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Die Barnes Foundation in Philadelphia gilt als die umfangreichsten Sammlung von Kunstwerken des französischen Impressionismus bzw. Spätimpressionismus. Weltberühmte Werke von Pierre-Auguste Renoir, Paul Cézannes, Henri Matisse, Pablo Picasso, Chaim Soutines oder Henri Rousseau säumen die Ausstellungshallen. Zudem bereichern Kunstwerke von Amedeo Modigliani, Edgar Degas, Vinzent van Gogh, Georges Seurat und Claude Monet die einzigartige Kunstsammlung. Unter die Meisterwerke mischen sich darüber hinaus afrikanische Skulpturen sowie Objekte afro-amerikanischer Künstler.

Weltberühmte Werke französischer Impressionisten, aber auch afrikanische bzw. afro-amerikanische Kunst sind Teil der Sammlung der Barnes Foundation / © Redaktion FrontRowSociety.net

Gründer der Barnes Foundation: Albert Coombs Barnes

Gründer der Barnes Foundation ist der amerikanische Arzt und Pharmazeut Dr. Albert Coombs Barnes. Im Jahr 1922 eröffnete er eine Hochschule für Philosophie und Kunst, die ihren Sitz in Merion hatte. Hier an der westlichen Stadtgrenze von Philadelphia widmete er sich unter anderem der Bildung der unteren sozialen Schichten. Sein Interesse an Philosophie und an europäischer, afrikanischer bzw. afro-amerikanischer Kunst ließ ihn nicht nur zum Sammler werden, sondern auch zum Initiator von rassenübergreifenden, philosophischen Diskussionen. Und das bereits fünfzig Jahre bevor die Bürgerrechtsbewegung die Menschen der Vereinigten Staaten mobilisierte.

Persönliche Führung durch die Kunstsammlung des amerikanischen Arztes und Pharmazeuten Dr. Albert Coombs Barnes, der als Gründer der Stiftung ebenfalls auf einem Gemälde verewigt wurde / © Redaktion FrontRowSociety.net

Mit seinem pharmazeutischen Unternehmen erwirtschaftete Albert Coombs Barnes ein Vermögen. Er entwickelte das Desinfektionsmittel Argyrol, welches auch zur Behandlung von Augenentzündungen sowie von Gonorrhoe eingesetzt wurde. Diese finanzielle Unabhängigkeit erlaubte ihm, großzügig Kunstobjekte zu erwerben. Von 1922 bis 2011 war die Sammlung in den historischen Räumen in Merion zu besichtigen. Um die Barnes Sammlung auch weiterhin für die Öffentlichkeit zu erhalten, mussten die Räumlichkeiten zeitgemäß und zukunftsfähig gestaltet werden.

Monet, van Gogh, Picasso – die Kunstwerke großer Namen zieren die Wände der Barnes Foundation / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die Zukunft der Barnes Foundation beginnt in Philadelphia

Seit Ende Mai 2012 befindet sich nun die Barnes Foundation mitten in Philadelphia am Benjamin Franklin Parkway in direkter Nachbarschaft zum Philadelphia Museum of Art. Das moderne, zweistöckige Gebäude wurde von ‚Tod Williams Billie Tsien Architects‘ konzipiert. Schlussendlich bekam ihr Entwurf den Zuschlag, da er die Besonderheit der Barnes Foundation respektiert. Diese liegt in der Verbindung von Bildung und Landschaft sowie in der mediengemischten Gruppierung der verschiedenen Objekte.

Das moderne, schnörkellose Gebäude der Barnes Foundation liegt in einem viereinhalb Hektar großen Landschaftspark / © Redaktion FrontRowSociety.net

Die Kunstwerke aus der Sammlung von Albert Coombs Barnes verdichten sich nun in einem kubischen, dreiundneunzigtausend Quadratmeter großem Gebäude. Dieser aus grau-goldenem Ramon-Kalkstein bestehende Komplex liegt in einem viereinhalb Hektar großen Landschaftsgarten, in Anlehnung an Barnes gewollte Symbiose von Natur und Bildung. Zudem bringen nachhaltige Aspekte, wie beispielsweise das begrünte Dach oder die durchlässigen Oberflächen zur Regenwassergewinnung, einen Mehrwert für das Museum und die Umwelt. Auf insgesamt zwölftausend Quadratmetern wird die gesamte Kunstsammlung der Stiftung gezeigt. Die Ausstellungsräume sind dabei den Gegebenheiten in Merion nachempfunden.

Wer würde beim Anblick der Fassade des Gebäudekomplexes Ausstellungsräume im historischen Ambiente vermuten? / © Redaktion FrontRowSociety.net

Damit jenes Projekt überhaupt realisiert werden konnte, musste per Gerichtsbeschluss Barnes Testament geändert werden. Seither dürfen Gemälde an andere Museen zu Ausstellungszwecken ausgeliehen werden, was die monetäre Situation der Stiftung deutlich verbesserte. Die heutige zentrale Lage im Museumsdistrikt von Philly lässt überdies größere Besucherströme zu. Außerdem bereichern ein Restaurant sowie ein Museumsshop den Komplex.

Nach dem Besuch der Ausstellung lohnt es sich, das Restaurant aufzusuchen und im Schatten der Platanen über das Erlebte zu plaudern / © Redaktion FrontRowSociety.net
Denn allerhand unkomplizierte, aber sehr schmackhafte Speisen stehen auf der Karte des Restaurants / © Redaktion FrontRowSociety.net 
Kunst geht durch den Magen, jedenfalls im Restaurant der Barnes Foundation in Philadelphia
Kunst geht durch den Magen, jedenfalls im Restaurant der Barnes Foundation in Philadelphia / © Redaktion FrontRowSociety.net

Lebendige Barnes Foundation

Neben der ständigen Ausstellung der historischen Barnes Sammlung beleben Sonderausstellungen und Events den Museumsalltag. Wer sein Eintrittsgeld entrichtet hat, ist berechtigt, an allen Veranstaltungen des Tages teilzunehmen und nach Herzenslust die Galerien zu erkunden. Um tiefgreifendere Informationen zu erhalten, empfiehlt sich die Nutzung eines kostenlosen Guides oder der App ‚Barnes Focus‘. Hier werden mittels Smartphone-Kamera die Kunstwerke „gelesen“. Die Details zu jedem Werk können in englischer, spanischer, französischer, deutscher, italienischer oder russischer Sprache abgerufen werden. Erweiternd fügte man die Texte in Chinesisch, Japanisch und Koreanisch hinzu.

Unterwegs mit einem Guide und kein Geheimnis der umfangreichen Kunstsammlung bleibt verborgen / © Redaktion FrontRowSociety.net

Während sich jeden ersten Freitagabend im Monat die Besucher bei Cocktails und Live-Musik zu anregenden Vorträgen treffen können, wartet jeden ersten Sonntag im Monat familienfreundliche Unterhaltung mit Mitmachaktionen für die jungen Museumsbesucher. Hier schließt sich nun der Kreis zur Mission von Dr. Albert Coombs Barnes: „… die kognitive Entwicklung durch neue Bildungsansätze zu fördern und das kritische Denken und die Fähigkeit zur Problemlösung durch das Studium der Kunst zu verbessern“.

Albert Coombs Barnes war ein Verfechter der Rassengleichstellung, bestimmt vom Respekt der kulturellen Vielfalt / © Redaktion FrontRowSociety.net

Philadelphia

Eine Reise nach Philadelphia bedeutet pures Erleben des American Way of Life. In der pulsierenden Metropole gleicht kein Tag dem anderen, so facettenreich ist die Stadt und die Möglichkeiten an kulturellen und geschichtsträchtigen Entdeckungen. Die folgenden Links zeigen einige Seiten von Philly, die es sich anzuschauen lohnt. 

Philadelphia – die heimliche Hauptstadt der Vereinigten Staaten

Philadelphia’s Magic Gardens – das immersive Kunstwerk von Isaiah Zagar

Philadelphia Eastern State Penitentiary – einst das berühmteste und teuerste Gefängnis der Welt 

Philadelphias interaktivstes Museum: Faith and Liberty Discover Center

Streets of Philadelphia – wer würde bei diesem beschaulichen Anblick sich mitten in einer lebendigen us-amerikanischen Metropole wähnen / © Redaktion FrontRowSociety.net

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