Vorarlberg ist per se ein echtes Genussparadies. Gasthöfe, jenes gastronomische Kulturgut, sind anderorts bereits vom Erdboden verschwunden. Doch hier im Bregenzerwald sind sie noch zu finden, wie auch das Sonntagsgasthaus von Irma Renner in Grossdorf. Manchmal öffnet die zartstarke Frau auch samstags die Türen des urigen Gasthauses. Hin wieder treffen sich hier Familien für Festlichkeiten oder Firmen veranstalten Events. Doch was genau treibt die Menschen in den Adler Grossdorf?
Gute Gründe Essen zu gehen
Warum gehen wir eigentlich „Essen“? Es gibt drei gute Gründe dafür, die unser Weinexperte und WSET Level 3 & Certified Sommelier at the Court of Master Sommerliers GB Noris Conrad einmal auf den Punkt gebracht hat:
- wir haben schlichtweg Hunger
- wir suchen nach einem kulinarischen Erlebnis, einen Paukenschlag für den Gaumen
- oder wir suchen soziale Interaktionen mit Freunden und der Familie.
Und warum sucht man das Sonntagsgasthaus von Irma Renner und Jodok Dietrich auf? Hierfür gibt es nur einen Grund: einfach gutes Essen! Denn bei dem Duo vereinen sich alle drei vorgenannten Impulse, die uns einen Tisch in einem Restaurant reservieren lassen.
Der Gasthof Adler Grossdorf
Dass Irma Renner und Jodok Dietrich die Tische in ihrem gastronomischen Refugium gedeckt haben, erkennt man in Grossdorf an der überbordenden Parksituation rund um den Adler. Anwohner aus dem Umland wie Touristen schätzen diese Genussadresse, die immer wieder Neues bietet und doch traditionell geblieben ist. Vor 10 Jahren setzten sie ihre Idee in die Tat um und hauchten dem Adler neues Leben ein. Immer wieder sonntags transportieren sie seither ihre Philosophie von der gemeinsamen Sonntagsmahlzeit an all jene, die im Althergebrachten das Besondere finden.
Während Jodok die kulinarischen Reisen in der Küche umsetzt, ist Irma der Wirbelwind des Gasthofs. Offensichtlich scheint sie jeden hereinkommenden Gast zu kennen, so herzlich fallen Begrüßung und Service aus. Wie in guten alten Zeiten, wird die Garderobe entgegengenommen, der Platz zugewiesen und schon prickelt ein Aperitif im Glas. Was den Gästen da noch zu tun bleibt: einfach zurücklehnen und die gemütliche, holzvertäfelte Stube auf sich wirken lassen!
Aus der Küche dringen verheißungsvolle Düfte in den Gastraum. Da riecht etwas so verführisch, dass die Vorfreude aufs Menü steigt. Dabei weiß eigentlich jedermann, auf welches kulinarische Erlebnis man sich am heutigen Tag einässt. Es gibt nur ein Menü, das ein Thema bespielt. Gekocht wir griechisch, thailändisch, venezianisch, die Welt ist hierfür nicht genug. Und hin und wieder gesellen sich Gastköche hinzu, die ihre ureigene Art zu kochen in den Adler Grossdorf mitbringen. Am ersten Advent ist immer Martin Real vor Ort und das seit fast 10 Jahren. Und er hat stets eine stattliche Anzahl an Appenzeller Enten im Gepäck.
Traditionelles Advents-Menü von Martin Real
Er fügt sich harmonisch ins Bild der heimeligen Stube des Adler Grossdorf, der Christofle Silberwagen. Dieses Relikt der gehobenen Gastronomie ist eine Sonderanfertigung. Einst tat er seine Dienste in Vaduz, im legendären Restaurant Real. Martins Eltern führten es mit Herz und Leidenschaft und der Christofle Wagen kennt all seine Geschichten. Bis heute nutzt Martin Real dieses Erbstück für seine Appenzeller Adventsente. Final schmurgelt sie kurz in dem mit einer Flamme beheizten Wagen. Sogleich wird dieser zum Tisch des Gastes geschoben und der ambitionierte Koch aus Liechtenstein setzt mit geübten Griffen das Messer an.
Es steht „Ganze Ente in zwei Gängen“ auf dem Menü. Was für ein Fest! Am Tisch wird die Entenbrust auf ein Bett aus Rotkraut, Kartoffelpüree und Champagnerkraut gelegt. Dazu ergießen sich zwei himmlische Saucen über die Entenbrust. Orangen- oder Rosmarinsauce, das ist hier die Frage! Doch man muss keine Entscheidung treffen, sondern einfach beide genießen. Die Keule wird in der Küche angerichtet. Appetitlich mit Wintergemüse und einer würzigen Soja-Ingwersauce.
In seiner „Weinlaube Schellenberg“ serviert Martin Real Gerichte auf Fine Dining Niveau. Jedoch ohne Tupfen und Pünktchen, wie er sagt. Er fühlt sich den Traditionen verpflichtet. Er möchte seine Gäste schlicht und einfach mit exzellenter Küche verwöhnen, nicht mehr und nicht weniger. Den Gästen des Adler Grossdorf tischt er vor der Ente ein Rieslingsüppchen mit Entenpastete sowie einen bodenständigen Haussalat auf. Den Abschluss bilden Grand Manier sowie Mocca Soufflés Glacés.
Ente & Wein
Je nach Menü, je nach Thema wird das Wine-Pairing von einem externen Partner des Gasthofs Adler Grossdorf maßgeschneidert. Und was passt zur Appenzeller Ente à la Martin Real? Besagter Adventsente stellt Matthias Vodenac von Weinzeit Bregenz französische Bioweine an die Seite und darüber hinaus einen Digestif einer kleinen französischen Brennerei.
Adler Grossdorf – ein stimmiges Konzept
Genuss und Geselligkeit, Tradition und Kosmopolitik, all dies geht im Gasthof Adler Grossdorf Hand in Hand. Was für ein Glück, dass es Menschen gibt, die Visionen Wirklichkeit werden lassen und damit Stunden voller Unbeschwertheit möglich machen.
In Vorarlberg, auch im Bregenzerwald, reihen sich zahlreiche Haubenlokale aneinander. Diese Bewertungen weisen bereits auf das Erwartbare. Doch abseits der einschlägigen Portale ist es nicht unbedingt einfach, ein sehr gutes Restaurant von einem mittelmäßigen zu unterscheiden. Daher haben wir uns aufgemacht, allerbeste Küche und erfrischende Konzepte im Bregenzerwald zu finden.
Übernachtungstipp: Halwina Hideaway
Für alle, die Unabhängigkeit lieben und ihre Privatsphäre schätzen, ist das Halwina Hideaway in Sibratsgfäll der richtige Ort für einen entschleunigenden Urlaub abseits des lauten Massentourismus.
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