Wer in Südtirol unterwegs ist, kommt weder um eine Wanderung, noch um eine Weinverkostung herum. Beides befindet sich wohl auf jedermanns Liste, steht ein Urlaub im Norden Italiens an. Wir waren in Tramin an der Weinstraße unterwegs und lernten ein facettenreiches Land kennen, das alpinen Charme mit mediterraner Leichtigkeit vereint.
Kellerei Tramin
Anlässlich der Präsentation des Gewürztraminers Epokale 2015 waren wir eingeladen, nicht nur diesen Ausnahmewein bei einer Vertikalverkostung kennenzulernen, sondern auch sein Lager, den Poschhausstollen in Ridnaun. Gut einhundert Kilometer trennen über sechs Jahre Kellerei und Wein, wenn dieser bei elf Grad Celsius vier Kilometer tief im Berg reift.
Auch wenn der Gewürztraminer das Aushängeschild der Kellerei Tramin ist, sollte man nicht verpassen, weitere spannende Weine der Winzergenossenschaft zu probieren. Dazu lädt das futuristische Gebäude am Ortseingang mit offenen Armen ein. Inzwischen entfällt der Löwenanteil der Produktion auf Weißwein. Hier macht der Chardonnay Troy, gewachsen in den Höhenlagen am Fuße des Mendelkamms, von sich Reden. Großartige Rotweine aus autochthonen Rebsorten wie Vernatsch und Lagrein zeugen von der langen Tradition und dem Knowhow der Kellerei Tramin.
Ausflug in die Weinberge
Tramin liegt in einem grünen Meer von Weinbergen. Diese ziehen sich bis in Höhen 650 Metern. Je höher man steigt, desto weiter öffnet sich das Südtiroler Unterland für das Auge des Betrachters. Gut sichtbar werden Bodenstukturen sowie die Erziehungsformen der Reben. Im professionellen Weinbau ist die für Südtirol typische Pergola-Erziehung größtenteils der Guyot-Erziehung gewichen. Nur noch wenige Weingärten mit uralten Rebanlagen findet man als Pergola.
Einen ausgezeichneten Blick auf die Weinbaugemeinde Tramin sowie auf das Bassa Atesina-Gebiet erhascht man von der gegenüberliegenden Seite. Malerisch ziehen sich auf dieser Seite des Etschtals kleine Orte entlang kurvenreicher Straßen und läuten das Ende des Alto Adige und gleichzeitig den Beginn des Trentino ein. Auch hier dominieren gepflegte Rebflächen das Bild. Im Weiler Mazon der Gemeinde Neumarkt steht inmitten der Reben die Kirche des Erzengel Michael. Sie ermöglicht eine kühle Rast bei einer Wanderung durch die Weinberge und überrascht die Wanderer mit außergewöhnlichen Fresken.
Wanderungen auf 2.000 Meter Höhe
Verlässt man Neumarkt, führt der Weg über Serpentinen hinauf zum Jochgrimm, dem Passo di Oclini. Während sich Auto- und Radfahrer hinauf winden, wechseln eindrucksvoll die unterschiedlichen Vegetationszonen. Oben angekommen, fällt die Stille der Abgeschiedenheit auf. Zahlreiche Bergtouren, auf dessen Pfaden man nur wenige ambitionierte Wanderer trifft, nehmen hier ihren Anfang.
So begegnet man beim Fußmarsch auf das 2.313 Meter hohe Weißhorn mehr Rindern als Menschen, obwohl das ausgewiesene Netz von Wanderwegen sehr abwechslungsreich ist. Ob Gipfelsturm am Trudner Horn oder Spaziergang über Almwiesen, für jedes Fitnesslevel findet sich die passende Route. Zudem locken Hütten und Almen mit Erfrischungen.
Nicht nur für Romantiker lohnt sich eine Übernachtung am Passo di Oclini. Denn wenn die Sonne untergeht, beginnen die Gipfel des Latemargebirges zu leuchten. Direkt daneben ragen die Felsen des Rosengarten auf. Hier beginnt am Abend ein Schauspiel in den unterschiedlichsten Facetten von Rot. Denn nun erwacht der Rosengarten des sagenumwobenen Königs Laurin und bietet ein perfektes Szenario zum Staunen und Fotografieren.
Ansitz Romani – Hotel und Restaurant
Eingebettet in einen romantischen Garten liegt der 700 Jahre alte Ansitz Romani. Es ist ein feengleicher Ort, dessen idyllische Lage jegliche Anstrengung der Wanderungen oder Mountainbike-Touren vergessen lässt. Das denkmalgeschützte Gebäude atmet die Geschichte seiner Heimat. Jeder Winkel wurde von den Besitzern Sabine und Armin Pernstich mit Liebe zum Detail sowie dem Gespür für das Besondere gestaltet.
In der Taberna Romani steht Armin Pernstich seit nunmehr 11 Jahren mit seinem Team am Herd. Er vollbringt wahre Wunder, wenn aus heimischen Zutaten schmackhafte Speisen entstehen. Seine Leidenschaft gilt ehrlichen, authentischen Produkten. Obst und Gemüse vom Bauernmarkt, Fleisch aus einem Jagdrevier im Schnalstal und natürlich Wein aus Südtirol machen einen Abend in dem historischen Gemäuer zu einem wahrhaft kulinarischen Erlebnis.
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