In Kanada, im Bundesstaat Alberta, ist die Heimat der Métis. Insgesamt acht Métis-Siedlungen befinden sich hauptsächlich in den zentral-östlichen sowie in den nördlichen Gebieten der Provinz. Métis Crossing entstand Endes 19. Jahrhunderts auf einem ursprünglichen Flussgrundstück am North Saskatchewan River und beherbergt seit 2017 das erste kulturelle Métis-Informationszentrum Albertas.
Wer sind die Métis?
Die Métis sind eine ethnische Gruppe, die aus den Nachfahren europäischer Pelzhändler und ihrer indianischer Frauen hervorging. Mit dem Eintreffen der Europäer begann ab dem 17. Jahrhundert diese Entwicklung. Zuerst etablierten sich jene „Mischlingsfamilien“ an der Ostküste des heutigen Kanadas, später zogen sie weiter gen Westen. Die Métis stellten eine Schnittstelle zwischen den europäischen Einwandern und den Ureinwohnern Nordamerikas dar, denn sie entwickelten eine eigene Sprache und ihre eigene, identitätsstiftende Kultur.
Wie auch die Menschen der „First Nations“ litten die Métis bis Ende des 20. Jahrhunderts unter den Repressionen der kanadischen Regierung. Seit 1982 sind sie jedoch als indigenes Volk in Kanada anerkannt und bestimmen selbst, wer zu ihrer Volksgruppe gehört.
Métis Crossing unweit der Metropole Edmonton
Die in 2022 eröffnete Lodge dominiert den Anblick von Métis Crossing. Doch dazu kommen wir später. Hauptsächlich dreht sich hier in der einstigen Prärie am Cultural Gathering Centre alles um die Kultur und die Werte der Métis. Auf unterschiedlichen Themenführungen werden die Grundwerte des indigenen Volkes interaktiv nahegebracht. Beispielsweise kann das Aufstellen einer Biberfalle erlernt werden oder wie eine Métis-Schärpe gewebt wird. Schauplatz dieser Touren ist das historische Dorf. Die Häuser gehörten einst den Familien Sinclair und Cromerty, die sich zirka um 1800 auf diesem Grundstück niederließen. Darüber hinaus werden Paddeltouren in die Vergangenheit angeboten oder eine einmalige Wildlife Tour.
Visions, Hopes and Dreams im Métis Crossing Wildlife Park
Auf dem 80 Hektar umfassenden Gelände tummeln sich seit dem 25. September 2021 eine stattliche Anzahl an seltenen weißen Bisons, Waldbisons, Steppenbisons, Elchen und Percheron-Pferden. Mit dem Jeep geht es für rund zwei Stunden auf Safari durch den Wildpark, um die traditionellen Tierarten der Métis hautnah zu erleben. Dabei kommt man den mächtigen Bisons so nahe, dass man fast versucht ist, die Hand auszustrecken, um durch ihr Fell zu wuscheln. Argwöhnisch beäugen die tiefbraune Augen der Vierbeiner die Besucher, welche scheinbar die Idylle der grasenden Riesen stören.
Die Büffeljagd gehörte früher zu den großen gesellschaftlichen Ereignissen der Métis. Die Familien kamen immer im Frühjahr und im Herbst zusammen, um gemeinsam auf Jagd zu gehen. Dabei hat sich die Bezeichnung Büffel für das Bison fälschlicherweise in unserem Sprachgebrauch etabliert, da ein Bison in Mitchif, der Sprache der Métis, „bufloo“ genannt wird. Nicht zuletzt leisteten diesen Treffen der Entwicklung der Métis-Nation Vorschub.
Neben den legendären Bisons, die bis 1865 hier noch in freier Wildbahn lebten, hat eine Herde von Elchen im Wildpark ihr Zuhause. Besonders markant sind die Albino Elche, die man sicherlich nicht alle Tage antrifft. Des Weiteren lebt eine Herde von Percheron-Pferde auf dem Gelände des Wildparks. Diese schwarze, robuste Rasse diente den Métis als Arbeitstier. Heute dürfen sie in der Weite des Wildparks friedlich grasen und sich um ihren Nachwuchs kümmern.
Die Lodge in Métis Crossing
Die großzügige, aus Naturholz erbaute Lodge öffnete im Jahr 2022 ihre Pforte. Dreh- und Angelpunkt ist das sich über zwei Etagen ersteckende Atrium. Der große Kamin im lichtdurchfluteten Eingangsbereich stimmt direkt auf ein Countryside-Erlebnis ein. Insgesamt 40 Doppel- und Familienzimmer sowie Suiten beherbergt das Boutique-Hotel, welches von der Métis-Architektin Tiffany Shaw-Collinge entworfen wurde.
Auch bei der Gestaltung der Räumlichkeiten blieb man der Métis-Kultur treu. Métis-Künstler zeichnen hierin erneut das Bild ihrer indigenen Kultur. Unter anderem wird das an den handgenähten Steppdecken deutlich, die von den Frauen der New Dawn Métis Women’s Society hergestellt wurden…. und der Blick auf den North Saskatchewan River ist allgegenwärtig.
Für das gastronomische Outlet zeichnet sich Chefkoch Brad Lazarenko verantwortlich. Ihm ist es wichtig, mit seiner „Farm-to-table“ Philosophie ein authentisches kulinarisches Métis-Erlebnis für die Gäste zu schaffen. Seine Speisekarte beinhaltet traditionelle Gerichte wie Bannock oder Büffeleintopf, welche die Aromen des Métis-Landes auf dem Teller vereinen.
Auf Métis Crossing ankommen bedeutet, mit einmaligen Erlebnissen etwas mehr über die indigene Kultur zu lernen und wahrhaftige Outdoor-Abenteuer zu erleben.
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