Bei schönstem Sonnenschein fand auf dem Contidrom – nahe Hannover – der 45. ContiTuningTag statt. Es war der zweite seiner Art, der unter dem Zeichen „Green Performance Day“ stand. Eingeladen hatte die Tuningabteilung des Reifenherstellers Continental unter der Führung von Michael Schneider.
Der Einladung folgten führenden E-Fahrzeug-Tuner wie etwa Brabus, Delta Geländewagen, Giacuzzo, Hess Automobile, Musketier, HPG-Turbo oder Heico. Im Fokus dieses Conti-Green Performance Day’s standen die Modelle Kia EV6 GT, Volkswagen ID Buzz, Opel Mocca, Audi RS Etron GT, Brabus EQS580 sowie der Polestar2.
FrontRowSociety Kia EV6 GT im Drift
Auch unsere Redaktion folgte der Presseeinladung von Continental. Und selbstverständlich reisten wir zum „Green Performance Day“ mit einem Elektrofahrzeug – einem Kia EV6 GT – an. Denn Kia’s GT Version ist aktuell in aller Munde, da der Crossover mit einer Leistung von 585 PS und einem Drehmoment von 740 Nm den Spurt von 0 auf 100 Stundenkilometern in nur 3,5 Sekunden meistert. Der Vorwärtsdrang endet beim Kia EV GT erst bei 260 Stundenkilometern.
Allerdings hat uns diesmal nicht der Spurt interessiert bzw. die reine Endgeschwindigkeit, sondern das Drift-Verhalten. Herausgeber Andreas Conrad, der früher Renn- und Testfahrer ausbildete, nutzte die Chance auf dem Contidrom und gab dem Kia EV6 GT auf nassem Asphalt die Sporen.
Test- und Prüfgelände im Flüsterton
Wenn der Reifenhersteller Continental zum TuningTag einlädt, geht es in der Regel nicht geräuschlos zu. Denn die hochmotorisierten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, die teils bis zu 1.000 PS auf die Straße bringen, tragen geräuschvoll ihre Kraft nach außen.
Beim 45. ContiTuningTag hingegen ging es sehr gedämpft zu, auch wenn getunte Elektrofahrzeuge heute ebenfalls mit fast 1.000 PS unterwegs sind. Diese Pferdestärken machen sich jedoch nach außen sehr dezent bemerkbar, so dass die Ohrenstopfen am „Green Performance Day“ nicht ausgepackt werden mussten. Eine kleine Ausnahme bildete der Mercedes C63 AMG, der für die Drift-Challenge seinen Einsatz gefunden hatte. Dazu aber mehr im letzten Absatz.
Spezielle Reifen für E-Fahrzeuge
Der 45. ContiTuningTag stand aber nicht nur unter dem Gesichtspunkt, die E-Modelle auf der Handlingstecke zu erleben, sondern auch um das Vermitteln von Wissen. Daher war die Veranstaltung insbesondere für die geladen Fachhändler sehr interessant. Denn es steht eine drängende Frage im Raum: „Sollten für E-Autos spezielle Reifen empfohlen werden bzw. zuvor von der Reifenindustrie entwickelt werden?“
Der Reifenhersteller Conti hatte sich schon vor weit über 10 Jahren mit diesem Gedankengang beschäftigt, zahlreiche Entwicklungen gestartet und Fahrversuche durchgeführt. Continental Reifen kam zu folgendem Ergebnis: „Nein, einen speziellen Reifen für Elektrofahrzeuge muss es nicht geben.“ Vielmehr stellt sich bei Fahrzeugen, die über Elektromotoren angetrieben werden, genau die gleiche Frage, wie bei den herkömmlichen mit Verbrennungsmotor betriebenen Fahrzeugen: „Wie und wo wird das Fahrzeug eingesetzt und um welches Fahrzeugmodell handelt es sich?“
Sehr aufschlussreich konnte diese Erkenntnis an den unterschiedlichen Fahrzeugmodellen erklärt werden, die bereits vor dem 45. ContiTuningTag von den Tunern bereift waren. So wurde der Tesla Model Y – ein Fahrzeug, welches für den einfachen Offroad Einsatz gedacht ist – mit Conti Cross Contact ATR in der Größe 265/45 R 20 ausgestattet. Der Audi RS Etron GT hingegen fuhr auf Conti High Performance Reifen in der Dimension 265/35 ZR21 XL FR SC7 bzw. auf der Hinterachse 305/30ZR 21 XL FR SC7.
Eine kleine Bildergalerie der getunten E-Fahrzeuge auf dem Contindrom 2023
Drift-Challenge mit dem Mercedes C63 AMG
Natürlich sollte der 45. ContiTuningTag auch ein wenig Fahrspaß mit herkömmlichen Motoren bereiten. Das gefiel vor allem denjenigen, die sich noch nicht so recht an schnelle Fahrzeuge gewöhnen können, welche ohne hörbaren Sound das Sichtfeld des Außenstehenden in Windeseile verlassen.
Hierfür stand ein Mercedes C63 AMG bereit, mit welchem die Teilnehmer auf einer bewässerten Kreisbahn ihr Können testen und auch zeigen konnten. Und ein wenig anstrengen sollten sich die geladenen Gäste schon, denn unter Zuhilfenahme im Fahrzeug installierter Messtechnik wurden während der Fahrt der Driftwinkel sowie die Geschwindigkeit aufgezeichnet. Aus diesen Daten errechnen sich dann die sogenannten ‚Conti-Driftpunkte‘.
Der Fahrer, der die höchste Zahl an Driftpunkten erzielte, ging als Sieger hervor. Aber gewinnen ist nicht alles! Für die meisten Teilnehmer ist eine einzigartige Erfahrung, auf einem abgesperrten Testgelände derartige Manöver absolvieren zu können.
Die drei Erstplatzierten sollten aber nicht leer ausgehen. Eigens dafür hatte die Redaktion „Auto Bild Sportscars“ jeweils einen Preis zur Verfügung gestellt. Die zwei vor Ort aktiven Journalisten Guido Naumann von „Auto Bild Sportscars“ und Andreas Conrad von „FrontRowSociety – The Magazine“, konnten außerhalb der Wertung teilnehmen.
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