Feinschmecker betrachten europäisches Olivenöl aufgrund seiner Vielseitigkeit als flüssiges Gold. Seit über 6.500 Jahren ist es ein geschätztes und unverzichtbares Nahrungsmittel und spielt eine bedeutende Rolle in der mediterranen Küche. Aktuell konsumieren deutsche Gourmets lediglich etwa einen Liter Olivenöl pro Person, im Vergleich zu 11,5 Litern in Spanien, 7,3 Litern in Italien und 10,6 Litern in Griechenland.
Olivenöl ist in Deutschland auf dem Vormarsch
Die Aussichten sind jedoch vielversprechend. Trotz des aktuell vergleichsweise geringen Olivenölverbrauchs in Deutschland prognostizieren Experten für die kommenden Jahre einen signifikanten Anstieg der Nachfrage. Dies ist unter anderem auf das wachsende Bewusstsein der deutschen Verbraucher für die zahlreichen positiven Eigenschaften des „flüssigen Goldes“ zurückzuführen. Überdies sind deutsche Verbraucher offener für neue kulinarische Genüsse und streben eine gesündere Ernährung an. Daher setzen immer mehr Verbraucher auf natürliche und qualitativ hochwertige Lebensmittel wie natives Olivenöl extra.
Im Verlauf dieses Jahrhunderts hat Deutschland seinen Olivenölverbrauch verdreifacht und erreichte im Jahr 2022 einen Höchstwert mit 85.000 Tonnen. Damit sind die Deutschen unter den „nicht-mediterranen Ländern“ Europas die größten Verbraucher von Olivenöl.
Obwohl Olivenöl auch in unseren Breiten zu einem beliebten Nahrungsmittel geworden und in den meisten deutschen Küchen nicht mehr wegzudenken ist, wissen viele Menschen immer noch relativ wenig über dieses Produkt, insbesondere über dessen Herstellung.
Olivenhain: Die Quelle des flüssigen Goldes
Das Öl stammt direkt aus der Frucht des Olivenbaums, der Olive. Sobald sich die Olivenblüten in Früchte verwandelt haben, wachsen die Oliven, bis sie am Ende des Sommers ihre volle Größe erreicht haben und weiter reifen. Im Herbst und Winter werden sie geerntet, wobei sie je nach Sorte ihre Farbe von grün über rötlich bis violett und schwarz verändern.
Während des gesamten Wachstumszyklus der Oliven benötigt der Olivenbaum sorgfältige Pflege, einschließlich Schnitt und Bodenbearbeitung. Denn ein Boden, der stets mit einer Pflanzenschicht bedeckt und frei von Pestiziden ist, bildet die Basis, auf der das gesamte Ökosystem des Olivenhains aufbaut.
Unterschiedliche Erntemethoden
Für die Ölherstellung müssen die Oliven zunächst geerntet werden, um dann in einem sehr schnellen und einfachen Verfahren aus ihnen das flüssige Gold zu pressen. In der Regel wird zwischen Oktober und Februar geerntet. Der genaue Erntezeitpunkt hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Lage des Olivenhains, die Olivensorte und sogar die Art des Öls, das gewonnen werden soll.
Eine traditionelle Methode ist das „Vareo“, bei dem die Olivenbauern die Äste der Bäume mit langen Stöcken oder tragbaren mechanischen Geräten schütteln, um die Früchte zum Fallen zu bringen. Alternativ können auch Traktoren eingesetzt werden, die eine Art umgedrehten Regenschirm um den Baum spannen und die Oliven mit einem Rüttelarm vom Baum lösen. In einigen Fällen werden Maschinen eingesetzt, die über die Bäume fahren und die Oliven abrütteln, während sie gleichzeitig eingesammelt werden. Diese Methoden ermöglichen eine effiziente Ernte und sind entscheidend für die Qualität und den Ertrag des Olivenöls.
Kochen mit Olivenöl
Beim Verwenden von Olivenöl sollte man stets bedenken, auf kaltgepresstes Olivenöl zuzugreifen. Das Pressen der Oliven erfolgt hierbei rein mechanisch. Der erste Pressvorgang ergibt das wertvollste Öl, das „native Olivenöl extra“, auch als „extra vergine“ bezeichnet. Öl aus dem zweiten Pressvorgang wird als „natives Olivenöl“ deklariert. Beide Sorten sind reine Naturprodukte und eigenen sich hervorragend für die kalte Küche. Sollte Olivenöl zum Kochen und Braten genutzt werden, darf eine Temperatur von 180 Grad Celsius nicht überschritten werden.
Gut zu wissen, dass immer mehr Deutsche sich der gesundheitsförderlichen Eigenschaften des Olivenöls bewusst sind. Wie einfach es doch sein kann, mit einer ausgewogenen Ernährung und dem Konsum von Olivenöl das Herz zu stärken, den LDL-Cholesterin-Wert zu senken oder auch Krebs- und Hauterkrankungen vorzubeugen.
Dieses ist ein redaktionell erstellter Artikel, der durch externe Unterstützung möglich gemacht wurde. Die Unterstützung hat jedoch keinen Einfluss auf den hier abgebildeten Inhalt. Es gilt der Redaktionskodex.