Hamburger Hafen, an Bord der MS EUROPA: Mit insgesamt 11 Michelinsternen erstrahlte am 12. August 2022 die Kunst von zehn Spitzenköchen und Köchinnen sowie einer Reihe von Produzenten und Produzentinnen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Italien – ein Rückblick!
Es ist jedes Mal ein Fest, wenn sich die sternengekrönten Chefs und die besten Produzenten von Champagner, Weinen, Bränden Ihre Kochkunst und Produkte an Bord der MS EUROPA vorstellen dürfen – schließlich ist die MS EUROPA das „Beste Kreuzfahrtschiff der Welt“, zusammen mit der EUROPA 2 vom Berlitz Cruise Guide mit der Höchstnote 5-Sterne-Plus* bedacht.
In diesem extrem heißen Sommertag im August 2022 zelebrierte man dieses kulinarische Megaevent zum 16ten Male. Darüber hinaus strahlte zu fortgeschrittener Stunde auch noch der Supermond am wolkenlosen Himmel und tatsächlich blitzen vereinzelt Sternschnuppen der Perseiden am Nachthimmel auf – Glückszeit!
Hapag Lloyd Cruises CEO Julian Pfitzner eröffnete und Spitzenköchin Cornelia Poletto führte durch den sehr besonderen Abend, stellte in einer Ansprache das außergewöhnliche Können ihrer Kolleginnen und Kollegen heraus.
An Bord flanieren die Gäste von Stand zu Stand, schauen den Chefs und Chefinnen bei der Zubereitung der Speisen über die Schulter oder auf die Finger. Die Reihenfolge des Genusses am Abend stellt sich ein jeder und eine jede der Gäste selbst zusammen, ebenso wird die passende Weinbegleitung gesucht (und garantiert gefunden!) mit hervorragenden Beratung durch die persönlich anwesenden Winzer und Winzerinnen. Geduldig wurde gewartet, interessiert gefragt und seitens der Chefs und Produzenten trotz Hitze und einigermaßen Stress kompetent geantwortet. Es wurde überall probiert und verkostet werden, dass es eine Lust war.
Derzeitig ist der erst 35-jährige Tillman Fischer Chef an Bord der MS EUROPA und eröffnete mit einer „Oxtail-Praline, Australischen Trüffel. Sellerie, Schalotte und Kartoffel“. Vier Gault-Millaut Hauben trägt Richard Rauch der „Geschwister Rauch“ aus Österreich, mit 35 Jahren bereits vielfach prämiert. Sein „Geschmortes Lamm-Ossobuco mit Frischkäse Polenta, Melanzani und Zitrone“ war ebenfalls ein kulinarisches Top-Erlebnis!
Wo Kevin Fehling kocht, sind auch die Sterne nicht weit – bereits drei an der Zahl hat der junge Chef mit seinem Hamburger Restaurant THE TABLE erkocht – und erfreut nun als Chef im „THE GLOBE by Kevin Fehling“ auf der EUROPA unterwegs die Kreuzfahrt-Reisenden. Sein Gericht „Glasierter Aal mit Dashi (Kenner wissen, das ist ein Sud u.a. aus japanischen Algen), Reisschaum, Wasabi und Forellenkaviar“ war erwartungsgemäß „zum Niederknien“, nicht nur für erfahrene Gourmets.
In Hamburg isst man Fisch, so erhielt man auch bei Manuel Ulrich aus dem Restaurant „Ösch Noire“ im Schwarzwald „Saibling mit Pfifferlingen, Erbse, Speck und Radieschen“. Bei Mitja Birlo vom Restaurant 7132 SILVER wurde „Ceviche vom Kingfish mit Sanddorn, Süßkartoffeln und Limettenblattöl“ zubereitet. Der erst 36-jährige war das erste Mal mit dabei unter den insgesamt zehn Kulinarik-Koryphäen.
„Er ist ein Kraftbündel. Ein Kreativitätsbündel und ausgesprochener Teamplayer, sagt Urs Heller, der Chefredakteur Gault Millau/Schweiz.
Großartige Stimmung, Genuss pur
Bemerkenswert ist die Solidarität der zehn Chefs untereinander, von Konkurrenz keine Spur, man hilft sich, wo es geht. Bewundert sich gegenseitig und lernt voneinander. Alle sind ihren regionalen Ingredienzien zugewandt, Nachhaltigkeit wird großgeschrieben.
Zwischendurch ’mal den einen oder anderen Brand? Die „Piekfeinen Brände“ von Brigitta Schulze entstehen alle in reiner Handarbeit, vom Waschen des sehr frischen Obstes bis zur Etikettierung – und sie kitzeln die Geschmacksknospen auf das Feinste.
Für Champagner ist sowieso immer der richtige Zeitpunkt, so war es der feine, fruchtige „Champagner Pol Roger brut“ von Bastien Vierry, der auf den Punkt gekühlt in den Gläsern perlte und den „Getreide- oder Störmond“ vom August 2022 noch beeindruckender erscheinen ließ!
Und wo Champagner ist, ist auch Kaviar… mit an Bord wieder das renommierte „Altonaer Kaviar Import Haus“ mit Markus Rüsch. Er kombinierte die Kartoffelsorte Sorte „Andengold“ mit „Pearlossol“, also mit Kartoffelpürree, Zwiebelconfit, Kartoffelschaum, Schnittlauch und Kartoffelknusper – eindeutig ein Gericht mit Suchtfaktor.
Auch zwei weibliche Vertreterinnen der hohen Kochkunst strahlten: für die Südtirolerin Anna Matscher, seit 2021 vom Gault-Millau zur Köchin des Jahres gekürt, muss im Essen „Erlebnis“ stecken. Sie bot einen mediterranen Risotto mit bunten Tomaten. Julia Komp mit dem Sahila Gourmet Restaurant in Köln, die mit 27 Lenzen wohl jüngste Ihrer Elite-Zunft ist, servierte eine „Oktopusterrine mit Hummus, Fenchel und Harissa“, dem gleich die Aromen mehrerer Länder herauszuschmecken waren.
„Weiße Schokoladencreme mit Erdbeeren, Tahiti Vanille, Kalamata-Oliven und Minze“ entstand – wie alle Gerichte – vor den Augen der Gästeschaft:
Marco D’ Andrea ist Chef Pâtissier im Hamburger Hotel The Fontenay, vom Gastromagazin Rolling Pin zum „Pâtissier des Jahres 2019“ ernannt und 2020 zusätzlich durch den Gault Millau – auch ist er Autor des Buches „Modern Tea Time“.
„Käse schließt den Magen“ ist möglichwerweise eine überholte Floskel. Grosser Andrang gleich zu Beginn bei „Anthony Eleveurs des Fromages“. Der Anblick der Käseauswahl von Maître Anthony aus Vieux-Ferette im Elsass lässt verstummen und verzückt genießen… seine Käse sind deshalb jeder für sich so delikat, so fein und so geschmackssensationell, weil er sie ausschließlich im perfekten Reifestadium anbietet.
Ungekrönter „König“ ist Ralf Bos, nicht nur, dass er Koch, Restaurantfachmann und absolute Spezialhändler für die feinsten Delikatessen wie Kaviar, Austern, Käse, Weine, Spirituosen ist, er lebt seine Rolle auch äußerlich hochgewachsen, grandios und imposant im Styling aus, ein Hingucker mit Showfaktor! So war auch die Schlange an seinem Platz mit den großen Schüsseln voll mit Australischer Trüffel eine der längsten! Trüffelkönig Ralf Bos himself rieb jedem der Gästeschaft die kostbare Knolle eigenhändig über die Spaghetti aus dem Parmesanlaib.
Selbstredend konnte und kann bei EUROPAs BESTE auch mit einem Dessert begonnen werden, da weckten etwa die „Natürlich mit Liebe“ gemachten Eiskreationen von Eisprinzessin Katrin Kerkhoff Begehrlichkeiten – die ehemalige Architektin verzichtet für Ihr Spitzenprodukt gänzlich auf Farbstoff, Emulgatoren, künstliche Aromen und Farbstoffe. Bei der Schokoladenauswahl von OMNOM CHOCOLATE, die Thorlakur Thor und Kjartan Gislason aus Island bereitstellten, fiel in Sachen Kalorien alle Zurückhaltung und der neue Schokoladentrend zerging auf der Zunge.
Nun ja, auch das gelungenste Genussevent geht einmal vorbei. Leider!
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