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Nova Scotia gilt als die Spielwiese schlechthin, wenn es um Kanadas Aktivitäten auf dem Wasser geht. Mit der weitläufigen Küstenlinie, zahlreichen Buchten und selbst inländischen Attraktionen bietet die Provinz unzählige Möglichkeiten für Wassersport und maritime Abenteuer.

Halifax mit dem Harbour Hopper entdecken

Steht ein Urlaub in Nova Scotia an, landen viele am Flughafen von Halifax. Um einen informativen Überblick über die Hauptstadt der kanadischen Provinz zu erlangen, bietet sich eine Tour auf dem Harbour Hopper an. Eine Fahrt mit dem umgebauten Militärfahrzeug offeriert eine unterhaltsame und informative Möglichkeit, einen einzigartigen Blick auf die Geschichte und Sehenswürdigkeiten von Halifax zu erhalten.

Der Harbour Hopper wurde für den Vietnamkrieg gebaut und kutschiert heutzutage Touristen durch Halifax / © FrontRowSociety.net, Foto Yvonne Asel
Der Harbour Hopper wurde für den Vietnamkrieg gebaut und kutschiert heutzutage Touristen durch Halifax / © FrontRowSociety.net, Foto Yvonne Asel 

Das Abenteuer beginnt an Land, aber da es sich beim Harbour Hopper um ein Amphibienfahrzeug handelt, wird der Fahrer nach der Hälfte der Strecke zum Kapitän. So lässt sich der Hafen von Halifax von der anderen Seite betrachten und man kommt der National Historic Site Georges Island ganz nah, die seit dem 18. Jahrhundert als strategischer Verteidigungsposten eine Rolle gespielt hat.

Die Kombination aus Land- und Wassertour macht den Harbour Hopper zu einer der beliebtesten Attraktionen in Halifax / © FrontRowSociety.net, Foto Yvonne Asel
Die Kombination aus Land- und Wassertour macht den Harbour Hopper zu einer der beliebtesten Attraktionen in Halifax / © FrontRowSociety.net, Foto Yvonne Asel

Der weltweit höchste Tidenhub

Auf und nieder, immer wieder. Das ist das Motto der Bay of Fundy, die zwischen den kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia liegt. Vor allem am Burncoat Head lässt sich ein rekordverdächtiger Tidenhub beobachten: Bei Flut steht das Wasser bis zu 16 Meter höher als bei Ebbe. Dieser Effekt ist der Form der Bucht geschuldet. Sie ist wie ein großer Trichter geformt, der in Richtung des oberen Teils der Bucht enger und flacher wird, weshalb die enormen Wassermassen langsam aber stetig immer höher gedrängt werden. Würde man den Niagara Fall ein Jahr lang in eine riesige Schüssel laufen lassen, entspricht das der Menge an Flüssigkeit, die dort täglich zweimal auf- und abtanzt.

Besucher können bei Ebbe auf dem Meeresboden spazieren gehen und die beeindruckenden Flowerpot Rocks aus nächster Nähe betrachten / © FrontRowSociety.net, Foto Yvonne Asel
Besucher können bei Ebbe auf dem Meeresboden spazieren gehen und die beeindruckenden Flowerpot Rocks aus nächster Nähe betrachten / © FrontRowSociety.net, Foto Yvonne Asel
Denise gibt während der Ebbe Führungen und kennt sich gut aus mit den zahlreichen Meeresorganismen, die in der Bucht leben
Denise gibt während der Ebbe Führungen und kennt sich gut aus mit den zahlreichen Meeresorganismen, die in der Bucht leben / © FrontRowSociety.net, Foto Yvonne Asel

Tidal Bore Rafting: Adrenalinrausch im Schlauchboot

Während es am Burncoat Head eher gemächlich zugeht, lässt sich beim Tidal Bore Rafting ein rasantes Naturphänomen hautnah erleben. Wenn die Flut mit gewaltiger Kraft und Geschwindigkeit in die schmale, flache Bucht strömt, entsteht eine Serie von turbulenten Wellen und Stromschnellen, die aus dem eben noch ruhigen Gewässer ein aufregendes Wildwasserabenteuer machen.

Auf einem Zodiac fährt man der Gezeitenwelle entgegen
Auf einem Zodiac fährt man der Gezeitenwelle entgegen / © FrontRowSociety.net, Foto Yvonne Asel

Der Nervenkitzel beginnt auf einer Sandbank im Shubenacadie River, auf dem das Schlauchboot kurzzeitig geparkt wird. In voller Regenmontur warten die Teilnehmer andächtig auf das Heranrauschen der Flut. Das erste Anzeichen dafür sind die Vögel, die aufgeschreckt davonflattern. Dann hört man die Wassermassen in der Ferne. „Alle Mann an Bord!“ ruft der Guide und manövriert das Boot in die erste Welle. Die ist noch recht klein, aber das soll sich bald ändern. Denn das Wasser wird zunehmend wilder, und bald türmt sich das lauwarme Nass zu hohen Wellen auf, die das Schlauchboot kräftig durchschütteln. Die Teilnehmer klammern sich an Seilen fest und jubeln entzückt, sobald die spritzende Gischt in ihren fahrenden Untergrund schwappt.

Um die zwei Stunden dauert der Nervenkitzel an, bevor die rohe Kraft der Natur sich ausgetobt hat. Im Anschluss steht noch ein schmutziges Vergnügen auf dem Plan, das für ähnlich viel Spaß sorgt: das Schlammrutschen. Nach der Flut bilden sich am Ufer matschige Hänge, auf denen die adrenalingeladenen Teilnehmer nach Herzenslust herunterrutschen können. Nicht selten artet der Zwischenstopp in einer ausgiebigen Schlammschlacht aus.

Nachdem der Anfang gemacht ist, stürzen sich viele bäuchlings in das lauwarme Nass
Nachdem der Anfang gemacht ist, stürzen sich viele bäuchlings in das lauwarme Nass / © FrontRowSociety.net, Foto Yvonne Asel

Kajak-Tour auf dem Mersey River: Natur pur

Der Kejimkujik National Park and National Historic Site ist ein wahres Naturparadies, das sich über eine Fläche von über 400 Quadratkilometern erstreckt und eine Vielfalt an Landschaften, Seen und Flüssen bietet. Eine Paddeltour auf dem Mersey River, der sich vorbei an dichten Wäldern und gelegentlichen Lichtungen durch den Park schlängelt, sorgt für Entspannung pur. Während sich die Kulisse im klaren Wasser spiegelt, kreisen Weißkopfseeadler majestätisch über die Baumwipfel, es geht vorbei an Bauten von Bibern und gute Beobachter können Schildkröten entdecken, die sich auf abgestorbenen Ästen in der Sonne räkeln.

Die atemberaubende Landschaft und die Tierwelt des Kejimkujik National Parks bieten einen idealen Schauplatz für eine unvergessliche Paddeltour
Die atemberaubende Landschaft und die Tierwelt des Kejimkujik National Parks bieten einen idealen Schauplatz für eine unvergessliche Paddeltour / © FrontRowSociety.net, Foto Yvonne Asel

Bluenose II: Eine Erinnerung an die Blütezeit der großen Schoner

Als die Fischer aus Lunenburg früher in den eisigen Gewässern ihrem Beruf nachgingen, waren sie so verfroren, dass ihre Nasen blau anliefen. Die Bezeichnung der Blaunasen wurde alsbald für die gesamten Einwohner der Gegend genutzt und selbst ein Schoner wurde danach benannt. Die Bluenose wurde als Fischereischiff entworfen, besaß das größte Großsegel und war so schnell und wendig, dass sie in der Fisherman’s Cup-Regatta für 17 Jahre am Stück unbesiegbar war.

Die Bluenose II wurde 1963 als genaue Nachbildung des Originals gebaut
Die Bluenose II wurde 1963 als genaue Nachbildung des Originals gebaut / © FrontRowSociety.net, Foto Yvonne Asel

Sie schmückte bereits Briefmarken, ist auf dem kanadischen Zehn-Cent-Stück zu finden und auf dem Nummernschild von Nova Scotia. Das Original liegt vor Haiti auf Grund, auf dem Nachbau, der Bluenose II, können Segelfans aber auch heute noch an Bord gehen und einen zweistündigen Törn unternehmen. Während das Schiff aus dem Kanal fährt, bietet sich eine atemberaubende Aussicht auf die Uferpromenade von Lunenburg.

Lunenburg ist ein postkartenwürdiges Städtchen in Nova Scotia und die Heimat der Bluenose-Schoner
Lunenburg ist ein postkartenwürdiges Städtchen in Nova Scotia und die Heimat der Bluenose-Schoner / © FrontRowSociety.net, Foto Yvonne Asel

Ob wilde Fahrt im Kakaowasser, einem Segeltrip auf einer Legende oder mit dem Paddel durch die idyllische Flusslandschaft; in Nova Scotia kommt jeder auf seine Kosten, der gerne auf dem Wasser unterwegs ist.

Tipps zum Übernachten, Schlemmen und Genießen in Nova Scotia

Als eine der am schönsten gelegenen Unterkünfte in Neuschottland kann das White Point Beach Resort betrachtet werden. Kulinarisch punktet das Farm-to-table Konzept The Flying Apron mit köstlichen Gerichten aus lokalen Produkten. Zudem lohnt sich eine Wine Tasting samt Menü auf dem Weingut Domaine de Grand Pré.

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