Es ist soweit: Die ART Düsseldorf öffnet zum sechsten Mal ihre Tore. Zeitgenössische Kunst für Daheim stellt sich Düsseldorfs Kunstsammlern vor, präsentiert von 105 Galerien in den lichtdurchfluteten Räumen des Areals Böhler.
Wie schon immer in der Kunst geht es auch bei dieser Messe um das Spiel mit dem Licht. Und jene gegebene Performance scheint ein großer Pluspunkt der jungen Kunstmesse zu sein: Das Tageslicht. Die Galeristen sind darüber voll des Lobes. Kunstlicht mache müde und verschleiere die Wahrnehmung. Zudem werden die weitläufigen, luftigen Hallen hervorgehoben. Kunstobjekte quetschen sich nicht auf engem Raum, sondern wahren gebührend Abstand zueinander. Sie wiegen sich im gegenseitigen Respekt, so dass jedes Werk für sich aus der Ferne betrachtet werden kann. Blickwinkel und Perspektiven zu wechseln, macht gerade beim Betrachten von Kunst Sinn.
ART Düsseldorf – Kunst und Markt
Auf der ART Düsseldorf gilt es, wahre Schönheiten sowie sonderbare Skurrilitäten für sich zu entdecken, denn schließlich sollen doch recht viele Werke ihren Besitzer wechseln. Dabei lagen der Düsseldorfer Kunstmesse einige Steine im Weg. Nachdem die Frage, ob sich denn eine zweite Kunstmesse im Rheinland etablieren könne, nach der Auftaktmesse 2017 recht zügig vom Tisch war, folgte die COVID-19-Pandemie. Mit staatlicher Unterstützung konnte der Feuerprobe jedoch standgehalten werden.
„Wir hatten zwei schwierige Jahre nach der Pandemie“, so Messegründer und -direktor Walter M. Gehlen in der Runde mit Felix Krämer, Generaldirektor des Düsseldorfer Kunstpalastes, Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf, Journalist und Moderator Jörg Jung sowie Susanne Gaensheimer, Kuratorin und Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.
Schließlich fielen die staatlichen, pandemiebedingten Fördergelder weg, die an die Galerien flossen. Nun muss man sich dem abgeflauten Markt stellen. Die Messe soll gerade in diesem Jahr zeigen, dass mit Düsseldorf der richtige Standort gewählt wurde, um Kunst an die Frau bzw. den Mann zu bringen.
In erster Linie beweist die ART Düsseldorf Lokalpatriotismus. Der Löwenanteil an Galerien stammt aus dem Rheinland, gefolgt von Berlin, während die Quote ausländischer Kunsthandlungen übersichtlich bleibt. Schaut man sich jedoch die Besucherströme an, scheint dieser Umstand die kunstinteressierte Klientel der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt nicht zu stören. Obwohl einige Galeristen sich in verhaltener Preispolitik üben, zeigt sich das Publikum in Kauflaune. Bereits ab 500 Euro können Unikate erworben werden. Nach oben gibt es keine Grenzen. Beispielsweise werden für die 84-teilige Gruppe von Farbfeldmalereien von Franziska Holstein 160.000 Euro aufgerufen. Die Arbeiten des 2018 verstorbenen Jef Geys sollen ebenfalls für diesen Preis verkauft werden, während die massiven Eulenskulpturen von Julia Scher zu jeweils 35.000 Euro zu haben sind. Und ein kleinformatiger Gerhard Richter soll immerhin stattliche 850.000 Euro einbringen.
ART Düsseldorf – Kunst im Kontext mit dem Zeitgeist
Generell widmet sich die ART Düsseldorf der Kunst, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstand. Schaut man sich genau auf der Kunstmesse um, spürt man den Wandel in unserer Gesellschaft. Generationen wechseln und mit ihnen die Themen.
Paradebeispiel dafür ist die Galerie Georg Nothelfer
Ein Paradebeispiel dafür ist die Galerie Georg Nothelfer aus Berlin. Die seit 1971 bestehende Galerie gehört zu den ältesten der Hauptstadt – sogar unseres Landes. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf moderner und zeitgenössischer Kunst. In Düsseldorf war sie mit großformatigen Arbeiten von dem bereits verstorbenen Walter Stöhrer vertreten. Ihm stellt die Galerie Nothelfer Werke junger, aufstrebender Künstler an die Seite, wie auch an ihrem Berliner Stadtort in der Corneliusstraße.
Galerie Zink mit internationalem Portfolio
Außergewöhnliche Kunstobjekte findet man auch in der Provinz, in der niederbayerischen Gemeinde Waldkirchen. In Düsseldorf zeigt die Galerie Zink ihr internationales Portfolio, welches sie unter dem Dach des ansprechenden Gebäudeensembles in Waldkirchen versammelt. Unter ihnen befinden sich Künstler wie Klaas Kloosterboer, Anna Leonhardt und Yusuke Komuta, deren Arbeiten auch die ART Düsseldorf bereichern.
Sicherlich mag nicht jedes Kunstobjekt ein Zuhause im privaten Bereich finden. Manche sind eher in einem musealen Kontext vorstellbar. Dennoch zeigt die Messe, was möglich ist. Ob akustische Installationen, das Spiel mit Licht oder 3-D-Druck, Werkarbeiten, die im Bereich Kunsthandwerk angesiedelt sind, oder Malerei und Fotografie lassen Gedankenspiele zu, wie sich Kunst in den persönlichen Alltag einfügen kann. Aus dem Alltäglichen ist sie schlussendlich entstanden, denn nahezu jedes Werk zeigt die Themen der Zeit, in welcher jeder einzelne Kunstschaffende beheimatet ist.
Diptychon „Forest 33“ entstand über mehrere Jahre
So ist die Frage nach der Zukunft unserer Umwelt ein großes, bildgebendes Motiv, mit dem sich Künstler auseinandersetzen. Eines der visuell und handwerklich beeindruckendsten Beispiele ist die fotografische Arbeit des Finnen Santeri Tuori, ausgestellt von der Berliner Galerie Persons Projekts. Sein Diptychon „Forest 33“ entstand über Jahre. Aus 16 übereinandergelegten Fotografien und deren Negativen wird das Wachsen und Werden eines Baumes dargestellt.
Breguet – Kunsthandwerk auf der ART Düsseldorf
… und offizieller Partner der ART Düsseldorf
Seit 1747 schreibt der Schweizer Uhrenhersteller Geschichte. Die kunsthandwerkliche Herstellung von exklusiven Zeitmessern prägt seit jeher die Firmenphilosophie. Einer der vielen Meilensteine sind sicherlich die guillochierten Zifferblätter. Und genau hier schlägt der Partner der ART Düsseldorf den Bogen zur Kunst. Denn das Guillochieren gilt als Kunsthandwerk. Das filigrane und passgenaue Gravieren mittels der Rundzug-Guillochiermaschine muss über Jahre erlernt werden. Bis heute sind die feinen Muster das Markenzeichen von Breguet.
An einer der wenigen Guillochiermaschinen konnten sich die Messebesucher selbst versuchen. Einmal selbst zum Künstler werden, wenn auch mit mechanischer Unterstützung in geführten Bahnen. Die Belohnung wartet in der Düsseldorfer Filiale von Breguet in Form eines Schlüsselanhängers, versehen mit dem selbstgefertigten USP der Manufaktur aus der Schweiz.
By the way: Die aktuellste Kreation der Luxusuhren-Manufaktur Breguet sind ist Type XX. Die Breguet Type XX ist eine Ikone der Uhrmacherkunst, bekannt für ihre präzise Fliegeruhrenfunktion, die Eleganz mit technischer Raffinesse verbindet und eine reiche Geschichte der Luftfahrtinspiration birgt Hier geht es zu unserem Artikel über die Breguet Type XX.
Weitere Impressionen von der ART Düsseldorf
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