelegenheit, die Schönheit des Raureifs zu bestaunen, der sich über den Englischen Rosengarten legt oder dem „Museum am Strom“ einen Besuch abzustatten.

Seit der Skulpturen-Triennale 2011 haben die Kirschen von Bruno Feger ihren Platz am Kulturufer in Bingen / © Redaktion FrontRowSociety.net
Bingens Kulturufer entstand im Rahmen der Landesgartenschau 2008 / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die Sonne lockt immer noch mit Wärme und Licht. Schnell ist der Weg entlang des UNESCO Welterbes „Oberer Mittelrhein“ mit dem Auto angetreten. Wir haben den Mäuseturm und die Burg Ehrenfels hinter uns gelassen und schauen auf die Weinberge der Rotweinenklave des Rheingaus, Assmannshausen. Erinnerungen an so manche Verkostung der Großen Gewächse kommen auf; ach, wie schnell doch die Zeit vergeht.

Eine andächtige Stimmung kommt über Burg Ehrenfels, wenn sich die Sonne ihren Weg vorbei an dichten Gewitterwolken bahnt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Bald ist das Ziel Oberwesel erreicht. Vom Rheinufer geht es steil über Serpentinen hinauf, um den besten Blick auf die deutsche Rheinromantik zu erhaschen. Auf dem Plateau steht ein Fachwerkhaus, das scheinbar mit diesem Ort verwachsen ist. Dabei diente das Günderodehaus als Kulisse für die Kultfilme „Heimat 3“ von Edgar Reitz. Heute kann es nicht nur als Museum besichtigt werden, das Filmhaus mit Rheinblick ist zudem ein beliebtes Ausflugslokal. Während die Rheinflotte Touristen übers Wassers chauffiert, sitzt man oben bei einer Heimat Triologie mit einem regionalen vinophilen Tropfen, vorausgesetzt, man kommt während der Öffnungszeiten an.

„Ich grüße dich, o Vater Rhein Im hellen goldnen Sonnenschein!…“, Ludwig Bechstein / © Redaktion FrontRowSociety.net
Das Günderodehaus – hier wird eine Filmkulisse zum Ausflugslokal / © Redaktion FrontRowSociety.net

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