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Eine Expeditionsreise durch die chilenischen Fjorde ist ein Geheimtipp für Urlauber, die eindrucksvolle Landschaften gerne mit echten Naturerlebnissen und einer luxuriösen Schiffsreise verbinden möchten.

Die MS Roald Amundsen der Reederei HX (früher Hurtigruten Expeditions) ist eine exzellente Wahl, wenn es um das passende Schiff für diese Region ganz im Süden des amerikanischen Kontinents geht, denn das Schiff ist groß genug für vielfältige Angebote an Bord und zugleich klein genug, um enge Meerespassagen zu passieren und die Gäste auch in kleinen Orten und der Gletscherlandschaft an Land zu bringen.

Die Reise beginnt am Ende der Welt

Das Postamt am Ende der Welt ist eine der Attraktionen im Nationalpark Feuerland
Das Postamt am Ende der Welt ist eine der Attraktionen im Nationalpark Feuerland / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Ausgangspunkt für die Entdeckung der chilenischen Fjorde ist Ushuaia. Die Stadt, die sich selbst als die südlichste Stadt der Welt sieht, ist den meisten Urlaubern als Ausgangspunkt von Antarktisexpeditionen bekannt. Wer vor der Kreuzfahrt Zeit hat, kann hier ein oder zwei Tage bleiben, sich mit dem Taxi zum rund acht Kilometer vor der Stadt liegenden Bahnhof bringen lassen und dann mit dem Zug eine eindrucksvolle Fahrt durch den Nationalpark Feuerland machen. Eine Alternative ist ein Bootsausflug durch den Beagle-Kanal, bei der man Pinguine und Seelöwen entdecken kann. Bekannt ist die Gegend auch für Jeep-Touren und Aktivausflüge wie Wanderungen und Kanufahrten.  Zu den besonderen Attraktionen gehört auch das Postamt am Ende der Welt. Das kleine Gebäude steht auf Stelzen über einem See im Nationalpark und ist die Anlaufstelle für alle, die exklusive Postkarten verschicken oder einen besonderen Stempel in ihrem Reisepass haben möchten.

Auf dem Weg zum Kap Hoorn

Die Roald Amundsen wurde speziell für Expeditionskreuzfahren gebaut
Die Roald Amundsen wurde speziell für Expeditionskreuzfahren gebaut / © Espen Mills / Hurtigruten Expeditions

Das erste Ziel der Expeditionsreise ist Kap Hoorn – bekannt aus unzähligen Seefahrerfilmen für das raue Wetter. In den Gewässern vor der felsigen Küste liegen rund 800 Schiffswracks, was die Region zum wohl größten Schiffsfriedhof der Welt macht. Bei unserer Ankunft sehen wir die Skulptur des chilenischen Künstlers José Balcells, die einen stilisierten Albatros zeigt, in der Sonne funkeln. Doch Wind und Wellen machen es an diesem Tag unmöglich an Land zu gehen.

Auf Deck 3 können die Gäste leicht vom Schiff in die Zodiacs umsteigen
Auf Deck 3 können die Gäste leicht vom Schiff in die Zodiacs umsteigen / © Svai AS / Hurtigruten

Kapitän Terje Willassen kreuzt mit dem Schiff noch eine Weile durch das Meer vor Kap Hoorn, doch bei 40 Knoten Windgeschwindigkeit kann man die Küste nicht erreichen, um über 175 hölzerne Stufen zum Leuchtturm oben auf dem Felsen zu gelangen. Wie sehr die Wellen die kleinen Schlauchboote durchschütteln sehen wir am Zodiac, mit dem das Expeditionsteam versucht hat die Küste zu erreichen, und das unverrichteter Dinge zurück an Bord kommt, nachdem es mit einem gekonnten Wurf ein kleines Geschenk der MS Roald Amundsen für die Kinder des Leuchtturmwärters an den Strand geworfen hat.

Zeit an Bord

Eine Reise durch die chilenischen Fjorde bedeutet für die Gäste nicht nur in eindrucksvollen Naturlandschaften an Land zu gehen und mit den Zodiac-Schlauchbooten unterwegs zu sein, sondern auch viel Zeit an Bord zu verbringen. Das Schiff verfügt über 265 gut ausgestattete Kabinen, darunter 53 besonders exklusive Suiten, die mehr Platz und noch mehr Komfort bieten. So sind die Ecksuiten auf den Balkonen mit eigenen Whirlpools ausgestattet, von denen der Blick auf das Kreuz des Südens am nächtlichen Sternenhimmel ein besonderer Genuss ist.

Der Infinity-Pool ist genau wie die beiden Whirlpools Orte der Entspannung. Auf dem gleichen Deck gibt es auch eine Sauna
Der Infinity-Pool ist genau wie die beiden Whirlpools Orte der Entspannung. Auf dem gleichen Deck gibt es auch eine Sauna  / © Oscar Ferrera / Hurtigruten

Auch bei der Gastronomie bietet die Buchung einer Suite einen Vorteil. Die anderen Gäste genießen Frühstück und Mittagessen im „Aune“-Restaurant vom Buffet und bekommen dort abends ein Menü serviert. Trotz über den Abend gestreckter Tischzeiten und der Möglichkeit, in der HX-App entsprechende Zeitfenster zu reservieren, kann es im „Aune“ auf gut gebuchten Reisen zu Wartezeiten kommen.

Das Lindstrøm ist das schöneste Restaurant an Bord – und für Suiten-Gäste bereits inkludiert
Das Lindstrøm ist das schöneste Restaurant an Bord – und für Suiten-Gäste bereits inkludiert / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Die Gäste der Suiten müssen dich darüber keine Gedanken machen, denn sie könne alle drei Mahlzeiten im Spezialitätenrestaurant „Lindstrøm“ genießen. Der aufmerksame Service dort hat viel mehr Zeit für jeden einzelnen Gast und auch das Angebot an Speisen und Getränken übertrifft den Standard des Hauptrestaurants.

Auch kulinarisch kann man eine Reise auf der Roald Amundsen genießen
Auch kulinarisch kann man eine Reise auf der Roald Amundsen genießen / © Agurtxane Concellon / Hurtigruten

Wer gerne in aller Ruhe bei den Mahlzeiten auf´s Meer schaut, vorbeiziehende Wale beobachtet und die entspannte Ruhe eines exklusiven Restaurants vorzieht, wird das Lindstrøm“ höchstens für das während der Reise im „Aune“ angebotene Themenbuffet verlassen. Kommt während des Tages Appetit auf einen kleinen Snack wie Burger, Pizza oder Waffeln auf, so sorgt die offene Küche des Restaurants „Fredheim“ für Genussmomente.

Das Clubhaus des Yachtclubs von Puerto Williams ist ein altes Frachtschiff – reich dekoriert mit Fahnen und Wimpeln aus aller Welt
Das Clubhaus des Yachtclubs von Puerto Williams ist ein altes Frachtschiff – reich dekoriert mit Fahnen und Wimpeln aus aller Welt / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

Ein erster Eindruck von Chile

Schon vom Schiff aus sieht man die von Schnee bedeckten Berggipfel im Hinterland von Puerto Willams. Der Ort vor dem schönen Bergpanorama wetteifert mit Ushuaia um den Titel der südlichsten Stadt der Welt, ist mit 2.300 Einwohnern aber deutlich kleiner. Bei einem Rundgang durch die Stadt entdeckt man als Clubhaus des örtlichen Yachtclubs den 1925 in Stettin gebauten Frachter „Bragi“. Die mit Holz verkleidete Brücke ist noch im Originalzustand. Im Barbereich sorgen Flaggen aus aller Welt an den Wänden und selbst an der Decke für ein besonderes Ambiente. Naturliebhaber machen eine Wanderung rund um die Lagune von Zañartu. Hier sind nicht nur verschiedene Seevögel und vom Wind geformte Bäume zu sehen, sondern auch Bunker und Geschütze aus der Zeit des Grenzkonflikts zwischen Argentinien und Chile.

Der Verlauf der Grenze zwischen Argentinien und Chile war lange Zeit umstritten. Daran erinnern diese alten Geschütze an der Küste von Puerto Williams, die nie zum Einsatz kamen
Der Verlauf der Grenze zwischen Argentinien und Chile war lange Zeit umstritten. Daran erinnern diese alten Geschütze an der Küste von Puerto Williams, die nie zum Einsatz kamen / © FrontRowSociety.net, Foto: Karin Kudla

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