Virginia is for lovers. Mit diesem Slogan wirbt der nach der jungfräulichen Königin Elizabeth Tudor benannte Staat sehr erfolgreich für Besucher aus aller Welt. Dass sich nicht alle immer gern hatten, zeigt Amerikas historisches Dreieck im Osten des Bundesstaates, das die geschichtlich prägnanten Städte Jamestown, Williamsburg und Yorktown umfasst.
Jamestown – Die erste dauerhafte englische Siedlung in Nordamerika
Die ersten Siedler machten sich im Jahre 1606 aus allerlei Gründen auf den Weg nach Nordamerika. Zu dieser Zeit war England von politischen und religiösen Konflikten geprägt. Einige Pilger und Separatisten sahen die Möglichkeit, mit der Gründung der Siedlung eine neue Gesellschaft aufzubauen, in der sie der Kontrolle der Kirche entkommen konnten und dennoch die Interessen der englischen Krone vertaten.
Finanziert wurde die Kolonie von der Virginia Company. Diese erhoffte sich, durch den Anbau von Tabak und Ressourcen wie Holz, Pelze und Bodenschätze ein profitables Geschäft zu erzielen. Im Gegenzug sollte Jamestown als Absatzmarkt für englische Waren dienen. Damals war das heutige Virginia bereits von indigenen Völkern wie den Powhatan besiedelt, deren Beziehungen mit den englischen Siedlern von Anfang an angespannt waren. Die Engländer konfiszierten rücksichtslos deren Land ohne Rücksicht auf die Rechte, was letztendlich zu drei Kriegen führte, die in der Niederlage der Powhatan und der Zerstörung ihres politischen Systems resultierten.
Heute ist Jamestown Teil des Colonial National Historical Park. Besucher können die rekonstruierte Siedlung besichtigen, das Jamestown Settlement Museum besuchen und an Interpretationen und Aktivitäten teilhaben, um mehr über das Leben der frühen Siedler und die Anfänge der amerikanischen Geschichte zu erfahren.
Williamsburg – Die erste offizielle Hauptstadt der USA
Williamsburg war die erste offizielle Hauptstadt der USA und ist das größte lebendige Geschichtsmuseum des Landes. Hier wurden Ideen geboren und Revolutionen geplant. Bei einem Spaziergang durch die Duke of Gloucester Street trifft man mit etwas Glück auf George Washington, Thomas Jefferson und weitere Schausteller, die einen in originalgetreuer Kleidung auf eine Reise in die Vergangenheit mitnehmen.
Vor allem die restaurierten Gebäude erlauben einen Einblick in die historische Relevanz und das einstige Leben in Williamsburg. Der Governor’s Palace wurde mit seinen luxuriösen Möbeln, Gemälden und zahlreichen Kunstwerken als eines der prächtigsten Gebäude in Amerika angesehen. Das Wythe House ist zwar nicht das White House in Washington, D.C., dennoch waren hier einige Präsidenten zu Gast.
George Washington nutzte das Haus seines Namensvetters George Wythe als Unterkunft und wenn er hungrig wurde, schlenderte er in die Taverne von Christiana Campbell.
Dort ließ er sich sein Lieblingsgericht, eine Erbsensuppe, zubereiten. Die Taverne gibt es auch heute noch und neben der Suppe stehen zahlreiche Gerichte aus der damaligen Epoche auf dem Menü, die von Historic Foodways unter anderem durch alte Tagebucheinträge rekonstruiert wurden. Hier lässt sich auch ein kühles Williamsburg Alewerks Old Stitch genießen, ein Bier, das exklusiv in der alten Metropole und sonst nirgends zu beziehen ist.
Die Schlacht von Yorktown
Den importierten Tee konnte sich damals eh kaum jemand leisten, denn der englische König George III. wollte immer höhere Steuern auf importierte britische Produkte kassieren. Bedrucktes Papier, Zucker, alles sollte teurer werden. Das führte zu immer größerem Unmut in den Kolonien, vor allem, weil sie kein Mitspracherecht im britischen Parlament hatten. Als die Proteste immer gewalttätiger wurden, revidierte der König die Zollgebühren für alle Waren bis auf eine: Die Teesteuer wurde auf Biegen und Brechen beibehalten. Zwar war diese nicht sehr hoch, wurde aber als Zeichen der Unterdrückung gesehen. Und so nahmen sich die Kolonisten kurzerhand ein Beispiel an der Boston Tea Party und warfen 1774 im Hafen von Yorktown ebenfalls Tee über Bord der Handelsschiffe.
Im Frühjahr des Folgejahres führte der Widerstand gegen die britische Kolonialpolitik schließlich zum Unabhängigkeitskrieg. In Folge dessen schrieb Thomas Jefferson als Hauptautor ausführlich nieder, was ihm an der britischen Krone nicht passte. Da sich an den zahlreichen Anklagepunkten nichts änderte, auf deren Missstände immer wieder hingewiesen wurde, fühlten sich die mittlerweile 13 Kolonien im Recht, ihre staatlichen Bindungen an das Mutterland zu lösen. 56 Delegierte unterzeichneten die Erklärung zur Loslösung, die als Unabhängigkeitserklärung einen Meilenstein der modernen Demokratie darstellt.
Fünf Jahre nach dem Beginn der Amerikanischen Revolution, die mittlerweile zu einem Weltkrieg herangewachsen war, kam es zu einer letzten Schlacht. Rund 8.000 Briten glaubten, in Yorktown ein adäquates Winterquartier gefunden zu haben. Dort wurden sie jedoch von den Alliierten umzingelt und bombardiert. Die Belagerung von Yorktown dauerte rund drei Wochen an und resultierte in der Kapitulation und der Anerkennung der amerikanischen Unabhängigkeit.
Die Schlachtfelder sind heute als Teil des Colonial National Historical Park erhalten und können besichtigt werden. Nach all dem Genuss von geballtem historischem Wissen, kann man sich entspannt in der Weinregion Loudoun Country umsehen, um den einen oder anderen großartigen Wein zu genießen.
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