Vor 45 Jahren gründeten Gerard und JoAnn Bentryn ihr Weingut auf nur einem einzigen Hektar Land in der Innenstadt von Winslow. Inspiriert von ihren Reisen, pflanzte Familie Bentryns Vitis vinifera an, eine Weinrebe, die typischerweise im Loire-Tal in Frankreich und an der Mosel kultiviert wird. Im Jahr 1982, als das Weingut seinen ersten Jahrgang präsentierte, gab es nur 83 zugelassene Weingüter im Staat Washington. Familie Bentryn wurde somit die Nummer 84. Direkt im selben Jahr erwarben sie weitere 8 Hektar auf Bainbridge Island, jener kleinen Insel vor den Toren Seattles. Diese Parzelle galt bis dahin als eines der ältesten und kontinuierlich bewirtschafteten Grundstücke in Kitsap County, einem kleinen Bezirk im Bundesstaat Washington.
Neue Eigentümer für Bainbridge Island Vineyards
Betsey Wittick, eine aus New Jersey stammende Wissenschaftlerin, zog 1989 nach Bainbridge Island, um gemeinsam mit ihren Freunden, den Bentryns, Landwirtschaft zu betreiben. Nachdem ihre Freunde in den wohlverdienten Ruhestand gingen, wandelte Betsey 2013 das Weingut Bainbridge Island Vineyards unter neuer Führung in eine Genossenschaft um.
Schon im Jahr 2014 erhielt der Weinberg an der Day Road die Bio-Zertifizierung und 2018 wurde das Weingut das erste B-Corp-zertifizierte Weingut im Bundesstaat Washington. Die neun Hektar von Bainbridge Island Vineyards sind Teil einer 15 Hektar großen Farm, die als Genossenschaft zusammenarbeitet und unter Naturschutz steht. Betsey Wittick ist die Haupteigentümerin von Bainbridge Island Winery and Vineyards und ein wahres Multitalent.
Betsy Wittick – Winzerin, Landwirtin und Lehrerin
Betsey Wittick ist scheinbar eine echte Alleskönnerin, ob als Winzerin, Landwirtin oder Lehrerin. Beispielsweise bietet Betsey angehenden Landwirten jedes Jahr ein Sommerpraktikum an. Sie selbst hat einen Masterabschluss in Gartenbau an der Cornell University und ist Verfechterin einer ganzheitlichen Philosophie. Betsey leitet gemeinsam mit der Miteigentümerin Stephanie von Tacky ein rein weibliches Team. Zu diesem gehören unter anderem die Assistentinnen Keyla Beebe und Amy Mellor, die offensichtlich jede Rebe im Weinberg persönlich kennen.
Unter Witticks Anleitung lernten die Winzerinnen, die Reben von Hand zu beschneiden und den Boden mit Hilfe von Zugpferden zu bearbeiten, um die Wachstums- und Reifeprozesse so natürlich wie möglich zu halten.
Die Rebsorten von Bainbridge Vineyards
Bainbridge Island liegt 75 Meter über dem Meeresspiegel im gemäßigt-maritimen Klima des Puget Sound AVA. Durchschnittlich fällt in dieser Region eine Niederschlagsmenge von zirka 400 mm bis 1200 mm im Jahr. Der Boden ist zudem reich an Gletschergestein. Aufgrund all dieser Parameter ist der Standort perfekt für den Anbau von Vitis vinifera.
Vor 45 Jahren war Müller-Thurgau die erste Rebsorte der Wahl. 12 Jahre später kamen Madeleine Angevine und Pinot Gri hinzu. Aktuell werden auf Bainbridge Vineyards 10 verschiedene Rebsorten angebaut. Das Team um Betsey Wittick experimentiert weiterhin mit verschiedenen Kreuzungen, um das Angebot der Region stets zu erweitern.
Der Geschmack von Bainbridge
Wer vor Ort auf dem Weingut dessen Weine verkostet, hat das Gefühl, den Geschmack von Bainbridge Island zu erschmecken. Ob ein Wein der Sorte Madeleine Angevine, welcher leicht und fruchtbetont mit Zitrusaromen aufwartet oder Farmstead Red, der eine Mischung aus Pinot Noir, Regent und Zweigelt ist und geschmacklich in Richtung Sauerkirschen sowie wilden Heidelbeeren tendiert.
From farm to table oder besser gesagt, from farm to mouth wird bei Bainbridge Island Vineyards vorgelebt. Jährlich werden zirka 15.000 Flaschen produziert. Jeder Prozess der Weinbereitung findet vor Ort statt: Anbau, Ernte, Gärung, Reife, Abfüllung bis zum Direktverkauf. Und alles erfolgt unter biologisch-nachhaltigen Gescihtspunkte, dem Respekt vor der Natur geschuldet.
Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.