Dort übernachten, wo einst die wichtigsten Entscheidungen für die Stadt getroffen wurden im historisch authentischen Ambiente. Andries van der Veen macht diesen Traum seit Juni 2023 für die Gäste des neu eröffneten Hotels „Staatsman“ möglich. Andries van der Veen war in seinem ersten Beruf Banker. Vor fast 25 Jahren eröffnete er gemeinsam mit seiner Frau eine erste Touristenunterkunft in der Innenstadt. Heute gehört er zu den Initiatoren, die dem alten Provinzhaus im Zentrum von Zwolle wieder Leben einhauchen.
Das 1895-1898 erbaute Gebäude war lange Zeit Sitz der Provinzregierung und ist entsprechend opulent ausgestattet. Fenster mit den Wappen aller Städte der Provinz, bunt gekachelte Wände und hohe Räume mit prachtvollen Holzdecken gehören zum historischen Erbe und wurde für die Eröffnung wieder auf Hochglanz gebracht. Das Boutiquehotel „Staatsman“ verfügt über nur sieben Zimmer – jedes mit ganz eigenem Charakter und nach ihrer früheren Funktion im Provinzhaus benannt.
Die Wachtkamer zum Beispiel war einst das prächtige Wartezimmer für die Besucher des Kommissars. Heute zeigt sie, wie man einen Raum mit Geschichte mit modernster Technik und dem Komfort eines Luxushotels verbindet. Von der freistehenden Badewanne aus kann man am besten die detailreichen Verzierungen der Holzdecke bestaunen und die historische Atmosphäre aus sich wirken lassen. Im bequemen Bett kann man aus einer Auswahl verschiedener Kopfkissen das für sich passende aussuchen. Der in der Konsole am Fußende des Betts versenkbare Flachbildfernseher sorgt für Programm, wenn man sich an historischen und modernen Möbeln sattgesehen hat.
Eine Stadtführung durch Zwolle mit Künstler
„Ich bin Bert“, stellt sich unser Stadtführer, mit dem wir einen exklusiven Rundgang durch Zwolle machen vor. Erst nach und nach verrät der umtriebige 77-jährige Bert Dijkink, dass er nicht nur zum kleinen Kreis der engagierten Stadtführer gehört, sondern seine Heimatstadt Zwolle auch mit den Augen eines Künstlers betrachtet. Statt wie früher Anleitungen großer Schiffsmotoren zu illustrieren, bringt der Freizeit-Kunstmaler heute Motive aus Zwolle auf die Leinwand. Die klassische Malerei ist inspiriert vom impressionistischen Maler Simon Pasini und heute auch im Stadtzentrum zu sehen.
Einer der Höhepunkte der Stadtführung ist die Besichtigung des Sassentors, des letzten erhalten gebliebenen Tors in Zwolle. Einst umgab eine vier Kilometer lange und bis zu 12 Meter hohe Mauer die Stadt. Sehenswert ist auch das Museum de Fundatie. Gegen den Protest traditionsbewusster Einwohner wurde auf ein früheres Gerichtsgebäude eine moderne Kuppel mit gläsernem Ausschnitt und einer Verkleidung aus 60.000 mit den Namen von privaten Spendern versehenen Keramikfliesen gesetzt. Heute ist „The Cloud“, so der Name der elliptischen Struktur, bei Kunst- und Architekturbegeisterten beliebt. Im Museum werden Werke aus den letzten vier Jahrhunderten der Kunstgeschichte gezeigt – unter anderem von van Gogh, Chagall und Picasso.
Auch der wahrscheinlich schönste Buchladen des Landes steht in Zwolle. Die frühere Broeren-Kirche wurde zu einem eindrucksvollen Tempel der Bücher umgebaut und ist nicht nur für ihre Bücherauswahl, sondern auch für die Deckenmalereien und die ausdrucksstarke Architektur bekannt. Einst stand in Zwolle mit dem 115 Meter hohen Turm der St. Michaels Kirche der höchste Kirchturm der Niederlande. Doch 1669 stürzte der mit 80 Glocken versehene Turm der Hallenkirche nach einem Blitzschlag in sich zusammen. Aktuell kann man der Statue des Heiligen Michael auf dem Dach der Kirche besonders nah kommen, denn im letzten Jahr wurde für Besucher eine temporäre Aussichtsplattform gebaut.
Auch das Rathaus, in dessen Prunksaal bis heute die früheren Richtschwerter ausgestellt sind, erlaubt einen Blick in die Geschichte der Stadt. Doch nicht nur die Geschichte wird groß geschrieben in Zwolle – auch das urbane Leben hat sich prächtig entwickelt. In den letzten 15 Jahren sind an vielen Stellen kleine Restaurants und Cafés entstanden, sodass Zwolle als Hotspot der Gastronomie in der Region gilt.
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