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Der Bundesstaat Pennsylvania ist nicht nur für seine Laubwälder und Hügellandschaften bekannt, sondern auch für das berüchtigte und wohl teuerste Gefängnis der Welt. Inmitten von Philadelphia – an der 22nd Street und Fairmount Avenue, nur fünf Blocks vom Philadelphia Museum of Art entfernt – steht das Eastern State Penitentiary. Seit 1994 ist es ein Museum, doch bis genau vor 50 Jahren zählte es zu den härtesten Strafanstalten auf unserem Globus. Von außen vermitteln die schweren Mauern Robustheit, zeitgleich sollen sie abschreckend wirken.

Reste einer Parkbank: Auf dieser machten vor 50 Jahren noch die Aufseher eine kleine Ruhepause, bevor sie den Rundgang fortsetzten
Reste einer Parkbank: Auf dieser machten noch vor 50 Jahren die Aufseher eine kleine Ruhepause, bevor sie ihren Rundgang durch die Strafanstalt fortsetzten / © Redaktion FrontRowSociety.net
Auch im Inneren der berüchtigten Strafanstalt wirkt es eher gespenstig
Im Inneren der berüchtigten Strafanstalt wirkt es gespenstig. Hierin möchte man keinen Tag seines Lebens verbringen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Seit 1829 – nach sieben Jahren Bauzeit – wurden im Eastern State Penitentiary die grausamsten, aber auch bekanntesten Schwerverbrecher inhaftiert. Heute sind von dem angsteinflößenden Gefängnis nur noch Trümmer übrig. Beim Eintreten in die langen Gefängnisgänge und zerfallenen Zellenblöcke läuft dem Besucher ein Schauder über den Rücken. Alles wirkt gespenstisch und stellt sich als surreale Kulisse für Horrorfilme dar.

7 Jahre wurde an dem Gefängnis gebaut; seit über 50 Jahren wurde nicht mehr renoviert
Sieben Jahre baute man an dem Gefängnis; seit über 50 Jahren steht es leer und verfällt zusehends / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die Strafanstalt war für ihre ausgeklügelte, funktionale Architektur und strenge Disziplin bekannt. Es war das erste „echte“ Zuchthaus der Welt. Die dicken Gefängnismauern und der harte Alltag sollten die Gefangenen zur Reue ihrer Taten bewegen. In den gewölbten, dunklen Zellen links und rechts des lichtdurchflutenden Ganges saßen einst viele der gefürchtetsten Gesetzesbrecher Amerikas ein, darunter der Bankräuber „Slick Willie“ Sutton und der Gansterboss Al Capone.

Die Strafanstalt war für seine großartige Architektur bekannt ...
Die Strafanstalt war für ihre erschreckend funktionale Architektur bekannt … / © Redaktion FrontRowSociety.net
... aber auch für seine Strenge. In kleinen Bunkern waren ein oder zwei Häftlinge untergebrach
… aber auch für ihre Strenge. In kleinen Bunkern waren ein oder zwei Häftlinge untergebracht / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die Kerkerzelle von Al Capone solle angeblich sehr gut ausgestattet gewesen sein. Für die Besucher wurde seine Klause nachträglich rekonstruiert. Man kann heute nicht mehr mit Gewissheit sagen, wo genau sich die Zelle des berühmten Gangsters befunden hat. Allerdings ist die Ausstattung seiner Gefangenenzelle eine absolute Ausnahme. Alle anderen Insassen vegetierten mehr oder weniger in ihren dunklen, feuchten Verließen dahin.

Der legendäre Gangsterboss Al Capone saß hier auch hinter Gittern...
Der legendäre Gangsterboss Al Capone saß ebenfalls hier hinter Gittern / © Redaktion FrontRowSociety.net
... angeblich sollte sein Zelle sehr gut ausgestattet sein
Angeblich soll er in einer fast luxuriösen Zelle seine Tage verbracht haben / © Redaktion FrontRowSociety.net  

Wer ins Eastern State Penitentiary gebracht wurde, verlor seine Rechte, auch seine Menschenrechte. Man isolierte die Gefangenen von der Außenwelt und sorgte darüber hinaus dafür, dass die Insassen wenig Kontakt zueinander hatten. Bereits kleine Vergehen wurden mit Einzelhaft bestraft. Zudem gehörten menschenunwürdige Foltermethoden zum Alltag der Haftanstalt. Die Räume, in denen diese Foltermethoden angewandt wurden, sind noch heute zu besichtigen. Allein die Vorstellung ist nichts für schwache Nerven. 

Beobachtungsstation hinter Spiegelglas ... Folterungen waren ebenso an der Tagesordnung ...
Beobachtungsstation hinter Spiegelglas, Folterungen waren im Eastern State Penitentiary an der Tagesordnung / © Redaktion FrontRowSociety.net
Es gab aber auch eine Kapelle ...
Im Gefängnis gab es eine kleine Kapelle, … / © Redaktion FrontRowSociety.net
... in dem weltbekannten Gefängnis
… um des Beistands einer höheren Macht an diesem trostlosen Ort gewiss zu sein / © Redaktion FrontRowSociety.net
Wer die genau besuchen durfte, ist nicht dokumentiert
Wer genau diese Kapelle besuchen durfte, ist leider nicht dokumentiert / © Redaktion FrontRowSociety.net

Auf der Tour durch die alten Gemäuer – geführt oder auf eigene Faust – begegnet man Staub, Schimmel und nur wenig Tageslicht. Beim Blick in die kleinen engen Zellen, in welchen bis zu zwei Insassen über Jahre oder Jahrzehnte dahinvegetierten, glaubt man noch die Geister der verstorbenen Häftlinge zu spüren.

Eine Tour durch das berüchtigte Gefängnis ..
Eine Tour durch das berüchtigte Gefängnis … / © Redaktion FrontRowSociety.net
... ist lohnenswert ...
… ist lohnenswert … / © Redaktion FrontRowSociety.net
... mit einem Guide oder auf eigene Faust
… mit einem Guide oder auf eigene Faust / © Redaktion FrontRowSociety.net

Noch ein Tipp: Wer in Philadelphia auf Museumstour ist, sollte sich auch das Philadelphias interaktivstes Museum „Faith and Liberty Discovery Center“ anschauen.

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